Drama in Esens: Hellern II verliert unglücklich

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Beim haushohen Aufstiegsfavoriten Esens lieferte Hellern II einen offenen Kampf und hatte gute Chancen, einen Mannschaftspunkt mitzunehmen. Doch es kam anders.

Am 16.11.2014 traten wir unsere weiteste Auswärtsfahrt zu unserem stärkstem Gegner an. Es ging nach Esens in Ostfriesland. Das ungewohnt frühe Aufstehen am Sonntag bekam auch nicht jedem. Dennoch erfolgte die Abfahrt einigermaßen planmäßig. In Esens angekommen, hatten wir sogar noch Zeit für einen Kaffee. Der Wettkampf verlief weniger planmäßig.

Reinhard Paul brachte offenbar verschiedene Eröffnungssystem durcheinander und wurde von seinem Gegner schnell und gründlich bestraft. Deutlich geschickter agierte Joachim „Stonewall“ Rein, der in anspruchsvoller Stellung die Nerven behielt und den ersten vollen Punkt einfuhr. Auch Daniel Prenzler beherrschte seinen Gegner
über die gesamte Partie und siegte folgerichtig.

Weniger Glück hatten Martin „Locke“ Hart und Hannes Ewert, die es allerdings mit niederländischen Söldnertruppen zu tun bekamen. Auch klingelte diesmal kein Telefon, so dass diese sich voll auf ihre Partien konzentrieren konnten. Martin und Hannes
kämpften lange, aber vergeblich. André Böhme hatte dafür gar keine Schwierigkeiten. Sein Gegner misshandelte die Eröffnung schwer, stellte sehr früh einen Bauern ein und konnte sich danach nur noch verteidigen, auch dies letztlich ohne Erfolg.

Pechvogel des Tages war Thorben Weist, der sich in einer dramatischen Zeitnotschlacht eine Gewinnstellung erarbeitete, dann aber die Nerven verlor und die Partie regelrecht verzockte. Ebenfalls glücklos spielte Jana Böhm, die lange Zeit mindestens ausgeglichen stand, dann aber die Dame für zwei Leichtfiguren hergeben musste. Die Niederlage war dann nur eine Frage der Technik. Insgesamt war diesmal mehr drin, aber das Glück nicht auf unserer Seite. Was soll´s, die Saison ist noch lang, es kann noch viel passieren.

A. Böhme

Einzelergebnisse (Quelle: Ergebnisdienst des Niedersächsischen Schachverbandes)

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Fünfte: Zweites Spiel, zweiter Sieg

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15.11.2014:  Hellern V – SG Osnabrück IV  5,5 : 0,5

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(Quelle: Ergebnisdienst auf www.nsv-online.de) (Fehler in der Tabelle: 5,5:0,5, nicht 6:0)

Das erste Heimspiel der neu gegründeten Hellern 5-Mannschaft stand bevor. Zu Gast war die SG Osnabrück 5, die jedoch nur mit 5 Spielern antraten. Getroffen hat es unser Brett 4 (Olaf), der hoch motiviert gerne gespielt hätte.

Spannend und ähnlich vom Spielverlauf her kam es an den Brettern 5 (Francisco) und 6 (Felipe). Unsere jungen Nachwuchstalente standen nach der Eröffnungsphase jeweils besser, ließen jedoch Chancen zur Entscheidung aus. Anschließend profitierten sie beide von einem Fehler des Gegners. Diesen nutzten sie beide eiskalt aus und brachten den Sieg dann sicher nach Hause, 3-0 für uns. Die Partie an Brett 2 war mehr als merkwürdig: Thomas stand nach einem Eröffnungsfehler klar schlechter, wenige Züge später hatte er jedoch eine Mehrfigur und gewann. Wir fragten uns nicht warum, sondern freuten uns über das 4-0 und den Mannschaftssieg. Jakob (Brett 1) hatte trotz Minusbauer eine aktive Stellung, nahm aber das Remisangebot des Gegners trotzdem an. Als letzter Spieler demonstrierte uns Norbert an Brett 3 seine Endspieltechnik und gewann das Springer-Endspiel mit einem Mehrbauer. Ein hoher Sieg 5,5-0,5, was uns nach Spieltag 2 den Spitzenplatz in der Tabelle beschert. Daran können wir uns gerne gewöhnen…

Joe Santos

Hellern IV schlägt Fürstenau

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Bester Dinge und in Vollbesetzung fuhren wir zum Auswärtsspiel nach Fürstenau, einem der nominell drei stärksten Teams der Liga. Absteiger gegen Aufsteiger, das klingt nach einer klaren Favoritenrolle für Fürstenau, aber durch die vielen Verstärkungen waren im Gegenteil sogar wir das leicht favorisierte Team. Und dazu kamen unsere beiden „Ultras“ Locke und Andre, die uns als Zuschauer begleiteten, das ist echte Leidenschaft!

Von Anfang an standen wir ingesamt vielversprechend. Stefan (Brett 6) beschloss, den König einfach in der Mitte stehen zu lassen und die g-Linie für einen Mattangriff auf den kurz rochierten weißen König zu nutzen. Sowohl Alfons (Brett 5) als auch Christian (Brett 7) kamen gut aus der Eröffnung und hatten bald Stellungsvorteile. Ludger (Brett 1) hatte es mit Weiß mit Christophorus Scholz zu tun, und es entstand eine schwierig zu behandelnde Stellung. Robert (Brett 2) war mit Schwarz im zweiten Zug mit seinem Eröffnungswissen am Ende und musste improvisieren, was ihm eine ziemlich passive Stellung einbrachte. Auch Klaus (Brett 4) stand zunächst etwas beengt und musste gegen die Initiative des Gegners hart arbeiten. Bei Thorsten (Brett 3) dagegen hatte man von Anfang an den Eindruck, dass die Partie wie in der ersten Runde nur in eine Richtung laufen würde. Hartmut (Brett 8) hatte gegen einen sehr unorthodox und schnell spielenden Gegner eine verkeilte, geschlossene Stellung, bei der es nach dem Übergang ins Endspiel schwierig werden würde zu gewinnen.

Zuerst lichtete sich bei Hartmut der Nebel. Es ging in ein nicht zu gewinnendes Bauernendspiel, und nach ca. zweieinhalb Stunden stand das erste Remis auf dem Meldeblatt. Thorsten spielte die Partie des Wettkampftages aus Helleraner Sicht. Er trug seinen Königsangriff äußerst umsichtig vor, und trotz der Vorwürfe der Kiebitze (Taktikexperte Andre), er hätte den Angriff früher zum Ende führen können, war es ein Einbahnstraßensieg ohne Gegenchance für den Fürstenauer. Stefan hatte starken Angriff. Dann jedoch konnte der gut verteidigende Fürstenauer die Dame für zwei Türme geben, und die entstehende Stellung war äußerst schwer zu beurteilen. Alfons spielte eine schöne Partie, bis ihm angesichts des hartnäckigen Widerstands seines Gegners irgendwie die Ideen auszugehen schienen, wie er sie zum Gewinn führen konnte. Ganz ähnlich Christian, der Druck über die c-Linie aufbauen konnte, aber angesichts der umsichtigen Verteidigung des Gegners keinen klaren Gewinn finden konnte. Klaus Gegner einen seiner Türme in eine Sackgasse, aus dem dieser nicht wieder herauskam. Klaus dachte fortan nur noch darüber nach, wie er den eingeklemmten Turm gewinnen konnte, und so machte sich sein König auf den Weg. Ergebnis: Schöner Gewinn für Klaus und die 2,5:0,5 Führung für uns.

Dann überschlugen sich die Ereignisse. Stefan bot Remis an, und Alfons und Christian erhielten Remisgebote. Robert hatte sich zwischenzeitlich befreien können, allerdings ohne eigenes Gegenspiel, die Stellung war verflacht, und auch sein Gegner bot ebenfalls Remis. Schnelles Kopfrechnen ergab: Bei Annahme aller Gebote würde es 4,5:2,5 für uns stehen. Und so kam es dann auch. Blieb Ludger, der die mit großem Abstand härteste Nuss des Tages zu knacken hatte. Scholz spielte geschickt und sehr präzise, und in Zeitnot konnte Ludger die Partie nicht mehr halten. Starke Leistung von Pastor Scholz!

Am Ende also ein 4,5:3,5 für uns und nach den anderen Ergebnissen des Spieltages der (geteilte) erste Tabellenplatz. Die Erfolgsgeschichte geht also noch ein Stückchen weiter …

Ergebnis und Abschlusstabelle (Quelle: Ergebnisdienst auf www.nsv-online.de)

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Hellern überrascht erneut: Auswärtsieg beim Top-Favoriten

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Am 09.11.2014 stand der 3. Spieltag der Oberliga Nord-West an. Wir hatten ein Auswärtsspiel gegen den hohen Favoriten Werder Bremen 2.

Samstag vor dem Spiel wies uns unser Mitspieler Jörg Stock daraufhin, dass Markgraf und Fish im Bundesligaeinsatz waren, so dass wir zumindest wussten, dass die beiden GMs nicht gegen uns antreten würden. Allerdings war uns bewusst, dass wir auch ohne diese beiden ELO-Riesen deutlicher Außenseiter sein würden. Auf der Hinfahrt diskutierten wir trotzdem ausgiebig über unsere möglichen Gegner und deren Eröffnungsvarianten.

Nachdem wir dieses Mal frühzeitig im äußerst komfortablen Spiellokal der Bremer ankamen, konnten wir uns auf dem Meldebogen anschauen, mit welcher Aufstellung die Bremer ins Rennen gehen würden. Außer einigen Brettern, an denen wir ähnliche Wertungszahlen hatten, waren die Bremer an mehreren Brettern deutlich (150-200 ELO Punkte) überlegen. Insbesondere an den Brettern 6-8 waren die Gegner immer deutlich höher bewertet. So spielte an Brett 6 bei den Bremern der langjährige Bundesligaspieler FM Buchal mit einer Wertungszahl von fast 2300 ELO!

Wir möchten uns bei den sympathischen Bremern für die freundliche Aufnahme bedanken. Es gab Getränke und Kuchen umsonst! Hieran merkte man schon, dass der Gegner sehr professionell aufgestellt ist.

Vielleicht sieht man sich ja im nächsten Jahr doch noch mal in Hellern. Dann werden wir uns mit Kuchen und Getränken revanchieren.

SV Werder Bremen IISV Hellern2½-5½
1Joachim,SvenLingnau,Carsten½ : ½
2Lichmann,PeterGronde,Ingo,Dr.1 : 0
3Steffens,OlafStock,Joerg0 : 1
4Krallmann,MatthiasHummel,Dirk½ : ½
5Steingraeber,Kai UweNiendieker,Stephan½ : ½
6Buchal,StephanHappe,Reinhold0 : 1
7Charmeteau,SvenBade,Hans-Juergen0 : 1
8Lai Hop,DuongRoehrich,Stefan0 : 1

Brett 1: IM Carsten Lingnau – IM Sven Joachim = ½ – ½

Beiden Spielern konnte man anmerken, dass sie sich intensiv auf den Gegner vorbereitet hatten. Es entstand eine bekannte Theoriestellung aus der Grünfeldindischen Verteidigung. Carsten spielte in der Eröffnung gewohnt stark. Aber auch Joachim war auf dem neuesten Stand der Theorie zu dieser Variante. Weiß hatte vermutlich durchgehend minimale Vorteile. Diese reichten aber gegen einen sehr konzentrierten Gegner nicht zum Sieg. Daher ein leistungsgerechtes Remis.

Brett 2: IM Lichmann – Dr. Ingo Gronde = 1:0

Für die Kiebitze sicherlich die interessanteste Partie des Spieltages. Da Ingo die gespielte Variante aus schwarzer und weißer Sicht kennt, war der Elo-Vorteil Lichmanns hier nicht relevant. Allerdings kannte auch Lichmann die Feinheiten der Stellung haargenau. Nach intensivem Kampf konnte Weiß die Stellung gewinnen. Er lieferte eine beeindruckende Vorstellung ab. Überraschenderweise die einzige Bremer Gewinnpartie an diesem Sonntag. Schade für Ingo, der wie immer auch eine tolle Partie und eine super kämpferische Partie präsentierte.

Brett 3: Stock (2208) – FM Steffens (2279)= 1:0

Jörg spielt eine ganz hervorragende Partie. Steffens neigt häufig zu einer unorthodoxen Eröffnungsbehandlung. Diese führt aber immer zu hoch spannenden und umkämpften Partien. Jörg zeigte sich jedoch bestens präpariert. Es kam eine Stellung aufs Brett, die an eine Mischung aus Tschigorin und Skandinavisch erinnerte. Von beiden Seiten war hier genaues Spiel gefordert. Jörg konnte in einer verwickelter Stellung eine Figur gewinnen und dann kurze Zeit später mit dem Gewinn einer 2. Figur den „Sack dicht machen“. Da wir durch diesen Sieg in Führung gingen und die weiteren Stellungen auch gut bis besser aussahen, erkannten auch die Bremer, dass eine Niederlage gegen uns möglich ist. Wir fingen an, an das Wunder zu glauben.

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13…Scd4? stellt die Partie ein.

14.Sxd4 Txd4 15.f3 Lh5 16.g4 Sd6 17.gxh5 Sxc4 18.Lg5! [18.Lxc4 Txc4 19.Thg1 reicht auch. ] 18…Lxc3 19.bxc3 Txd1+ 20.Txd1 Sd6 21.Lf4 Te8 22.Lf1 a6 23.c4 Te7 24.Lh3+ Kb8 25.Txd6
1–0

 

 

 

Brett 4: FM Krallmann – Hummel = ½ – ½

Dirk zeigte auch in dieser Partie, dass er aktuell in bestechender Form ist. Der Gegner hatte sich zwar gut vorbereitet, aber Dirk spielte dann eine für ihn eher untypische Variante. Hierdurch war Krallmann offensichtlich etwas verunsichert. In der Katalanischen Partie konnte Dirk durch das Standardmanöver c5 sehr schnell ausgleichen. Krallmann verteidigte sich jedoch zäh und versuchte den Ausgleich zu halten. In leicht besserer Stellung nahm Dirk dann aber das Remisangebot seines Gegners an. Die Analysen zeigten danach, dass es Weiß wohl schon sehr schwer hatte, langfristigen Ausgleich zu erzielen.

Brett 5: Niendieker – Steingraeber = ½ – ½

Beiden Spielern schien die Eröffnungsvariante eher unbekannt zu sein. Da mein Gegner in der Eröffnung bereits viel Zeit verbraucht hatte und wir bereits an mehreren Brettern gut standen, bot ich frühzeitig Remis an. Da mein Gegner auch keinen richtigen Plan in der Partiestellung hatte, nahm er das Remis nach kurzer Bedenkzeit an.

Brett 6 FM Buchal (2255) – Happe (2085) = 0:1

An diesem Brett waren die Bremer knapp 200 DWZ und ELO Punkte überlegen. Weiß spielte eine solide Eröffnung, ließ aber schnell den Ausgleich zu. Danach konnte Weiß keinen richtigen Plan entwickeln. Reinhold nutzte die etwas zu passive Spielweise von Weiß mit tollen Manövern aus. Die Stellung kippte immer weiter zu unseren Gunsten. Am Ende ein ganz toller und verdienter Sieg für Reinhold. Riesenleistung!!!

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53…Sd3–+ 54.Ld5+ Kf8 55.Dd2 Sf4 56.a5 Sxd5 57.Txg4 Txg4 58.cxd5 bxa5 59.Dxa5 Dxf5 60.Dxc5+ Kf7 [60…Kg8! –+ 2 Sekunden zu spät gesehen]
61.Dc7+ Kg6 62.Dd6+ Df6 63.Dxf6+ Kxf6 64.Txh5 d3 Fazit: Große Unterhaltung – viel Kampf – und das nötige Quäntchen Glück (Happe).  0–1

 

 

 

 

Brett 7: Bade (2008) – Charmeteau (2224) = 1:0

Gegen den sehr starken Bremer Neuzugang spielte Hajo mit Weiß eine sichere Eröffnung. Schwarz wählte ein falsches Konzept und so stand Hajo nach der Eröffnung bereits spürbar besser. Der Bremer Spieler verbrauchte auch sehr viel Zeit, so dass Hajo (mit seiner bewährten Taktikstärke) in der Zeitnot des Gegners in ein gewonnenes Endspiel abwickeln konnte. Houdini wird in der Analyse zeigen, ob hier vielleicht schon ein KO-Schlag drin gewesen wäre. Mit Mehrqualle musste er sich zwar noch etwas gedulden, bis der Bremer aufgab, am Ende aber ein vollkommen verdienter Sieg für Hajo!

Ebenfalls Riesenleistung (tolle Taktik, tolle Technik)!!
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24.Sh5!! Le5+ 25.Kh1 Tfe8 26.fxg6 fxg6 27.Dg5 Die Engines haben zum Teil andere Gewinnideen im Speicher, aber das Human Brain hält gut mit, auch wenn es natürlich nicht über 4 CPUs verfügt. 27…Sf8? macht alles noch schlimmer. 28.Sf6+ [+7–Gewinnstellung. Am Ende landeten beide Spieler in einem Turmendspiel, dass Hajo mit seinem h-Bauern (!) gewann.]  1–0

 

 

Brett 8: Lai Hop – Röhrich = 0:1

Hier sah es nach verkorkster Eröffnung lange Zeit nach einer Niederlage für uns aus. Weiß opferte einen Bauern und es sah so aus, als könnte er hierfür eine Figur gewinnen. Mehrere Fesslungen gaben keine Hoffnung auf ein Comeback von Stefan. Keiner der anwesenden Spieler sah noch eine Verteidigungsmöglichkeit für Stefan. Mit einer genialen Kombination konnte er seine Figur allerdings retten. Danach brach Weiß mit mehreren ungenauen Zügen zusammen. Man merkte bereits am Brett, dass er (nach seinem Bauernopfer) eine Aufgabe von Stefan erwartete. Den Rest der Partie wickelte Stefan in überragender Form ab! Nach diesem Sieg führten wir mit 2,5: 0,5.

Ganz starke Leistung!! (meine Lieblingspartie des Wettkampfes)

Im nächsten Wettkampf müssen wir gegen die nominell schwächste Truppe der Liga aus Hildesheim ran. Wir haben uns im Kampf um den Klassenerhalt eine tolle Ausgangsbasis geschaffen. Diese versuchen wir hochkonzentriert in diesem Wettkampf weiter auszubauen. Mit einem Sieg, könnten wir uns erst einmal aus dem Abstiegskampf verabschieden. Hierfür werden wir hart arbeiten müssen.

Wir hoffen wie immer auf zahlreiche Fans und freuen uns auf diesen Wettkampf. Es wird wieder ein Doppelwettkampftag. Die 2. Mannschaft spielt wieder im Hörner Krug.

Hierbei auch ein Dank an Andre und Locke für die tolle Unterstützung im Auswärtsspiel in Bremen. Wer hat im Schach schon Fans bei einem Auswärtsspiel?!?

Bis bald
Stephan

 

 

Hellern II startet mit Erfolg bei Ammerland II

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Am 21.09.2014 startete die Verbandsligasaison 2014/2015 für Hellern II. Nach dem Aufstieg ging es nach Bad Zwischenahn zur Mannschaft von Ammerland II. Erfreulicherweise traten wir in Stammbesetzung an, mit an Bord waren unsere Neuzugänge Jana und Daniel.Unser Gegner galt als Machbar, so dass wir guter Dinge waren.

Die Runde begann mit einem verdienten Sieg von Thorben Weist, der seinem Gegner keine Chance lies. Glücklos agierte Mannschaftsleiter André Böhme, der im Mittelspiel die Möglichkeit zur Initiative auslies und schließlich aufgeben musste. Dafür spielte Joachim Rein gewohnt stark und erkämpfte einen vollen Punkt. Daniel Prenzler führte seinen Gegner regelrecht vor und fuhr ebenfalls einen Sieg ein.

Mit Blick auf die restlichen Partien bot Martin „Locke“ Hart seinem Gegner eine Punkteteilung an, welche dieser auch annahm. Zwischendurch musste sich Hannes Ewert nach einer sehr interessanten Partie dann doch geschlagen geben. Doch die erwarteten und dann auch erkämpften vollen Punkte von Jana Böhm und Reinhard Paul bedeuteten einen deutlichen Auftaktsieg für uns und machen Lust auf mehr. Am 19.11. geht es zu Hause gegen Bad Essen. Ich freu mich schon.

A. Böhme

Einzelergebnisse (Quelle: Ergebnisdienst des Niedersächsischen Schachverbandes)

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Erster Sieg in der Oberliga

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Dass unser zweiter Gegner ein unangenehmer Gegner sein würde, war allen klar. Dann die Überraschung: die Gäste aus Hannover reisten mit dreifachem Ersatz an. Wir mussten leider auf Reinhold Happe verzichten. Ein Wettkampf auf Augenhöhe? Nein. Die Gäste waren das dominierende Team, sie lagen sogar zwischendurch mit 3-2 in Führung. Doch dann kam alles anders …

Im Zeitraffer: Franz gewinnt als Erster. Besser kann man als Ersatzmann nicht auftrumpfen. Ingo und Jörg remisieren ziemlich leistungsgerecht, doch dann müssen unsere beiden Namensvettern die Segel streichen: Stephan gibt sich dem stark spielenden Jürgen Juhnke geschlagen und Stefan verliert gegen die Ersatzfrau Magdalena Krasnodebska. Die Gäste führen 3-2. Dann zeropfert der Hannoveraner Cordes die Stellung von Dirk, macht aber den Sack nicht zu und verliert die Partie sogar noch! 3-3. Doch was hilft’s: Hajo steht breit und wie Carsten gewinnen will, können die Kiebitze nicht erkennen. Doch dann zeigt sich Carstens Klasse: er gewinnt sein Endspiel wieder einmal mit meisterlicher Präzision und stachelt Hajo zu Großtaten an. Dieser spielt in Verluststellung plötzlich auf Gewinn! Auf Gewinn? Doch, das geht, wenn am Hajo am Brett sitzt. Sein Gegner hat plötzlich ein einzügiges Matt vor Augen und antwortet mit einer Salve von Schachs. In der Post-Analyse wird klar, dass immer der auf Gewinn stand, der jeweils am Zug war! Als sich der Rauch verzieht, ist plötzlich ein technisches Remis auf dem Brett und Hellern hat 4½ – 3½ gewonnen. Ein normaler Sonntagnachmittag in der Oberliga geht zu Ende…

SV HellernHSK Lister Turm4½-3½
1Lingnau,CarstenHoffmann,Lukas1 : 0
2Gronde,Ingo,Dr.Gentemann,Moritz½ : ½
3Stock,JoergHampel,Felix½ : ½
4Hummel,DirkCordes,Klaus1 : 0
5Niendieker,StephanJuhnke,Juergen0 : 1
6Bade,Hans-JuergenDenger,Philipp½ : ½
7Roehrich,StefanKrasnodebska,Magdalena0 : 1
8Ernst,FranzWall,Max1 : 0

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Carsten (l.) holt am 1. Brett einen Big Point!

Brett 1: Lukas Hoffmann (2223)- IM Carsten Lingnau (2395) = 0-1

Der Hannoveraner steht nach einem Dutzend Zügen bereits schlechter. Weniger später kassiert Carsten einen Bauern ein. Das Finale ist pure Technik:
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50…g5! 51.Ld5 [51.hxg5+ Kxg5 52.Ld5 Kf6 53.Te1 Ke5 54.Lb7 h4 55.gxh4 f4–+]
51…gxh4 52.gxh4 Ke5 53.Lf7 f4–+ [Tolle Technik.] 54.Lxh5 Lxe3+ 55.Kg2 Lc5 [55…f3+ 56.Lxf3! exf3+ 57.Kxf3=] 56.Ta2 f3+ 57.Kg3 f2+ 58.Kg2 Tg3+ 0–1

Brett 2: Dr. Ingo Gronde (2223) – Moritz Gentemann (2227) = ½-½

Der Hannoveraner präsentiert in einer für Weiß gut spielbaren Stellung im 10. Zug eine Neuerung, die nicht übel ist. Ingo kann keinen rechten Druck aufbauen und die Partie endet im 28. Zug mit einem leistungsgerechten Remis.


Kämpferisch: Ingo vergräbt sich in der Stellung, Hilft nix: Remis!

Brett 3:– Felix Hampel (2156) – Jörg Stock (2208) = ½-½

Ähnlich wie am 2. Brett spielen beide Kontrahenten technisch sehr sicher. Nach dem Tausch der Damen endet das zähe Lavieren ebenfalls mit einem Remis.

Brett 4: Dirk Hummel (2258) – Cordes (2233) = 1-0

Der Hannoveraner bringt eine Variante aufs Brett, die zuletzt vor 50 Jahren seriös verhandelt wurde. Dirk war theoretisch wieder einmal bestens im Bilde und spielte zuletzt 29. Sc3-e4. Dann folgte der Kracher:
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29…Lxh3!! 30.gxh3? Sxf3+ –+ 31.Txf3 Dxf3 32.Dg2 Ld4+?? [32…De3+ 33.Kf1 f3!! ist der feine Zwischenzug, der wohl von beiden Spielern übersehen wurde.34.Df2 Txe4 35.Lxe4 Dxe4–+]
33.Lf2 Lxf2+ 34.Dxf2 Dxf2+? [34…Dxh3 hätte deutlich mehr Gegenspiel geboten]
35.Kxf2 Kg7 36.Ta1 Te5 37.Kf3± Kf7 38.h4! gxh4 39.Kxf4 Ke7 40.Tg1+–  und 11 Züge später ist es vorbei, da Dirk technisch nichts anbrennen lässt. Damit gleicht Hellern zum 3-3 aus. 0–1


Dirk (r.) bringt die Wende

Brett 5: Jürgen Juhnke (2211)- Stephan Niendieker (2190) = 1-0

Aus Sicht der Gäste sicher die stärkste Leistung. Erst in der Post-Analyse zeigt sich, mit welcher Präzision Jürgen Juhnke die spektakuläre Partie beendet. In einem Turmendspiel marschiert der Hannoveraner mit drei verbundenen Freibauern auf Stephans König zu, während dieser mit einem Freibauer bereits einen Zug vor der Umwandlung steht. Buchstäblich im letzten Moment ist aber das Matt unausweichlich und Stephan muss aufgeben. Das war kein Glück des Hannoveraners, denn so spielt man nur, wenn man es genau berechnet hat. Hut ab!

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Genauigkeit ist Trumpf: Jürgen Juhnke (r.) gewinnt gegen Stephan Niendieker

Brett 6: Hajo Bade (2028) – Philipp Denger (2085) = ½-½

Hajo hat bereits früh klare Gewinnmöglichkeiten, findet aber nicht den entscheidenden Zug. Schwarz riskiert in der Folge viel und präsentiert schließlich ein positionelles Qualitätsopfer, schließlich dazu führt, dass ein Freibauer immer gefährlicher wird. Im anschließenden Hauen und Stechen steht dann sehr oft derjenige auf Gewinn, der gerade am Zug war. Das Brett ist umlagert. Kein Wunder. Aus der Vielzahl der dramatischen Verwicklungen soll folgende Stellung genauer betrachtet werden:

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67…d1D? [stattdessen gewann 67…Db2!! 68.Dg8+ Kb1 69.Dg6+ Dc2 70.Dxc2+ Kxc2 71.Tc7+ Kb2 72.Tg7 (72.d7 d1D–+) 72…d1D–+] 68.Ta7+ D1a4 69.Dg8+ Kb2 70.Txa4 Dxa4 71.Dg7+ Kc2 72.Dc7+ Kb3? [retten konnte sich Schwarz mit 72…Dc6 73.Dxc6+ Lxc6 74.Kxg4=] 73.d7+– Db5+ 74.Kf6 [Plötzlich stand auf Gewinn: 74.Kh4!! De2 (74…Dc6 75.Dxc6 Lxc6 76.d8D+–) 75.d8D+–] 74…Da6+ 75.Kg7 Da1+ 76.Kf7 Ld5+ 77.Ke7?? [77.Kg6 Le4+ 78.Kh5 Dh8+ 79.Kxg4 Dg8+ 80.Kf4 Lc6 81.d8D+–] 77…De1+ 78.Kf6 Df2+ 79.Kg5 De3+ 80.Df4 De7+ 81.Kxg4 Dxd7+ 82.Kg3 Dg7+ 83.Dg4 Dxg4+ 84.Kxg4 ½–½

Brett 7: Magdalena Krasnodebska (2045) – Stefan Röhrich (2124) = 1-0

Stefan sucht zu früh Gegenspiel im Zentrum und muss sich anschließend mit einer undankbaren Stellung herumärgern. Da seine Gegnerin eine taktische Gewinnchance übersieht, kommt ein Doppelturmendspiel auf das Brett, in dem die Hannoveranerin ihren Vorteil recht überzeugend realisiert.

Brett 8: Franz Ernst (2064) – Max Wall (1944) = 1-0

Franz musste kurzfristig einspringen. Entsprechend kurz war die Vorbereitungsphase. Aber manchmal ist das vielleicht gar nicht mal das Schlimmste und so spielt Franz locker auf.
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In der Stellung ist zuletzt 18.Sc3-d5 geschehen, wonach Schwarz sofort aufgibt. Tatsächlich hängt einfach zu viel.


Franz erklärt staunenden Fans gewisse Feinheiten der Partieführung

Hellern ist nun hinter Hannover 96, Göttingen und Bremen Vierter. Auf den Plätzen folgen Nordhorn, Lister Turm Hannover, Bremer SG, Delmenhorst, Lüneburg und Hildesheim. Am 9. November muss Hellern bei der hoch favorisierten Reserve des Bundesligisten Werder Bremen antreten. Wir hoffen auf ein Wunder.

Dr. Ortwin Thal