Bei bestem Wetter inkl. Bratwurst und Kreisliga-Fußball fand der gestrige Oberliga-Wettkampf gegen den Hamelner SV statt. Von einem dramatischen Wettkampf berichtet Ingo Gronde in seinem Gastbeitrag.
Nach dem bisherigen Saisonverlauf machten wir uns auch gegen die Rattenfänger große Hoffnung auf Punkte, zumal diese sich – ein wenig überraschend – in akuter Abstiegsgefahr befinden. Beim Blick auf den Spielberichtsbogen wird aber schnell klar, dass die Gegner diesen Kampf annehmen wollen, zum wiederholten Mal laufen gegen uns die ersten acht gemeldeten Bretter auf – wieso eigentlich immer gegen uns?
Nach den Eröffnungsphasen hatte ich eigentlich ein gutes Gefühl: Reinhold hatte mit Schwarz im Schotten seine Lieblingsvariante (bis jetzt?) auf dem Brett, ich hatte meine Figuren alle auf vernünftige Felder gestellt und bei Jörg bahnte sich schon ein gewisser Vorteil an, des Gegners Figuren hatten sich im Caro-Kann in meinen Augen ein wenig verdächtig angeordnet. Nur Holger bereitete mir ob seiner passiven Stellung ein wenig Sorgen und bei Alexander war meine Gewinnerwartung recht schnell bei null angelangt. Lockes Eröffnung war zäh, Peter sah sich einer offenen h-Linie und einem bedrohlichen Läufer auf h3 gegenüber und Tammo hatte mit Weiß eine Variante der französischen Winawer-Variante auf dem Brett, von der ich dachte, sie sei mit den Dinos zusammen ausgestorben.
Schnelle Remis folgten dann bei Locke und Alexander und auch Peter hatte sich erfolgreich verteidigt und unentschieden gespielt. Grade bei Peter fühlte es sich wie ein gewonnener halber Punkt an. 1,5 – 1,5
Topscorer Jörg fuhr im weiteren Verlauf einen Start-Ziel-Sieg ein, sowohl positionelle Motive mit gutem Springer gegen schlechten Läufer als auch taktische Drohungen gegen den lang rochierten weißen König wechselten sich ab und irgendwann war des Gegners Stellung nicht mehr verteidigungsfähig. Eine mehr als ansprechende Leistung wird das gewesen sein, zum Dank durfte Jörg dafür auch eine Runde Bier spendieren! 2,5 – 1,5
Bei Tammo machte ich mir zwischenzeitlich Hoffnung aufgrund des großen Zeitverbrauchs des Gegners bei gleichzeitig sehr komplexer Stellung. Die Friedenspfeife wurde auch dort alsbald geraucht, ohne dass ich inhaltlich noch was mitbekommen konnte, denn ich musste mich auf meine eigene Partie und Zeitnot konzentrieren. Eigentlich hatte ich das Gefühl, dass ich die ganze Zeit auf Gewinn stehe, das Dumme war nur, dass ich diesen klaren Gewinn nicht finden konnte. Als dann auch noch der schwarzfeldrige Läufer meines Gegners anfing mich zu nerven, war der Vorteil weg und am Ende war ich froh, dass ich noch Dauerschach geben konnte. Ein ungutes Gefühl blieb aber, dass ich den Gewinn und damit den Mannschaftspunkt hätte eintüten können. 3,5 – 2,5
Holger hatte sich in der Zwischenzeit konsolidiert, ein Remisangebot abgelehnt und hoffte nun auf einen schwachen weißen Bauern, der sich aber als gar nicht so schwach entpuppte und der sich nicht ohne Weiteres einkassieren ließ. Nach einigen Ungenauigkeiten positioneller Natur landete er in einer hoffnungslosen Endspielposition, die er nach einiger Zeit nur noch aufgeben konnte. Danach sah er aus wie ein verprügelter Hund, aber Holger hat uns in der Vergangenheit auch schon des Öfteren den A….Auswärtspunkt gerettet! 3,5 – 3,5
Reinhold hatte zu einem bestimmten Zeitpunkt im Mittelspiel seine Figuren so hingestellt, dass ein taktischer Einschlag auf c7 ging, für mich war das wahrscheinlich genauso überraschend wie für Reinhold, der bis zum Einschlag das Vibrieren nicht spürte, laut eigener Aussage. Danach glich die Partie einem Kampf von David gegen Goliath, wobei Letzterer leider das bessere Ende für sich behielt und damit auch den Mannschaftskampf zugunsten der Hamelner entschied. 3,5 – 4,5.
Irgendwie hatte ich das Gefühl, das wir diesen Kampf nicht hätten verlieren müssen, vor allem wegen meiner Partie und irgendwie hat der Computer dieses Gefühl bestätigt…aber man kann es ja nicht ändern, wir müssen die nächsten Punkte dann halt gegen Braunschweig holen!
Weiter geht es am 14.04. gegen Braunschweig. Kirchweyhe II verteidigte mit einem klaren Heimsieg die Tabellenspitze vor Uelzen und Nordhorn. Uelzen gewann gegen Werder Bremen III. Nordhorn bezwang in einem engen Wettkampf die Spieler von Union Oldenburg.