Hellern III: Das Gesetz der Serie

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Im Vorfeld des siebten Spieltags der Bezirksliga deutete sich unter Berücksichtigung von ein wenig Kaffeesatzleserei bereits ein Heimsieg gegen die Schachfreunde aus Bentheim/Nordhorn an. Am dritten Spieltag waren wir ohne Ausfall gegen den SV Veldhausen angetreten und hatten mit 4,5 gewonnen. Am fünften Spieltag gab es gegen Spelle ebenfalls keine Absagen und wir gewannen erneut mit 4,5. Erfreulicherweise waren dann an diesem siebten Spieltag wieder alle Spieler an Bord – und wir gewannen tatsächlich schon wieder mit 4,5. Das Gesetz der Serie hatte wieder zugeschlagen!

Den Auftakt machte diesmal MF Stefan Ewert. Am siebten Brett willigte er gegen Jürgen Berling in ein schnelles Remis ein (0,5:0,5). Die Taktik, auf die scheinbar besser stehenden Bretter zu vertrauen, ging auf: Leonardo Santos lies an Brett 6 seinem Gegner Peter Remmel keine Chance und kassierte im Mittelspiel eine Figur ein, woraufhin der Gegner aufgab. Der Spielstand wurde damit auf 1,5:0,5 erhöht. „Brösel“ Uwe Kuchemüller bot an Brett 3 seinem Gegner Manfred Fietkau ein Remis an, was dieser jedoch nach Rücksprache mit seinem Mannschaftsführer wegen des Rückstandes nicht akzeptierte, und so musste weitergespielt werden. Fietkaus flexibler Springer beherrschte trotz des „Herumstehens“ im Zentrum wichtige Felder – und zwar so „unauffällig“, dass Brösel leider eine komplette Figur verlor und sich das Endspiel nicht mehr zeigen lassen wollte (Aufgabe zum 1,5:1,5).

Kurios verlief das Partieende an Brett 4: Thomas Grossers Gegner Peter Pischke wollte vom Helleraner Mannschaftsführer eine Stellungnahme erwirken, ob es denn erlaubt sei, dass Thomas ihn unter dem Tisch zwei Mal angestoßen und bei jedem Stoß einen Bauern einkassiert hätte. Als klar war, dass er das tatsächlich ernst meint, wurde SF Pischke informiert, dass die FIDE-Regeln für versehentliche Berührungen keine Sanktionen vorsehen – worauf Pischke die Partie aufgab (2,5:1,5). Franz Ernst musste derweil am Spitzenbrett dem starken Tim Remmel ebenfalls im Mittelspiel eine Qualität geben, kam aber aus dem Angriff auf seinen teilweise bereits freigelegten König nicht heraus und musste folgerichtig die Niederlage akzeptieren (2,5:2,5).

Jetzt spielten noch Jürgen, Dominik und Joe. Keiner der drei stand auf Verlust, aber ob es für einen Mannschaftssieg reichen würde? Jürgen Grosser spielte am zweiten Brett gegen Rainer Drescher bereits seit geraumer Zeit mit dem Luxus einer Mehrfigur, geriet aber in einen gefährlichen Gegenangriff und spielte mit dem Gedanken, die Partie remis zu geben. Doch wir zögerten – woher sollte denn dann der Mannschaftssieg kommen? Dominik Suendorf konnte sich an Brett 5 gegen Laurenz Thünemann Zug für Zug aus einer etwas gedrückten Position befreien und begann dann, die Partie im Endspiel an sich zu reißen. Und dann überschlugen sich an diesen beiden Brettern die Ereignisse: Dominik zwang seinen Gegner zur Aufgabe (3,5:2,5) und beinahe zeitgleich erhielt Jürgen ein Remisangebot, was wir annahmen (4:3).

Und jetzt lag’s an Joe: in einem Damenendspiel mit Minusbauer musste er an Brett 8 gegen Helmut Bock den letzten halben Punkt holen. Joes Remisangebot wurde von SF Bock konsequenterweise abgelehnt. Beide Spieler boten sich gegenseitig mehrfach den Damentausch an – doch für beide war es in der jeweiligen Situation nicht günstig, so dass das Herumtaktieren weiterging. Doch Bocks Fehler entschied dann den Mannschaftskampf: Er gab der Dame von Joe eine Lücke, die diese zu diversen Schachgeboten nutzen konnte ohne Chance auf ein sicheres Feld für Bocks König. Kurze Zeit später wurde die Partie dann doch remis gegeben und wir hatten tatsächlich 4,5:3,5 gewonnen!

Mit 8 Mannschaftspunkten hat die dritte Mannschaft bereits jetzt, zwei Spieltage vor Saisonende, so viele Punkte erreicht wie in der gesamten letzten Saison. Durch die Ergebnisse der Konkurrenz steht übrigens auch der Klassenerhalt fest. Ab jetzt können wir uns sozusagen „zurücklehnen“ und ein wenig rechnen: gelingt uns ein zum Saisonende ein Platz in der oberen Tabellenhälfte?

Weiter geht’s übrigens am letzten Mai-Wochenende (30.05.2015) mit einem Auswärtsspiel bei der SG Oesede-Georgsmarienhütte.

Stefan Ewert

Einzelergebnisse (Quelle: Ergebnisdienst des Niedersächsischen Schachverbandes)
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Erste hält die Klasse

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Nach furiosem Start gab es zum Ende der Saison hin doch einige Durchhänger. Aber am Ende steht der Klassenerhalt in der Oberliga für Hellern I. Zum Schluss ging leider auch der Wettkampf gegen Göttingen knapp verloren.

9. Spieltag Oberliga: SV Hellern – SV Tempo Göttingen = 3½-4½

SV HellernSV Tempo Göttingen3½-4½
1Lingnau,CarstenSilber,Henning0 : 1
2Gronde,Ingo,Dr.Petzold,Golo½ : ½
3Stock,JoergMarkgraf,Stefan½ : ½
4Hummel,DirkKyas,Philipp½ : ½
5Happe,ReinholdBoettcher,Christian½ : ½
6Bade,Hans-JuergenRother,Moritz1 : 0
7Roehrich,StefanSchmidt,Alexander0 : 1
8Boehme,AndreToedter,Carsten,Dr.½ : ½

Alle hatten sich im letzten Wettkampf der Saison nach vier Niederlagen en suite ein versöhnliches Ende gewünscht – doch die Gäste aus Göttingen wollten sich unbedingt vom Vorletzten Lüneburg absetzen und traten entsprechend leistungswillig, aber ohne Spitzenmann Marcel Kyas in Hellern an. Es reichte.

9. November 2014: Top-Favorit Werder Bremen II erlebt in Runde 3 der Oberliga Nord West im eigenen Spiellokal sein Waterloo. Der Aufsteiger aus Hellern gewinnt 5,5 – 2,5. Die ersten vier Bretter holen 50% und die Bretter 5-8 gar 3,5 P aus vier Partien. Hellern ist Zweiter, nie war man stärker, der Blick ist nach oben gerichtet.

Ein halbes Jahr später: Werder Bremen II gewinnt alle Wettkämpfe, demontiert Mitkonkurrent Hannover 96 gar mit 6-2 und wird mehr als verdient Meister. Hellern gewinnt noch ein Match, verliert danach aber alles und landet auf dem 8. Platz.

Dann der Paukenschlag: Werder darf nicht aufsteigen, der Verband krönt den Zweiten Hannover 96 zum Aufsteiger, weil ein abstiegsgefährdeter Verein keine Lust verspürt hat, zum fälligen Auswärtsspiel in Bremen anzureisen. Strafe ohne Schuld: auch das ist in unserem Sport möglich. Wie die Würfel so fallen…Wer hätte das an jenem herbstlichen Sonntag geahnt?

„Fußball ist wie Schach – jedoch ohne Würfel“. Das ist ein gerne gehörter Kalauer, denn trotz heftiger Dementi der Denksportler glauben immer noch einige Mitmenschen, dass wir Schachspieler würfeln. Tun wir nicht, trotzdem fallen die Würfel, aber auf andere Weise.

Auf jeden Fall ist Schach auch ein wenig wie Fußball. Werfen wir Blick auf den zurückliegenden Wettkampf: Die Göttinger traten vorne mit einer kompakten Viererkette an, deren Vorstopper Golo Petzold und Philipp Kyas unsere Torjäger Dr. Ingo Gronde und Dirk Hummel aus dem Spiel nahmen. Die Partien endeten unentschieden. Und es wurde weiter remisiert, und zwar an den Brettern 3, 6 und 8, wobei Andre Böhme beim dritten Einsatz in der Dritten Liga zum ersten Mal punkten konnte. So hatte wenigstens einer Spaß, denn zu diesem Zeitpunkt saßen Hajo Bade und Stefan Röhrich vor nahezu aussichtslosen Stellungen, sodass die Strategie der Gäste aufzugehen schien: Vorne dicht, hinten punkten. Nur IM Carsten Lingnau stand an Brett 1 (wieder einmal) besser und quälte seinen Gegner FIDE-Meister Henning Silber in einem Doppelturm-Endspiel.

Dann kam es plötzlich anders, Schach ist halt kein Wunschkonzert. Stefan Röhrich musste zwar aufgeben, aber der (wieder einmal) verbissen fightende Hajo Bade zeigte, dass auch ein weiterer Kalauer seine Berechtigung hat: Partien werden nicht durch Aufgabe gewonnen. Hajo quetschte aus der Stellung alles heraus, was noch ging – und tatsächlich verrechnete sich sein Gegner Moritz Rother und musste die Segel streichen.

3,5 – 3,5! Und Carsten verbesserte schrittweise seine Stellung. Doch noch ein Sieg?

Jetzt kommt die Sache mit den Würfeln. Irgendwie schien die Schachgöttin Caissa der Meinung zu sein, dass es schon gereicht hat, dass wir den Fast-Aufsteiger in die 2. Bundesliga, den SV Werder Bremen II, im eigenen Spiellokal düpiert haben. Kein Nachschlag, No Mercy, die Gunst wurde uns entzogen: Carsten vertiefte sich in die vermutlich gewonnene Stellung – und überschritt die Zeit. Die Würfel waren gefallen.

So landete unsere Erste, nach vier Runden noch stolzer Zweiter, auf dem drittletzten Platz. Gut, dass wir nicht absteigen, war bereits etwas früher klar. Trotzdem war es nicht schön für die Kiebitze, denen man ja noch einen netten Saisonabschluss bieten wollte.

Ein Erfolg ist die Saison allemal. Der Klassenerhalt war das ausgelobte Ziel. Der wurde erreicht und bereits vor der letzten Runde war er sicher. Keine Abstiegsduelle, keine Dramen. Der Job wurde erledigt und der Chronist sagt dazu nur: Herzlichen Glückwunsch!

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Brett 1: FM Henning Silber (r.) – IM Carsten Lingnau = 1-0

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Brett 2: Dr. Ingo Gronde (r.) – Golo Petzold = ½-½

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Brett 3: Stefan Markgraf (l.) – Jörg Stock = ½-½

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Brett 4: Dirk Hummel (r.) – Philipp Kyas = ½-½

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Brett 6: Hans-Jürgen Bade (r.) – Moritz Rother = 1-0

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Brett 7: Alexander Schmidt (l.) – Stefan Röhrich = 1-0

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Brett 8: Dr. Carsten Tödter – Andre Böhme = ½-½

Das Team unserer Website bedankt sich bei allen Lesern für den positiven Zuspruch.

Dr. Ortwin Thal

Hellern IV schafft vorzeitig den Aufstieg

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An einem alles in allem nervenschonenden Nachmittag konnte unsere Vierte Bad Essen II mit 5.5 : 2.5 schlagen und damit den Aufstieg in die Bezirksliga perfekt machen. Zwei Spieltage vor Schluss haben wir nun fünf Punkte Vorsprung auf Rang 3.

Am drittletzten Spieltag ging es zur zweiten Mannschaft von Bad Essen, die ersatzgeschwächt antraten. So bekamen wir es durchweg wieder mit Rating-schwächeren Gegnern zu tun, die uns vor allem an den vorderen Brettern einmal mehr zeigten, dass sie Schach spielen können. Und tatsächlich kamen an den Brettern 1-4 nicht einmal 50% zusammen, was maßgeblich Robert und Thorsten verschluderten. Aber auf die zweite Mannschaftshälfte war Verlass, 100% an 5-8 sprechen eine deutliche Sprache. Im Einzelnen:

Ludger bekam mal wieder eine verschachtelte und sehr komplizierte Stellung aufs Brett, was schließlich in die ungleiche Materialverteilung Dame (Ludger) gegen Turm und Leichtfigur mündete. Da aber Ludgers Gegner zudem einen Freibauern auf der b-Linie bekam, war der Gewinnweg – wenn es denn einen gab –  alles andere als einfach. Schließlich ein Remis zum Mannschaftserfolg angesichts der klaren Führung an den hinteren Brettern. Robert brauchte sehr lange, um sich einen Vorteil zu erarbeiten, gab diesen dann aber schnell wieder her. Das Endspiel mit Dame, Turm, und Läufer auf beiden Seiten, die Läufer aber ungleichfarbig, war wohl am Brett nicht zu gewinnen, nachdem Robert zuvor den klaren Gewinn ausgelassen hatte. Auch hier Remis. Über Thorstens Partie haben wir Stillschweigen vereinbart, was die Details angeht. Es war natürlich wieder eine gewonnene Stellung, aber… Klaus ging angeschlagen (erkältet) in die Partie und konnte mit Schwarz einfach keinen klaren Vorteil herausholen. Auch Remis.

Alfons spielte wie fast immer eine ruhige und zumeist überlegene Partie. Das zeigte beim Gegner Wirkung. Alfons Gegner möchte man wirklich nicht sein. Wieder war es die längste Partie des Mannschaftskampfs. Sie ging schließlich, nach beiderseits ausgelassenen Chancen, in ein Damenendspiel über, das Alfons recht mühelos gewann. Es ist sein fünfter Sieg, nun hat er mit Klaus gleichgezogen, und das Duell um den Topscorer-Titel der Vierten bleibt spannend. Bei Gleichstand gehört er allerdings Klaus, der schon zum sechsten Mal mit Schwarz antreten musste. Stefan ist ebenfalls noch ohne Niederlage, spielt diese Saison aber anscheinend auf ein Ergebnismuster: Immer schön die Folge 1  –  1/2  –  1/2 einhalten! Diesmal war nach zwei Remis wieder die 1 dran, und, siehe da, Stefan lieferte sie. Wir rechnen mit zwei Remisen in den letzten beiden Runden! Christian und Hartmut hatten wie Stefan einen ruhigen Nachmittag, auch ihre Siege in ungleichen Duellen schienen nie gefährdet.

Angesichts der Auflösungserscheinungen in so mancher Mannschaft der Bezirksklasse sieht es so aus, als ob Meppen ebenfalls durch ist, der Vorsprung beträgt bereits drei Punkte. Aber es geht noch um den ersten Platz, den wir natürlich im direkten Duell mit Meppen verteidigen wollen. Für einen Saisonrückblick ist es zwar noch zu früh, aber man kann wohl schon jetzt sagen, dass wir zu stark für diese Klasse sind. Und genau betrachtet waren wir ja auch gar kein Aufsteiger, kamen doch fast alle Spieler unserer Mannschaft aus der Bezirksliga und kehren nun dorthin zurück.

Einzelergebnisse:
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Zur Tabelle: Ergebnisdienst auf www.nsv-online.de.

 

Hellern IV verteidigt Tabellenführung

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[7. Februar 2015]
Durch einen knappen Erfolg in Riemsloh verteidigte Hellern IV seine Tabellenführung in der Bezirksklasse. Der Wettkampf verlief äußerst spannend.

In Stammbesetzung fuhren wir zum TSV Riemsloh, unserem Mitaufsteiger, der uns in der vergangenen Saison noch besiegt hatte. Später kamen unsere Edelfans Locke und André hinzu, um uns seelisch zu unterstützen Zum Glück, denn es sollte ein nervenaufreibender Mannschaftskampf werden.

Wäre es ein Fußballspiel gewesen, wäre es ungefähr so kommentiert worden: Harmut „Jogi“ Löw hat die Mannschaft wie immer gut eingestellt. Högschte Gonzentration ist gegen diesen zähen Gegner gefordert, der uns schon einmal den Einzug ins Finale vermasselt hat. Nach vorsichtigem Abtasten bringt ein Schnellangriff und eine starke Druckphase die Helleraner in Führung. Riemsloh fängt sich jedoch und baut einen zähen Catenaccio auf, gefolgt von fortwährendem Pressing im Zentrum und an den Flügeln. Vorne hat Alfons „Mario“ Gomez hochkarätige Chancen, trifft das Tor aber einfach nicht. Dahinter verliert Thorsten „Mesut“ Özil in der zweiten Halbzeit mehr und mehr die Übersicht, und seine Fehlpässe bringen höchste Gefahr. Die Stars auf der Bank (André Schürrle und Locke Reus) schreien bereits den Trainer an („wechsel mich ein, wechsel mich ein!“), aber die Führung (4:3) hält bis in die Nachspielzeit. Die Nerven liegen blank, der Sieg ist in größter Gefahr, als Klaus „Miro“ Klose sich aufrafft. Ausgerechnet Klose, dem der gegnerische Innenverteidiger das ganze Spiel über kräftig auf die Socken gegeben hat. Mit einem unwiderstehlichen, brillanten Solo schießt Klaus das 5:3. Abfiff. Nein, wir sind nicht Weltmeister, es fühlt sich bloß so an. Aber in Einzelnen:

Es begann, so dass man auf ein Abendessen zu christlicher Zeit hoffen durfte. Stefan kämpfte mit Schwarz um Ausgleich und sein frühes Remis ging in Ordnung. Robert hatte bei asymmetrischen Rochadestellungen seinen Angriff am Damenflügel schneller ins Rollen gebracht. Bald war die c-Linie geöffnet und dank eines schwachen Verteidigungszugs der weiße König auf verlorenem Posten. Ludgers Gegner ließ seinen König in der Mitte stehen, stellte Ludger aber mit phantasievollem Spiel vor Probleme. Schließlich waren die schwarzen Figuren aber so schlecht koordiniert, dass Ludger entscheidend Material gewann. 2.5 zu 0.5 für Hellern, eine beruhigende Führung angesichts der Stände auf den restlichen Brettern, wo nur Klaus ernste Probleme hatte.

Alfons hatte wie schon in einigen früheren Partien dieser Saison langsam sein Druckspiel aufgebaut, so den gegnerischen a-Bauern gewonnen und einen eigenen Freibauern auf der a-Linie. Aber dann kam die Zeitnot. Auch Christian tat sich schwer, stand lange auf Gewinn, aber ließ diesen wohl mehr als einmal aus. Hartmut hatte ein Doppelturmendspiel auf dem Brett, das wohl zunächst etwas schlechter, nach passivem Spiel seines Gegners aber besser für ihn war. Thorstens Endspiel war auch nach dem Tausch der Türme extrem kompliziert. Mit Läuferpaar gegen Läufer und Springer hatte er den gegnerischen Springer erfolgreich am Rand festgeklemmt. Dadurch war aber auch ein Läufer gebunden, und die Gewinnführung war keineswegs einfach. Klaus stand gedrückt und gefühlt auf Verlust, verteidigte sich aber zäh.

Nach vier Stunden war noch immer keine der ausstehenden fünf Partien beendet. Aber es mussten noch zwei Punkte für den Mannschaftserfolg her! Alfons sollte den ersten holen, doch auch in der Endphase war die Gewinnführung nicht leicht, und seine Zeit wurde knapper und knapper. Zwischenzeitlich hatte Hartmut in ein Bauernendspiel mit Mehrbauern abgewickelt, musste aber erkennen, dass es nicht zu gewinnen war. Nachdem auch Alfons Remis gegeben hatte, waren wir also bei 3.5 Punkten. Christian musste sein Endspiel notgedrungen weiterspielen, weil sein Gegner aufgrund des Rückstands der Riemsloher alles versuchen musste. Und das ging leider schief, nach über fünf Stunden Spiel musste Christian aufgeben.

Bei Thorsten überschlugen sich die Ereignisse, als er ein gewonnenes Leichtfigurenendspiel in ein völlig unklares Bauernendspiel abwickelte. Hier die kritische Stellung mit Thorsten am Zug:
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38. Lxb7? (Lxd6 und zweimal auf g5 nehmen gewinnt leicht) Lxe5 39. fxe5 Kxb7 40. hxg5 hxg5 und nun sind es zwei verbundene Freibauern in der Mitte gegen je zwei gegen eins des Gegners auf beiden Flügeln. Das ist erstaunlicherweise Remis, denn Schwarz darf den weißen König nicht eindringen lassen und daher den b-Bauern nicht ziehen. Aber es kam anders, Thorsten brach ein, ließ aber den möglichen Gewinn aus. So lief je ein Freibauer zur Dame, und die Rechnerei ging wieder von vorne los. Schließlich wurde es ein leistungsgerechtes Remis. Da waren es 4 Punkte, ein halber sollte noch her (aber fühl nicht unter Druck gesetzt, Klaus!).

Klaus hatte seine schwierige Stellung gehalten und einen zwischenzeitlich vorgerückten Freibauern des Gegners eingesackt. Blieben aber noch zwei, auf der h- und auf der b-Linie. Ein halber Punkt musste her, und alle Helleraner Kiebitze rechneten fieberhaft in einem Endspiel mit Turm und Springer auf beiden Seiten die geeignetsten Remisvarianten durch. Nicht so Klaus, der offenbar einige Grundregeln des Endspiels so verinnerlicht hat, dass er sie nach fünfeinhalb Stunden Spiel und in der entscheidenden letzten Partie auspacken kann: Aktiver König und aktive Figuren gewinnen die Partie! Also machte Klaus sich auf, ein Mattnetz zu stricken, und das gelang. Hier die Stellung nach dem 52. Zug von Klaus (schwarz):
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53. Sa7? (wo will der denn hin?) Tc2+! 54. Kf3Tc3+ 55. Ke2Ke4! 56. Sb5Tc2+ 57. Kf1Sd5 58. Sd6+ Ke3! 59. Kg1Tc1+ 60. Kh2Kf2! – Die Kibitze reiben sich die Augen: Der will doch nicht etwa? – 61. b5?
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61. … Se3!! – Doch der will! Nun ist das Matt durch Sf1+, Sg3++ und Th1 nicht mehr zu verhindern. Ungläubiges Staunen der Kiebitze ob dieser Nervenstärke und ein Paukenschlag zum Ende des Wettkampfs!

Nach diesem Erfolg kann uns nichts mehr schrecken. Außer vielleicht unsere nächsten Gegner, die sicher nicht weniger gefährlich und kampfstark (und hoffentlich ebenso sympathisch und gastfreundlich) sind. Am 28. Februar geht es zu Hause gegen Hagen III, Riechsalz und Baldrian (für André und Locke reicht wohl ein Bier, die sind mittlerweile abgehärtet) werden bereit gestellt.

Ergebnis und aktuelle Tabelle (Quelle: Ergebnisdienst auf  www.nsv-online.de):
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Erste verliert in Lüneburg

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Da wir am letzten Spieltag mit einer Niederlage den Klassenerhalt in der Oberliga sichern konnten, fuhren wir trotz des Ausfalls unsere beiden Spitzenspieler Ingo und Jörg nach Lüneburg. Da Lüneburg nur mit einem klaren Sieg weiter vom Klassenerhalt träumen durfte, waren wir sicher, dass Lüneburg noch mal mit stärkster Besetzung antreten würde. An Brett 1 hatten wir daher den starken GM Falko Bindrich erwartet.

In Lüneburg erwartete uns eine Überraschung. Bindrich und auch ein paar andere Stammspieler waren nicht aufgestellt, dafür aber mit Blancke und Krumböhmer starke Ersatzspieler.

Turm LüneburgSV Hellern               4½-3½
1Schreiner,TillLingnau,Carsten0 : 1
2Rehbein,DetlefHummel,Dirk½ : ½
3Rabeler,GertNiendieker,Stephan½ : ½
4Rick,UweHappe,Reinhold0 : 1
5Becker,StefanBade,Hans-Juergen½ : ½
6Seedorf,SvenRoehrich,Stefan1 : 0
7Blancke,StefanGrosser,Juergen1 : 0
8Krumboehmer,JuergenBoehme,Andre1 : 0

Brett 1: IM Lingnau – FM Schreiner

Carsten war theoretisch wieder einmal top vorbereitet. Eigentlich hatte er sich nur auf GM Bindrich vorbereitet, aber auch gegen Schreiner war er hervorragend präpariert. In einer scharfen Variante des Meraner Systems opferte Carsten einen Bauern und erhielt hierfür starkes Spiel. Von dem restlichen Team verstand keiner Carstens Bauernopfer, bis auf Reinhold, der dies in seinem Fernschachrepertoire hat. Schreiner verteidigte sich allerdings auch sehr gut, so dass Carsten wieder über seine Endspielkünste zum Erfolg kommen musste. Bei ungewöhnlicher Materialaufteilung kein leichtes Unterfangen, dass Carsten allerdings bravourös löste.

Insgesamt eine bärenstarke Saison von unserem Spitzenbrett. Auch wenn Carsten nach der Partie von Kaffeehausschach sprach.

Lingnau (2407) – Schreiner (2331)
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23.Dd2 Danach steht Weiß laut Stockfish auf Verlust. Der Lüneburger spielte nun 23…Sf6
Die Engine entkorkt stattdessen 23…La6!!, was den Tf1 ins Visier nimmt und mit b5-b4 die Karten aufdecken will. Nach 24.Se2 Se5 gilt es f3 zu decken und 25.Kg2 b4 zeigte die heimische Post-Analyse, dass es Weiß schwer hat, die Stellung zu halten. Insofern hat der Internationale Meister mit seiner selbstkritischen Bemerkung angedeutet, dass in der Partie mehr steckte, als man auf den ersten Blick erkennen kann.
1–0

Brett 2 : Rehbein – Hummel

Rehbein spielt mit Weiß eine sehr sichere Eröffnung, so dass Dirk einen schweren Stand hatte. Gerne hätte er einen Vorteil aus der Stellung herausholen wollen. Letztendlich gab die Stellung aber nur ein Remis her. Trotzdem ein toller Kampf von unserem Fighter Dirk, der jede Partie auskämpft und auf der Rückfahrt zum Motivator für unseren letzten Wettkampf wurde.

Brett 3: Niendieker – FM Rabeler

In einer wenig ereignisreichen Partie trennten sich die Kontrahenten früh mit einem Remis.

Brett 4: Rick – Happe

Nach etwas unglücklicher Eröffnung, musste Reinhold auf einen groben Schnitzer seines Gegners hoffen. Dieser spielte zunächst eine sehr sichere Partie mit hervorragenden positionellen Kenntnissen. Im entscheidenden Moment griff Rick allerdings taktisch fehl, so dass aus einer Gewinnstellung eine Stellung mit Minusfigur wurde und Aufgabe. Hier hatte Reinhold das Glück, dass im Wettkampf gegen Delmenhorst fehlte.

Brett 3: Niendieker – FM Rabeler

In einer wenig ereignisreichen Partie trennten sich die Kontrahenten früh mit einem Remis.

Brett 4: Rick – Happe

Nach etwas unglücklicher Eröffnung, musste Reinhold auf einen groben Schnitzer seines Gegners hoffen. Dieser spielte zunächst eine sehr sichere Partie mit hervorragenden positionellen Kenntnissen. Im entscheidenden Moment griff Rick allerdings taktisch fehl, so dass aus einer Gewinnstellung eine Stellung mit Minusfigur wurde und Aufgabe. Hier hatte Reinhold das Glück, dass im Wettkampf gegen Delmenhorst fehlte.

Brett 5: Bade – Becker

Auch Hajo konnte leider keinerlei Vorteil in seiner Stellung mit Weiß nachweisen. Becker spielte sehr kenntnisreich und sicher, so dass auch hier ein Remis unausweichlich wurde. Der leichte optische Vorteil war leider nicht entscheidend. Insgesamt spielt auch Hajo jedoch eine ganz starke Saison ohne Aussetzer.

Brett 6: Seedorf – Röhrich

Stefan hat momentan viel Pech. Nachdem er eigentlich regelmäßig diese Saison gut aus der Eröffnung herauskam, betrat er diesmal leider theoretisches Neuland. Seedorf konnte früh einen Bauern gewinnen. Stefan versuchte zwar taktisch Gegenspiel zu erlangen, verlor dabei aber die Kontrolle über die Stellung und weitere Bauern. Am Ende stand leider die Null.

Brett 7: Grosser – Blancke

Jürgen hätte der Held werden können. Nach toller Eröffnung stand Jürgen eigentlich schon klar besser. Leider verlor er in der entscheidenden Stellung den Mut…. und geriet so in ein schlechtes Endspiel. Leider konnte Jürgen dies nicht halten. Hier wäre mindestens ein Remis verdient gewesen.

Grosser (1859) – Blancke (2276)
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27.Tfe2? sah auf den ersten Blick gut aus, da Weiß die Türme verbindet und in einer hebelstarken Stellung eine Drucksäule aufgebaut hat. Besser ist jedoch 27.Txd1! Txd1+ 28.Tf1 (aber nicht 28.Kg2 Le4+–+) 28…Td2 29.Tf2! und auf der zweiten Reihe gibt es nichts zu holen. 29…Td4 und hier ist der Bf4 gedeckt, was Weiß nutzt, um seinen König besser zu positionieren. 30.Kg2 Le4+ 31.Kg3=
27…Lg4! 28.Te3 Txe1+ 29.Txe1 Td4 30.Tf1 Lh3 31.Tf3 Lf5 32.a4 Le4 33.Tf2 und hier ist der weiße König abgeklemmt und steht damit sehr unsicher
0–1 (41.)

Brett 8: Krumböhmer – Böhme

Andre kam in seiner 2. Oberligapartie dieses Jahr eigentlich gut aus der Eröffnung. Leider griff auch er fehl und stellte damit die Partie ein. Auch hier wäre ein Remis wirklich verdient gewesen. Andre spielt sehr couragiert, wurde aber leider nicht belohnt.

Trotz deutlicher nomineller Unterlegenheit an den letzten beiden Brettern wären hier Punkte möglich gewesen. Insgesamt eine starke kämpferische Leistung unserer Mannschaft. Insgesamt eine ärgerliche Niederlage.

Im letzten Spiel werden wir gegen Göttingen versuchen, einen guten Saisonabschluss hinzubekommen. Wir hoffen wieder auf zahlreiche Unterstützer und werden alles, geben um die Saison mit einem Sieg abzuschließen. Göttingen wird versuchen die letzten fehlenden Brettpunkte zum Klassenerhalt zu sammeln und sicherlich mit starker Besetzung antreten. Insgesamt für die Kiebitze und unsere Fans sicherlich ein sehr attraktiver Wettkampf.

Außerdem heißt es Daumen drücken für die Zweite, die wahrscheinlich wieder im Hörner Krug antreten wird. Allerdings muss die Zweite auf einen Ausrutscher von Esens im letzten Spiel hoffen, um aus eigener Kraft in die Landesliga aufsteigen zu können.

Vielleicht gelingt ja eine kleine Sensation und eine tolle Saison für die erste und zweite Mannschaft würde mit einem Paukenschlag zu Ende gehen.

VG Stephan

Dritte: Nichts zu holen im Barenturm

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Am 07.03.2015 durften wir zum Auswärtsspiel gegen SV Osnabrück 2 wieder einmal den ehrwürdigen Barenturm aufsuchen. Leider waren wir ersatzgeschwächt, da die Familie Santos sowie Jürgen Grosser wegen anderer Termine verhindert waren.

Erfreulicherweise erklärten sich Hartmut Weist, Björn Musculus und Thomas Magiera bereit, unsere Mannschaft zu verstärken und ihren Samstagnachmittag zu opfern. Vor Ort stellte sich dann heraus, dass auch der SV Osnabrück 2 mit drei Ersatzspielern angetreten war, insoweit konnte mit einem ausgeglichenen Kampf gerechnet werden.

Leider verlor unser Brösel relativ schnell gegen Klaus-Dieter Mann. Brösel hatte dabei das Pech, in dieser Saison bereits zum 5. Mal mit Schwarz antreten zu müssen. Thomas Magiera konnte allerdings nach der Eröffnung seinem Gegner bereits Figur und Bauern abknöpfen und brachte diesen Vorteil souverän nach Hause, 1:1. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Thomas Grosser bereits gegen seinen erfahrenen Gegner Efim Schwartzman deutliche Zeit- und Positionsvorteile erarbeitet, auch Mannschaftsführer Stefan Ewert stand gegen Norbert Kienel aktiv und gut.

Björn Musculus hatte es mit Mirko Belickin zu tun, in einer harmlos aussehenden Position unterlief Björn leider ein entscheidender Fehler, wonach seine Stellung bereits nicht mehr zu halten war. Hartmut spielte gegen seinen Gegner Thomas Felten zu optimistisch, nach einigen Lockerungsübungen am Königsflügel geriet er in entscheidend in Nachteil und musste leider aufgeben. Zwischenzeitlich konnte Thomas wieder verkürzen, da sein Gegner – in Verlustposition – sogar die Zeit überschritten hatte. Franz konnte gegen Bernd Leiber immerhin die Stellung Remis halten, dieses Ergebnis sprang auch bei Stefan heraus, der seine gute Stellung nicht umsetzen konnte und sogar gefühlt schlechter stand.

Ernst – Leiber, Bezirksliga (Runde 7)
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23. Sd5

Hier die Partie nachspielen: Ernst – Leiber

Unser gesundheitlich angeschlagener Dominik Suendorf musste gegen Altmeister Karl Schlinkert antreten und geriet mit den schwarzen Steinen spielend in Nachteil, durch listiges Spiel konnte er zwar den Verlust von 2 Bauern zunächst kompensieren und sogar einen Bauern zurückerobern, musste dann aber letztendlich doch leider eine Niederlage einstecken.

Der Entstand war somit 5:3, allerdings für den SV Osnabrück 2. Da etwas überraschend unser nächster Gegner Bentheim/Nordhorn angefangen hat zu punkten, wird es im Tabellenkeller nunmehr doch noch spannend. Entscheidend dürften die Wettkämpfe gegen die zurzeit hinter uns liegenden Mannschaften von Bentheim/Nordhorn und SG Oesede-Georgsmarienhütte sein.

Vielen Dank insbesondere an die Ersatzspieler und unsere wiederum eigens angereisten Edelfans Andre und Locke, die uns moralisch unterstützten und nach der Niederlage bei ein paar Bieren im Holling trösteten.

Franz Ernst

Einzelergebnisse (Quelle: Ergebnisdienst des Niedersächsischen Schachverbandes)
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Hellern II: Auf Punktejagd in Hagen

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Der vergangene Sonntag bot einen schönen Programmpunkt. Ein Wettkampf gegen Hagen II, mit dem Ziel, möglichst hoch zu gewinnen, um auf den aufgerüsteten Dorfverein südlich von Langeoog Brettpunkte gutzumachen.

Leider mussten wir auf Daniel (macht immer Spaß ihm zuzusehen) und André verzichten. Letztgenannter musste kurzfristig in der Ersten aushelfen. Ersetzt wurden Sie adäquat. Durch Tammo und den spontanen Sportsmann Franz, der nur anfangs noch ein wenig überrascht wirkte.

Zu Beginn des Wettkampfes gab es sogleich zwei Überraschungen. Es gab Kaffee, und Hagen trat nur zu sechst an. Nachvollziehbarerweise wollte niemand gegen Thorben und Reinhard antreten, die sich beide in ausgezeichneter Verfassung befinden. Also schon mal 2:0. Die anderen sechs Partien standen nach kurzer Zeit alle vielversprechend.

Zuerst tat sich bei Jana erstaunliches. Ihr Gegner hatte in ihrer Abwesenheit die Dame eingestellt und diesen Zug dann zurückgenommen. Allerdings hatte Hannes die Ausführung des Zuges gesehen, und so gab der nicht für den Fairnesspreis vorzuschlagende SF Sandkämper notgedrungen auf. 3:0. Und Hannes hatte ohnehin einen Sahnetag erwischt. Er opferte mit schwarz einen Bauern für einen furiosen Angriff, in dem seine Gegnerin chancenlos unterging.4:0. Tammo spielte wie ein Schweizer Uhrwerk. In aller Ruhe baute er einen kleinen Vorteil immer weiter aus, bis er folgerichtig gewonnen hatte. 5:0. Franz zeigte sich pragmatisch. Deutlichen Materialgewinn verwaltete er zu einem sicheren Gewinn. 6:0.

Nun kommen wir zum unglücklichen Autor dieses Berichtes. Ich spielte wie eine neurotische Frau im Schuhgeschäft. In glänzender Stellung und mit der Möglichkeit,  zusätzlich zu zwei bereits gewonnenen Bauern eine Qualität einzustreichen, wusste ich nicht, welches Paar Schuhe ich nehmen sollte. Das rote Paar oder doch lieber das schwarze? Oder alle beide? Ich nahm jedenfalls kein Paar, auf dem man laufen konnte! Und nach einem so anstrengenden Einkauf war dann gänzlich der Überblick verloren gegangen.6,5:0,5. Nun kämpfte nur noch Locke. Anfangs hatte er eine richtig gute Stellung. Doch sein Gegner opferte einen Bauern, was seine Stellung stark verkomplizierte. Dann ging noch eine Figur verloren, und nach zähem Kampf musste er sich letztendlich geschlagen geben.

Das Endergebnis war also 6,5:1,5. Eigentlich nicht schlecht, doch hier waren 1,5 Punkte mehr drin und die könnten uns am Ende der Saison richtig ärgern!

Rethmann (1763) – Ewert (1943)
Die Hagener Nachwuchsspielerin hatte zuletzt 20.c3-c4? gespielt.20.Td8+! Lf8 21.Txc8 Txc8 hätte die Stellung gehalten, denn plötzlich hat Weiß das Feld d1 für den König.
Rethmann-Ewert vor 20_Tcxc4_mini
20…Txc4+ 21.Dxc4 und gleichzeitige Aufgabe, da Schwarz mit 21…Dxb2# oder 21…Lxb2# die Partie beendet.  0–1

Sandkämper (1614) – Boehm (1868)
Sandkaemper-Boehm-Schlussstellung_mini
15.Sc2 ?    Zu 15…c4 und Damenfang kam es nicht mehr.  0–1

Ich freue mich trotzdem schon auf den nächsten Mannschaftskampf. Munter bleiben oder munter werden!

Joachim

Einzelergebnisse (Quelle: Ergebnisdienst des Niedersächsischen Schachverbandes)

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