Mit einem Kantersieg gegen Sachsen-Anhalt nach einer zwischenzeitlichen 4-0-Führung tütete Niedersachsen den erforderlichen Sieg ein, musste dann aber beim Ringen zwischen Hessen und Baden 1 zuschauen. Hessen gewann und kam ebenfalls auf 11 P. Nun entschied die Feinwertung.
Update mit Fotos.
Der Rechenschieber blieb in der Schublade
Team Niedersachsen
Im Gegensatz zu anderen Quellen, die recht früh den tollen Erfolg von Team Niedersachsen feierten, wartete ich ab, bis die allerletzte Partie gespielt war. Ich hatte ja sehen können, wie sich die SoBo-Wertung sprunghaft verändern konnte. Gestern hatte Niedersachsen 215 P, Hessen 191. Es war knapp und so traute ich trotz einer vielversprechenden Live-Tabelle dieser erst über den Weg, als sie abgeschlossen war.
Nun ist es geschafft!
Ich habe mal durchs Archiv der DSJ geklickt: zuletzt war Niedersachsen im Jahre 2011 Deutscher Ländermeister. Es gibt einige Gründe, die dafür sprechen, dass der heutige Erfolg sportlich höher zu bewerten ist. Aber das überlasse ich den kundigen Verbandshistorikern.
Etwas steht auf jeden Fall fest: Es war es eine tolle Teamleistung. Das zeigen auch die stabilen Einzelresultate.
Ungeschlagen blieben Jana Böhm und Jeremy Hommer. Überhaupt wurde hinten gut gepunktet, was einen Teil des Erfolges ausmachte. Dass es riesigen Spaß machte, dieser Truppe live dabei zuzuschauen, wurde bereits erwähnt. Abschließend werden deshalb alle Partien der letzten Runde vorgestellt. Zuvor aber eine Galerie der spannendsten Stellungen:
An Brett 1 hatte es Hannes mit einer stark spielen WIM Fiona Siebert zu tun. In Zeitnot konnte er sich befreien und fand einen forcierten Gewinn, den er mannschaftsdienlich in ein Remis zur 4½-½-Führung verwandelte.
An Brett 2 zeigte Christian Polster, dass man auch ohne Damen einen Bauernsturm entfesseln kann. Bei Torben Knüdel an Brett 3 gab es diesmal keine Action, was auch die Schlussstellung erkennen lässt.
Glück hatte Lara Schulze an Brett 4, denn wenn die Gegnerin statt 26.Te7 einfach 26.h2-h3! gespielt hätte, dann…
An Brett 5 ging es nur eine Richtung, was Jan Pubantz den vollen Punkt brachte. Tolle Technik!
Und Jeremy Hommer? Der stand an Brett 6 bereits nach der Eröffnung auf Verlust, spielte aber unbeirrt weiter, opferte sogar eine Figur und zermürbte damit seine Gegnerin Kristin Dietz, die prompt die Partie einstellte.
Dagegen hatte Jana Böhm an Brett 7 im 21. Zug die Wahl zwischen 21.g5+- und der Neuerung 21.Lxg6+-. Sie entschied sich für die Neuerung.
Und an Brett 8 kam Andreea-Alexandra Roncea zu ihrem ersten Sieg. Am Ende setzte sie fachgerecht Matt, ohne sich eine zweite Dame zu holen. Chapeau!
Trivia: wie die DSJ auf Twitter meldete, nahm das Team aus Sachsen-Anhalt nach dieser Niederlage nicht an der Siegerehrung teil, sondern reiste vorzeitig ab – direkt in ein Trainingslager! Irgendwie konsequent…
Und hier gibt es alle Partien des Dreamteams aus der letzten Runde zum Nachspielen.
Fotos: Hannes Ewert
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