Verbandsliga: Plänkelei im Inselviertel

„Nach zwei Siegen musste unsere II. Mannschaft gegen den SC Wilhelmshaven erneut eine Niederlage in der Verbandsliga einstecken. In dem “Nachbarschaftstreff Inselviertel“, dem etwa 170 km nördlich gelegenen Spiellokal der Wilhelmshavener, fehlte uns das Quäntchen Glück.“ Ein Gastbeitrag von Ramin Kaberi.

 

Schachlicher Dreckstag

Ramin Kaberi

Es war es ein zähes Spiel. Wir sind nicht zufrieden, das liegt auf der Hand. Natürlich wollten wir in Wilhelmshaven gewinnen. Solche Partien musst du bereits in der Eröffnung auf deine Seite ziehen, das ist uns nicht an vielen Brettern gelungen. Dass wir an einem schachlichen Dreckstag kein Remis holten, tut umso mehr weh. Wir haben dennoch die Hoffnung, weiterhin so aufzutreten wie am dritten oder vierten Spieltag.

Quelle: Niedersächsischer Schachverband

Nun zu den Brettern:

Brett 1: Bulygin – Meyjohann = 1:0

30…Dg3 und danach gewinnt 31…Txh3

Patrick war für meinen Geschmack zu passiv. Er stand ab dem 6. Zug auf Verlust. Sein Gegner spielte seine Rossolimo-Variante souverän, fast schon perfekt runter. Selbst einige taktische Manöver und Ablenkungen halfen Patrick nicht, die Reparaturarbeiten an seiner Stellung zum Erfolg zu führen.

Brett 2: Mildner – Rein = 1:0

Unser Kapitano spielte zu ungenau. Zuerst stand er viel zu passiv, dann verlor er seinen ungedeckten Turm gegen Leichtfigur + Bauer. Wenig später stellte er seinen wertvollen Läufer ein. Vermutlich hat ihm die Teilnahme am NordWest Cup sehr viel Kraft gekostet.

Brett 3: Heirich – Ernst = 0:1

Franz Ernst

Franz ist ein echter Zocker. Im Amateurbereich kann man ruhig eine Qualität opfern, damit man dann mit einem Bauer, zwei Springern und der Dame den gegnerischen König angreifen kann. Der gegnerische König wurde nur durch einen Springer und die Dame verteidigt. Als SF Heirich seine Leichtfigur abzog, blieb für die Verteidigung nur die Dame. Zu wenig! Franz setzte seinen Angriff maximal aggressiv fort. Fast folgerichtig musste Schwarz die Dame hergeben, um das Matt zu verhindern. Sein Gegner war gezwungen aufzugeben.

Brett 4: Boerma – Grosser = ½ : ½

Beide Spieler haben alles gegeben. Mit dem Unentschieden zeigte sich Jürgen mit schwarzen Steinen zufrieden.

Brett 5: Schwenke – Szobries = ½ : ½

Bei Harry war viel mehr drin als ein Unentschieden. Spätestens dann, als sein Gegner absolut unverständlich einen Bauer einstellte. Leider war Harry an diesem Sonntag gesundheitlich angeschlagen, sodass die Energie für einen Gewinn fehlte.

Brett 6: Heermann – Dr. Schütt = 1:0

SF Heermann stand mit den weißen Steinen bis Mittelspiel viel zu passiv. Jedoch, Norbert auch viel zu passive. Auch gegen einen Doppelbauern in der e-Linie konnte Norbert nicht viel erreichen. Ich persönlich sah im Endspiel, dass der Norberts c6-Bauer hing. Beide Spieler glaubteb, dass dieser durch b7 gedeckt sei. Die Niederlage geht in Ordnung.

Brett 7: Juilfs – Kabieri = ½ : ½

Mich erwischte eine „Französische“ Meister-Künstlerin. Bereits in den Jahren 1990 hatte Galina Juilfs eine ELO von 2215. Sie spielte an zahlreichen Turniere mit. Im Student Worldcup von 1994 spielte sie gegen WGM Ning Chunhong Remis.
Mit einer Schachgenauigkeit von 95% war für mich mehr als ein Remis nicht drin. Sie spielte ebenfalls mit einer 94%-Quote. Man kann halt nicht immer gewinnen.

Brett 8: Murina – Kovermann = 0:1

Die Partie sah lange ausgeglichen aus, wobei Peter mit Schwarz zunächst mit der Entwickelung beschäftigt war. Im Endspielt opferte sein Gegner eine Figur für zwei Freibauern, die er nicht fortbewegte, weil der König andauernd durch Schachgebote belästigt wurde. Peter Kovermann spielte geradlinig, einfach souverän und schön. Danke Peter.

Nachspiellink

Tabelle nach Runde 5

In der 6. Runde ist Hellern 2 spielfrei. Weiter geht es am 19.3.2023 gegen Königsspringer Emden.

Fotos: © Thal 2023