2. Mannschaft mit Derbysieg beim OSV

Am 2. Spieltag der Landesliga Nord stand für unsere zweite Mannschaft ein Auswärtsspiel beim OSV an. Wie Gerhard Müller, der Mannschaftsführer der OSVer, vor dem Spiel bereits richtig bemerkte…eines der wenigen Spiele, in denen beide Mannschaften nicht die klare Außenseiterrolle einnehmen müssen. Und so wurde es tatsächlich ein Wettkampf auf Augenhöhe mit dem glücklicheren Ende für uns.

 

Der OSV war an sieben Brettern überlegen

Sonntagmorgen und ein Auswärtsschachspiel steht an. In der Landesliga nicht immer eine Freude, da doch einige Auswärtsfahrten recht weit sind und damit so ein Sonntag schon recht anstrengend und sehr lang werden kann. Um so schöner ist es, wenn der Weg zum gegnerischen Spiellokal nur ca. eine Viertelstunde dauert. Im Vorherein war uns bewusst, dass der OSV eine der wenigen Gegner ist, bei denen wir nicht als klarer Außenseiter in den Wettkampf gehen. Trotzdem waren die OSVer rein DWZ-zahlenmäßig an 7 Brettern überlegen und damit sicherlich leichter Favorit. Trotzdem machten wir uns doch einige Hoffnung, da wir fast in Stammbesetzung auftreten und mit Jürgen Grosser starken Ersatz aufbieten konnten. Die OSVer traten keineswegs überraschend mit ihrer Stamm-Acht an. Angesichts dessen, dass inzwischen in immer weniger Mannschaften eine solche Stamm-Acht aufzufinden ist und seit einigen Jahren immer öfters auch in den oberen Ligen Bretter freigelassen werden, eine sehr erfreuliche Sache.

Brett 1: Dr. Gronde – Dirk Hummel = ½-½

Im Duell mit unserem Schachfreund und langjährigem Mannschaftskollegen Dirk Hummel wählte Ingo ein etwas ausgefalleneres Eröffnungskonzept. Dirk wollte gerne eine russische Partie aufs Brett bringen. Jedoch ging Ingo nicht auf dieses Angebot ein, sondern wählte einen sehr ruhigen Aufbau, der Dirk etwas Raumvorteil verschaffte. Hiergegen wollte Ingo mit Figurenspiel Druck aufbauen. Nach einer taktischen Abwicklung verblieb Dirk mit einem Mehrbauern. Jedoch war eine Verwertung desselbigen nicht so einfach und daher einigten sich beide Spieler nach einigen genauen Zügen auf Remis.

Brett 2: Paul Wielebinski – Wolfgang Andre = ½-½

Meine Lieblingspartie des Tages spielten Paul und Wolfgang. Keine Scheu vor Taktik. Eine brillante Partie der beiden. Aufs Brett kam eine uralte Drachenvariante. Und beide Spieler waren mit exzellenten Kenntnissen der Motive ausgestattet. Paul öffnete die h-Linie nach klassischen Mustern und Wolfgang gab die Qualle auf c3. Danach suchten beide Spieler nach Mattmotiven und es entbrannte ein spannender Kampf, der irrsinnig viele Motive beinhaltete. In rasender Zeitnot nahm Wolfgang das Remisangebot von Paul in an. Insgesamt geht das in Ordnung, denn Paul hatte einige taktische Motive liegengelassen, die aber nicht einfach zu finden waren.

[Event „Landesliga 2018/19“]
[Site „Osnabrück“]
[Date „2018.11.11“]
[Round „2.2“]
[White „Wielebinski“]
[Black „Andre“]
[Result „1/2-1/2“]
[ECO „B79“]
[WhiteElo „2131“]
[BlackElo „2031“]
[Annotator „Thal“]
[SetUp „1“]
[FEN „r1r3k1/pp1bppbp/3p2pB/q3n2n/3NP3/1BN2P2/PPPQ2P1/2KR3R b – – 0 14“]
[PlyCount „36“]
[EventDate „2018.??.??“]
[EventType „team“]
[EventRounds „9“]
[EventCountry „GER“]
[SourceVersionDate „2015.09.05“]
[WhiteTeam „Osnabrücker SV“]
[BlackTeam „SV Hellern II“]
[WhiteTeamCountry „GER“]
[BlackTeamCountry „GER“]

{Der feuerspeiende Drache auf g7 soll entfesselt werden, deshalb} 14… Rxc3 {
[%mdl 704]} 15. bxc3 Bh8 $2 {Leider verliert diese Neuerung.} 16. Rxh5 {
[%mdl 704] Weiß antwortet ebenfalls mit einem Standardopfer.} Qa3+ (16… gxh5
$4 17. Qg5+ Ng6 {verhindert das Matt, aber nicht} 18. Qxa5 $1 $18) 17. Kb1 gxh5
18. Qg5+ Ng6 19. Nf5 $2 (19. Qd5 $1 {hätte in ganz großem Stil gewonnen und
den Weißspieler zur Legende gemacht.} e6 20. Nxe6 $1 Bxe6 21. Qxe6 $3 Rf8 {
denn nach fxe6 folgt ein einzügiges Matt.} 22. Qxd6 $18) 19… Bxf5 $6 20.
Qxf5 $14 Bf6 21. Qd5 Bxc3 22. Qxf7+ Kh8 23. Bc1 Qa6 24. Qd5 $5 h4 $1 {
verstopft die h-Linie. Aber der Bauer hat noch einen anderen Job zu erledigen,
wie man später sehen wird.} ({Nach} 24… Rc8 25. Qxh5 Rc5 26. Qg4 Qc6 {
käme anderenfalls Weiß über die h-Linie zum entscheidenden Angriff.} 27. Rh1
$18) 25. Rd3 {Stattdessen konnte Weiß mit f3-f4 den Springer attackieren und
danach mit Td1-d3-h3 drohen..} Bf6 26. f4 Qc6 27. Qe6 Qc8 $6 {Hier war 27…
Dc5 besser, nun gerät Schwarz weiter unter Druck.} 28. Qf7 $2 ({Sehr stark war
} 28. Rxd6 $1 {[%mdl 64]} Qxe6 (28… exd6 29. Qxf6#) 29. Rxe6 $16) 28… Qg4
$1 29. Rxd6 $2 {Spannend: ein Zug später ist das Opfer bereits der Schritt
zur Niederlage.} Rf8 $1 $17 30. Rxf6 $2 {will erneut die schwarze Diagonale
erobern, aber Schwarz kann sich verteidigen und hat bereits die deutlich
bessere Stellung.} exf6 31. Qxb7 Qxg2 32. Qb4 $2 {Nun ist Weiß hoffnungslos
verloren. Die Pointe der nicht ganz unkomplizierten schwarzen Gewinnführung
ist der h-Bauer, der im 24. Zug eben nicht nur die h-Linie verstopfen sollte.
Er geht zur Dame und ist der Matchwinner. Da Wolfgang nur noch mit dem
Increment spielte, nahm er ein Remisangebot seines Gegners an.} 1/2-1/2

 

Brett 3: Stephan Niendieker – Hans Joachim Wöstmann = ½-½

Der Berichterstatter und Hans Joachim Wöstmann spielten eine eher unspektakuläre Partie. Sicherlich war es Weiß, der im Verlaufe der Partie minimal besser stand, da Schwarz schon eine etwas passivere Aufstellung wählte. Jedoch ließ sich ein klarer Vorteil am Brett nicht ausmachen, so dass diese Partie nach einigem Lavieren und vielen Abtäuschen zu Recht Remis gegeben wurde.

Brett 4: Geert Veldhuis – Martin Hart = 0:1

Locke versuchte sich in indischen Motiven und ließ seinem Gegner im Zentrum Raumvorteil. Jedoch kannte Locke die Angriffsmotive dieser Stellungen exakter als sein Gegner und er versuchte es mit einem Angriff am Königsflügel, den er hervorragend vortrug und seinen Gegner mit einer hoffnungslosen Stellung hinterließ. Mit zwei Mehrbauern stand Locke vor der Wahl, mit einem Remis den Mannschaftssieg zu sichern. Allerdings spielte er diese Partie zu Recht bis zum Ende weiter. Einige exakte Königszüge und der Gewinn des dritten Bauern brachten die Entscheidung. Eine Klasseleistung von Locke zum Endstand von 5:3.

Brett 5: Arsim Hana – Lukas Schiermeyer = ½-½

Arsim spielte mit Weiß stocksolide und erreichte nach der Eröffnung etwas Raumvorteil. Jedoch fand Arsim dann nicht immer die besten Züge und so kam Lukas zu Gegenspiel. Als Lukas im Verlaufe des Mittelspiels eine Zugwiederholung spielte, nahm Arsim diese an. Insgesamt ein verlaufsgerechtes Remis.

Brett 6: Christoph Neumann – Franz Ernst = ½-½

Franz stand nach der Eröffnung gefühlt bedrohlich. Christoph zerschlug Franz‘ Bauernstruktur in der Eröffnung. Ein Doppelbauer und ein Isolani waren die Folge. Als Gegengewicht hatte Franz das Läuferpaar. Und Franz verteidigte sich recht umsichtig und nutzte dafür die Stärke des Läuferpaares. Auch hier endete die Partie dann verdienterweise Remis.

Brett 7: Stefan Röhrich – Gerhard Müller = ½-½

Eine spannende Partie spielten Stefan und Gerhard. Stefan scheute wie immer keine Opfer und setzte Gerhard stark unter Druck. Aber Gerhard hielt dem Druck hervorragend stand und verteidigte sich sehr stark und exakt. In sehr unklarer Stellung einigten sich beide Spieler dann auch auf ein Remis.

Brett 8: Sven Ellerbrake – Jürgen Grosser = 0:1

Einen starken Einstand im Team hinterließ Jürgen Grosser. Jürgen zeigte sich bestens präpariert gegen Svens Englisch Aufbau. Mit dem Fischer System übernahm Jürgen schnell als Schwarzer die Intiative. Im richtigen Moment konnte Jürgen dann in ein gewonnenes Bauernendspiel abwickeln und den ersten vollen Punkt des Tages einsammeln. Damit konnte Jürgen sein Doppelspielwochende nach dem Sieg für die 4. Mannschaft am Samstag mit einem weiteren vollen Punkt abschliessen. Herzlichen Glückwunsch für diese Topleistung.

Jürgen und Locke – unsere Matchwinner

Der Ausblick:

Weiter geht es nun in zwei Wochen mit einem Heimspiel gegen die Dritte Mannschaft von Werder Bremen. Werder kann dabei auf mehrere Titelträger zurückgreifen. Mal schauen, wen die Werderaner gegen uns aufstellen werden. Die Kiebitze können zeitgleich dem Wettkampf unserer Dritten Mannschaft gegen den Meisterschaftsfavoriten aus Ammerland beiwohnen. Über zahlreiche Unterstützung würden wir uns natürlich freuen.

Die Ergebnisses des Spieltages und die aktuelle Tabelle findet ihr hier.