Last Man Standing
„Überraschungsspieler in diesem Wettbewerb ist der von Setzlistenplatz 13 gestartete Hannes Ewert (Niedersachsen), der mit 4,5 Punkten aktuell Platz 2 einnimmt.“
(„Chronik des laufenden Schachsinns“ v. 8.6.)
Runde 7
Nach Runde 7 stehen zwei Dinge fest: Hannes ist nun der einzige Spieler, der noch keine Partie veloren hat. Und er kann Deutscher Meister werden. FM Valentin Buckels hat nämlich verloren – gegen FM Alexander Rieß (Lübecker SV), der damit seine vierte Partie en suite gewonnen hat. Stark.
Was Hannes heute Morgen für einen Matchplan hatte, weiß ich nicht. Aber Taktik hatte es zum Frühstück nicht gegeben – eine gute Entscheidung, denn der Berliner ist auf diesem Gebiet versiert. Mit der von Hannes gewählten Spanischen Abtauschvariante ist aber manchmal nicht gut Kirschen zu essen. Emil Schmidek spielte die Lg4-Variante, in der Weiß böse auf den Bauch fallen kann. Ich empfehle hier die ChessBase-Datenbank „1000 Opening Traps“.
Hannes hatte aber seine Hausaufgaben gemacht und beide folgten 16 Züge lang und recht flott einer Partie, die vor sechs Jahren (!) zwischen Theo Gungl und Ernst Schmidek in Oberdorf gespielt wurde. Schmideks Neuerung konnte wenig an der ausbalancierten Stellung ändern und kurz danach war Schluss. Zwar wird Hannes nach dieser Punkteteilung Platz 2 nicht halten können, dafür hat sich seine Turniersituation extrem verbessert. Dazu später mehr.
[Event „DJEM u16“]
[Site „Willingen“]
[Date „2017.06.08“]
[Round „7“]
[White „Ewert“]
[Black „Schmidek“]
[Result „1/2-1/2“]
[ECO „C68“]
[WhiteElo „2231“]
[BlackElo „2424“]
[Annotator „Thal“]
[PlyCount „42“]
[EventDate „2017.??.??“]
[EventType „swiss“]
[EventRounds „9“]
[EventCountry „GER“]
[SourceDate „2015.09.05“]
[SourceVersionDate „2015.09.05“]
1. e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 a6 4. Bxc6 dxc6 5. O-O Bg4 6. h3 h5 7. d3 Qf6 8.
Nbd2 Ne7 9. Re1 Ng6 10. d4 Nf4 11. hxg4 hxg4 12. g3 gxf3 13. Qxf3 Ne6 14. dxe5
Qxe5 {Erenburg: In my opinion, after this move, white succeeds to get slight
advantage.} 15. Qf5 Qd6 16. Nb3 {Bislang sind beide der Partie Gungl-Schmidek
gefolgt, die vor 6 (!) Jahren gespielt wurde.} (16. Nf3 g6 17. Qa5 O-O-O 18.
Be3 Bg7 19. c3 Qd7 20. Rad1 Qxd1 21. Rxd1 Rxd1+ 22. Kg2 {1-0 (60) Gungl,T
(1736)-Schmidek,E (1719) Oberhof 2011}) 16… g6 17. Qf3 Bg7 $146 (17… Rh5
18. Be3 Qe5 19. c3 Qg7 20. Kg2 O-O-O (20… Qh7 21. Rh1 $1 $18) 21. Rh1 Re5 22.
Nd4 Qg8 23. Rad1 Re8 24. Qg4 Kb8 25. Nf3 f5 26. exf5 Rxf5 $11 {1-0 (60) Isaev,
A (2438)-Limayo,E (2429) ICCF email 2004}) (17… O-O-O $5) 18. c3 O-O-O 19.
Be3 Qe7 20. Rad1 Rdf8 21. Kg2 f5 $11 {Nach dem Ende der Theorie wurden nur
wenige Züge gespielt, in denen das Gleichgewicht nicht gestört wurde.}
1/2-1/2
Das war zwar nicht spannend, aber effektiv. An einem der Nachbarbretter passiert das, was häufig passiert: ein Blitzstarter wird kurz vor Schluss noch eingefangen. Und so verlor Valentin Buckels gegen den bärenstarken Alexander Rieß, der in einem Grünfeld-Inder einen lästigen Springervorposten etablierte, der dann auch die Partie entschied:
Nachspiellink.
Tabelle nach Runde 7:
Hannes Portfolio lässt ahnen, dass es morgen gegen Rieß oder Buckels um die Wurst geht. Luis Engel und Theo Gungl habe ich früh abgeschrieben. Etwas vorschnell. Mit einem Zwischenspurt (3 v.4) haben beide aber Anschluss gefunden und mischen wieder mit. Ich bin gespannt, was die Auslosung ergibt.
Ob sich die beiden heute auch bei der u 16 umgeschaut haben? Artur Jussopow und Vincent Keymer (Bildquelle: Deutsche Schachjugend)
- Nachspiellink für Hannes‘ Partien der Runden 1-7
- vollständige Tabelle u 16
- Homepage des Veranstalters