Vereinsmeisterschaft 2015 gestartet

Echte Kracher!

Das Hellern Open 2015 hat begonnen. Und wie!

Packende Partien, staunende Kiebitze und wankende Favoriten. Die 1. Runde des Hellern Open, in dem auch unser Vereinsmeister ausgespielt wird, hatte alles, was man braucht, um als Zuschauer diskutierend zwischen Theke und Brett hin- und her zu pendeln.

Steht er breit? Oder auf Gewinn? Und wenn nicht, warum?

Und anschließend geht es weiter: Nach der Partie ist vor der Partie. Die Post-Analyse, beflügelt durch das x-te Glas Gerstensaft, deckt einiges auf, vieles bleibt ein Rätsel. Der Chronist geht um Mitternacht, die Spieler und die Kiebitze machen weiter. Dieser Abend hatte Flair und das gewisse Etwas.

Die Highlights: Alfons Thöle gegen Franz Ernst, 4. Mannschaft gegen die Dritte. Franz hat als oberligaerfahrener Routinier für die Erste in der laufenden Saison bereits voll gepunktet. Alfons ist not amused und lässt sich nicht so einfach überfahren, der Kampf zieht sich hin, Weiß opfert und irgendwie stehen beide auf Matt. Wer gewinnt? Keiner! Am Ende des Spektakels wird die Punktteilung vereinbart und spätestens jetzt wissen alle, warum die Vierte so stark ist.

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Alfons (l.) haut alles raus, im Hintergrund staunen Robert und Ludger.

Friedensschluss auch zwischen Harald Szobries und Tammo Lewin. Beide wollen etwas Grundsätzliches klären: Darf Schwarz so scharf mit dem f-Bauern agieren? Ein spannendes Theoriegefecht wird ausgetragen und Harald, unser ehemaliger Mitstreiter (mittlerweile für Freibauer Lübbecke spielend) und Dauergast bei der VEM, kann seinem starken Gegner einen halben Punkt abluchsen. Die zweite Partie, in der ein favorisierter Spieler mit einigen Problemen zu kämpfen hatte.

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Stefan Ewert (l.) vs. Stefan Röhrich. Frage: Was sieht „Schorse“?

Eine ähnliche Konstellation zwischen Stefan und Stefan: Stefan Röhrich (Oberliga) gegen Stefan Ewert (Bezirksliga). Hellern 1 gegen Hellern 3. Stefan 1 hat 200 Rating-Punkte mehr auf dem Konto, Stefan 2 kann an guten Tagen jeden Gegner schlagen. Und beide sind taktisch gefährlich. Und tatsächlich geht es hin und her, auf und ab. Mal steht der eine auf Gewinn, mal der andere. Das Finale hat es in sich:
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35…De7?? stattdessen musste Schwarz das Feld c6 überdecken: 35…Sb8=.
36.c6!! Td6 37.Ta4 37.c7+– Tdxc6? erneut war 37…Sb8 die bessere Wahl
38.Txc6 Txc6 39.Txa6! Oupps,der schwarze Turm hängt. Stefan zieht à tempo Tc5, aber nun kommt das Zwischenschach 40.Db2+ und die Mehrfigur bleibt auf dem Brett. Spannend. 1-0

Die ersten Vereinsmeister 2015 sind gekürt!

Am 9.1. fand wieder unsere traditionelle Blitzmeisterschaft statt. Bei 14 Teilnehmern wurde erst in einem Stichkampf der Vereinsmeister 2015 ermittelt. Es setzte sich Dr. Ingo Gronde gegen unseren Jungstar Hannes Ewert (beide 9,5 Punkte) in zwei Stichkämpfen denkbar knapp durch. Dritter wurde der Gastspieler Martin Tenhuff (9,5 Punkte) vor einem weiteren Youngster (Thorben Weist 8 Punkte).

Im Skat ging es eine Woche später ähnlich knapp her. Neuer Skatvereinsmeister mit 766 Punkten (4 Auslosungsrunden mit insges. 36 Spielen) wurde Joachim Rein. Knapp dahinter mit 748 Punkten Hartmut Weist. Auch die weiteren Plätze (Stephan Niendieker 738 Punkte) und Norbert Sobotta (729 Punkte) ließen die Spannung bis zum Schluss anhalten. Wie stark die Runde besetzt war zeigte sich in der Platzierung des Vorjahresmeisters Ludger Wöllermann. Er wurde mit 27 Punkten 15. und damit Letzter.

Die Stimmung in beiden Turnieren war hervorragend und schon jetzt werden die Messer für eine Revanche 2016 gewetzt !

Hartmut Weist

Joachim Rein alter und neuer Pokalmeister

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Bereits im Vorjahr hatte Joachim Rein den Vereinspokal des SV Hellern gewonnen. Diesmal musste er nachsitzen, nachdem das Finale gegen den Herausforderer Thorben Weist in der vorigen Woche mit einem Remis endete. Die endgültige Entscheidung wurde nun in einem Stichkampf gesucht, in dem beide Kontrahenten jeweils 15 Minuten Zeit hatten, den Gegner das Fürchten zu lehren. Joachims Nachteil: er hatte die schwarzen Steine, dafür aber keine Furcht.
In einer Partie auf Augenhöhe entschied nicht das Schicksal den Ausgang der Partie, sondern ein isolierter Bauer von Thorben, während Joachim eine entfernte Bauernmehrheit besaß. So etwa geht selten gut aus für die Partei mit dem Isolani, aber Thorben hatte noch einen Joker in der Tasche und so entstand ein Damenendspiel, in dem Joachim forciert die Damen tauschen konnte, kaum dass sie auf dem Brett erschienen waren. Da er sich noch einen Bauern als eiserne Reverse aufgehoben hatte, war die Partie entschieden.
Viel Spaß habe das Ganze gemacht, resümierte der Pokalmeister 2014. Und damit meinte er den gesamten Wettbewerb. Man kann also sicher sein, dass sich der bekennende Werder-Fan im nächsten Jahr am Triple versuchen wird.

Dr. Ortwin Thal