Die im letzten Bericht für möglich gehaltene Dramatik ließ sich im Spiellokal nicht blicken. Martin Rothe gewann auch in Runde 6 und führt mit einem Punkt Vorsprung die Tabelle an. Entschieden ist aber nichts. Das erkennt man bei einem Blick auf die Paarungen der nächsten Runde und auf duie Feinwertung nach Buchholz. Einen Besuch des großen Finales am 8. Juni sollte sich niemand entgehen lassen.
Wer gönnt es ihm nicht?
In der Start-/Rangliste stand Martin Rothe zu Beginn des Turniers auf Platz 6. Natürlich ist es der Traum eines jeden Schachspielers, das komplett ausblenden zu können und in die Rolle des Davids zu schlüpfen, der den Goliath besiegt. In Martins Fall waren es mehrere Goliaths. Aber er blieb eisern, gewann 5x und gab nur ein halbes Pünktchen ab. Nun muss er den letzten Schritt machen – man gönnt es ihm.
Werfen wir einen Blick auf die Tabelle:
Der letzte verbliebene Konkurrent beim Kampf um den Titel ist der an Nr. 1 gesetzte Peter Kovermann. Er kann in der letzten Runde im Falle einer Niederlage von Martin und einem eigenen Sieg möglicherweise (!) von der besseren Buchholz-Wertung profitieren. Laut Insider-Informationen wird Turnierleiter Norbert Sobotta am nächsten Donnerstag daher eine KI mitbringen, die alles haarklein berechnen soll 🙂
Was brachte die sechste Runde?
Harald Szobries spielt wieder einmal eine starke Partie. Martin stand hoffnungslos auf Verlust, als Harry einen vergifteten Turm auf f2 schlug und sofort aufgeben musste. Warum bloß?
Überraschend war das Remis in der Partie Weist-Kovermann. Hartmut spielt aber aktuell ein gutes Turnier und steht nicht zufällig auf Platz 6. Hajo Bade hatte gegen den SGler Werner Buhr zunächst Schwierigkeiten, nutzte dann aber eine positionelle Fehlentscheidung technisch sehr gut aus.
Die entscheidenden Phase der Partien Rothe-Szobries und Bade-Buhr gibt es im Replayer.
Am 8. Juni ist der Deckel drauf!
Fotos: © Hellern-Archiv 2017-2023