Dritte verliert mit erfreulichen Ansätzen

mm_h3_logoObwohl die 3-5-Niederlage gegen NOH-Blanke keine Überraschung war, gab es viele gute Ansätze zu beobachten, die Hoffung machen. Mit etwas mehr Glück hätte unsere Dritte gegen den in Bestbesetzung antretenden Gegner durchaus Zählbares behalten können. In seinem Beitrag beleuchtet Gastautor Franz Ernst den Wettkampfverlauf etwas genauer.


 

Gäste traten mit starker Mannschaft an

Auch am 21.02.2016 stand wieder ein Doppel-Heimspiel an, während unsere
zweite Mannschaft gegen die SG Osnabrück I antreten musste, hatten wir es
mit der dritten Mannschaft von Nordhorn-Blanke zu tun.

mm_h3_20160221_Fot_Totale

Nordhorn-Blanke III hat bislang ausgesprochen gut gepunktet, gleichwohl hatten
wir leichte Hoffnung, etwas Zählbares erringen zu können. Da Nordhorn-Blanke III
an den hinteren Brettern erfahrene Routiniers aufbietet, war die Devise von Mann-
schaftsführer Locke Hart, vorne zu gewinnen und hinten möglichst gut gegenzuhalten.

mm_h3_20160221_Fot_Leo SantosGestärkt durch ein gemeinsam mit der zweiten Mannschaft eingenommenes Frühstück, welches unsere Schachrecken André Böhme und Stefan Röhrich spendiert hatten, begannen wir den Wettkampf. Leider mussten wir Brösel und Dominik an die Zweite abgeben, hierfür sprangen Alfons und Joe ein. Der Auftakt war insoweit erfreulich, als die Nordhorner lediglich mit 7 Leuten antraten und damit Klaus Lapehn an Brett 5 einen kampflosen Punkt und einen geruhsamen Vormittag bescherten. Die Nordhorner egalisierten allerdings relativ schnell an Brett 4, dort geriet Leonardo Santos (Foto links) recht schnell gegen Anton Visser in eine aussichtslose Lage und musste aufgeben.

Etwas später mussten dann Locke und Stefan Ewert kapitulieren. Locke hatte am Spitzenbrett als Schwarzer eine sehr chancenreich aussehende Stellung aufs Brett gebracht, dann allerdings überhastet seine Bauern am Königsflügel in Bewegung gesetzt, was von seinem Gegner Alwin Gebben eiskalt ausgenutzt wurde.

mm_h3_20160221_dia_Gebben-Hart vor 22_Lb5Gebben – Hart
Weiß hatte zuletzt 22.Dc1-d1 gespielt. Locke spielte nun 22…Lxb5, wonach ihm das Loch auf c6 schnell zum Verhängnis wurde. Allerdings waren Alternativen angesichts des schwachen Feldes e4 nicht leicht zu finden. Ein weiterer Schwachpunkt ist der Ba4, der zuvor nicht vorrücken musste, sondern gegen den b-Bauern getauscht werden konnte. Partielink

mm_h3_20160221_Fot_Gebben-Hart
                               Gebben – Hart (r.)

Stefan (Foto unten) versuchte, einen Turm seines Gegners Niklas Brinkers einzufangen,
was allerdings scheiterte, wodurch Brinkers deutlichen Vorteil erhielt, den er alsbald verwandelte.

mm_h3_20160221_dia_Ernst-Schrader vor 22 Sf3Ernst – Schrader

Franz Ernst an Brett 2 konnte dann auf 2-3 verkürzen. In einer Partie, in der viele Varianten hinter den Kulissen blieben, verlor sein Gegner Hans-Joachim Schrader durch ein taktisches Übersehen zunächst Material und musste kurz darauf nach einem weiteren Fehler die Uhr abstellen.
Franz musste sich mit 21…Le7-g5 auseinandersetzen. Gut, dann opfert man halt die Dame! Ein echtes Dameopfer ist es nicht, aber die Materialumwandlung reichte dem Taktikfuchs für einen schnellen Gewinn. Da die Kombi noch einige nette Pointen bereithält, wird das Nachspielen dringend empfohlen (Anm. d. Red.).

Da zu diesem Zeitpunkt Joe Santos eine Mehrfigur hatte und auch die Partien von Thomas Grosser und Alfons Thöle jedenfalls sehr chancenreich aussahen, keimte noch einmal die Hoffnung, die von den Nordhornern allerdings jäh zerstört wurde. Alfons musste gegen den starken Kirschnowski aufgeben, und Thomas Grosser setzte in der Partie des Tages

seinen Gegner Michael Rosin zwar stark unter Druck und hätte, so eine erste Postanalyse direkt nach dem Mannschaftskampf, durch ein beherztes Läuferopfer auf g2 seinen Gegner wohl vor unlösbare Probleme stellen können, sah jedoch dieses keinesfalls naheliegende Manöver in großer Zeitnot nicht und musste kurz danach leider ebenfalls aufgeben.

In der Partie Rosin – Grosser gab es permanent taktische Tumulte, die so kompliziert waren, dass die Engine daheim pausenlos rot blinkte. Mit anderen Worten: beide Spieler konnten irgendwie und irgendwo gewinnen, ließen die Chancen aber aus. In der Diagrammstellung gab es zwei Optionen: 1x das von Franz erwähnte Schlagen auf g2 und 1x die noch bessere Idee der Engine.
mm_h3_20160221_dia_Rosin-Grosser vor 28_Dd5

Nun spielte Thomas 28…Dd5 (besser war 28…De4 mit großem Vorteil), was leider zum Verlust führte.

Santos – Kölber: Deutlicher glücklicher agierte Joe in einer positionell hervorragend gespielten Partie, die ein paar Diagramme mehr verdient hätte.mm_h3_20160221_dia_Santos-Koelber vor 35 Df6

Wir beschränken uns auf den Kracher 35. Dxf6. Nach dem Damentausch zog der Bauer ein und Joe spielte fortan mit einer Dame mehr. Interessant: In der Diagrammstellung führt 35. Da1 dazu, dass Weiß mit einer Dame weiterspielt. Aber auch die Komplikationen nach dem Textzug bekam Joe gut in den Griff.


Es geht nach Varel!

Wie auch immer: Beide Partien zeigen, dass die Substanz für den Kampf um den Klassenerhalt vorhanden ist. Unseren Gegner hat der Sieg in Hellern auf Platz 3 der Tabelle katapultiert, während wir nach wie vor in den unteren Regionen der Tabelle herumkrebsen. Zudem droht uns noch der Absturz auf Platz 8, sofern die Königsspringer aus Emden, wie zu erwarten steht, ihr Nachholspiel gegen SK Wildeshausen II gewinnen. Damit gibt es am 13.03.2016 das befürchtete Endspiel um den Klassenerhalt beim Tabellennachbarn SK Varel.

Franz Ernst

Kirschnowski - Thöle (l.)

Verbandsliga West, Runde 7, 21.02.2016
SV Hellern 3
Nordhorn-Blanke 3
3 5
Hart, Martin (1985) Gebben, Alwin (1869) 0 1
Ernst, Franz (1894) Schrader, Hans Joachim (1935) 1 0
Grosser, Thomas (1736) Rosin, Michael (1941) 0 1
Santos, Leonardo (1652) Visser, Anton (1867) 0 1
Lapehn, Klaus (1719) Kleine, Mike (1812) +
Ewert, Stefan (1774) Brinkers, Niklas (1657) 0 1
Thöle, Alfons (1751) Kirschnowski, Harald (1822) 0 1
Santos, José (1746) Kölber, Jörg (1818) 1 0


Fotos: Thal