Vierte tut sich schwer gegen nur sechs Hagener

Gleich zwei Bretter blieben leer im Bezirksligaduell der Vierten aus Hellern mit den Gästen Hagen II. Aber die 2:0 Führung gab wenig Rückenwind, und am Ende musste die letzte Partie bis zuletzt ausgekämpft werden, bevor der 4,5:3,5-Erfolg fest stand. (Update, jetzt mit Partieanalyse)

Hagen fehlten die letzten beiden Bretter. Erstaunlich und erwartbar zugleich. Erstaunlich, weil Hagen seine dritte Mannschaft aus der Bezirksklasse zurückgezogen hat, und dadurch sollten sich eigentlich einige Möglichkeiten, Ersatz zu bekommen, ergeben. Erwartbar auch, weil wir das nicht anders kennen: Zum Ende der Saison wird es dünn. Das geht vielen Vereinen so, wir sind da eine Ausnahme, weil wir dann doch fast immer die Mannschaft voll bekommen. Diesmal traf es mal wieder unsere Dritte, aber dort halfen dann Jakob Knabenschuh und Björn Musculus aus.

Einzelergebnisse (Quelle: nsv-online.de):

Wir selbst waren – wie fast immer – komplett. Ludger Wöllermann an Brett 1 bekam es mit Daniel Tietje zu tun, der sich freute, eine extrem aggressive Variante auf das Brett „hauen“ zu können, die er sich kurz zuvor angeschaut hatte und die äußerst gefährlich für Schwarz ist. Zu gefährlich für Ludger an diesem Tag, und so verkürzte Hagen auf 1:2. Niels Dettmer an Brett 3 spielte mit schwarz gegen Maximilian Glaser und stand gut genug, dass der Hagener ins Remis einwilligte. Klaus Lapehn an Brett 6 gegen den jungen und hoch talentierten Hagener Mike Niklas Scheidt benötigte etwas länger, holte aber auch ein ungefährdetes Remis, das allerdings mit Weiß, und das nun zum fünften Mal in Folge! Klaus will den Remiskönig-Titel, und es sieht gut dafür aus.

Klaus brütet, Mike Niklas auch, Jens schaut mal, wie es bei den beiden steht.

Nun stand es 3:2 für uns, und es liefen noch drei Partien an den Brettern 2, 4 und 5. Jens Gausmann an 5 hatte seinen Gegner bereits überspielt (Angabe ohne Gewähr, ich konnte nur kurz auf die Stellung schauen), als er erneut (das hatte er leider schon mehrfach in dieser Saison) einen Blackout hatte und verlor. Schade, denn Jens Spielqualität ist grandios, und wenn er alles zu Ende bringen würde, was er anfängt, stünde er nach diesem Spieltag bei ca. 5 aus 6 und einer Performance weit über 1800. Aber Jens hatte lange nicht gespielt, das ist ein Prozess des Entrostens.

Da war noch alles im Lot. Jens Gausmann gegen Peter Sandkämper

3:3 also, und ab da wurde es dramatisch, denn Norbert Schütt stand gar nicht gut, und seine Restbedenkzeit gab Anlass zu größter Sorge. Ich hatte mich innerlich bereits darauf eingestellt, gewinnen zu müssen, als Norberts Gegner in ein Dauerschach abwickelte, obwohl er mit guten Siegchancen hätte weiterspielen können. Remis für Norbert, eine wundersame Rettung.

Norbert Schütt und Nils Meinardus. Norbert im Dauerstress, aber mit dem verdienten Remis am Ende. Tolle Kampfpartie!

Nun waren vier Stunden verstrichen, und nur eine Partie wurde noch gespielt. Diese allerdings dauerte noch einmal die vollen zwei verfügbaren Stunden, nur noch eine bzw. drei Minuten standen am Ende noch auf der Uhr. Aber ich fand, nachdem ich zuvor zahlreiche Gewinnchancen mangels Rechentiefe verpasst hatte, schließlich doch den Gewinnweg und entschied das Turmendspiel für mich. Otto Thal hat die Partie hier analysiert.

Da war es noch lange nicht zu Ende: Robert Gillenkirch holte den letzten Punkt gegen Konrad Jakob

Ein schöner Erfolg für die Mannschaft, die nun gute Chancen hat, die Saison in der Spitzengruppe zu beenden. Allerdings ist noch alles drin: Nordhorn-Blanke führt zwar mit 2 Mannschaftspunkten Vorsprung und  einer beeindruckenden Brettpunktezahl angesichts des 7:1 gestern gegen nur vier Osnabrücker von der SG III, aber die Nordhorner müssen noch gegen unsere Dritte und gegen die zweite Mannschaft vom OSV, da kann alles passieren. Und auch Hollage, Hagen II, unsere Dritte und wir selbst können noch Meister werden. Auf in den Schlussspurt!

Alle anderen Einzelergebnisse und die Tabelle gibt es auf nsv-online.de.