Der Abstieg rückt näher, aber so ganz sind wir noch nicht abgestiegen. Allerdings wurden viele Fakten und Gründe des sehr wahrscheinlichen Abstieges unserer zweiten Mannschaft bereits in dem sehr interessanten Bericht meines Kollegen Otto angesprochen. Allerdings ist noch nicht entschieden, ob wir überhaupt absteigen. Aber was müsste für eine Last-Minute-Rettung passieren?
In letzter Minute?
Zum Beispiel müssten aus der Oberliga zwei Mannschaften absteigen. Dies hängt wiederum von der 2. Bundesliga ab. Allerdings scheint Werder Bremen 2 so gut wie gesichert zu sein. Und so wird es aller Wahrscheinlichkeit nach nur einen Absteiger aus der Oberliga geben. Dies wären derzeit die Schachfreunde aus Hannover. Und so kann es weiterhin sein, dass es nur einen Absteiger aus der Landesliga geben wird.
Dies könnte immer noch Werder Bremen 4 werden. Jedoch müssten wir unser letztes Heim Spiel gegen unseren direkten Kontrahenten gewinnen und Werder Bremen müsste gleichzeitig gegen den OSV verlieren. Ob und unter welchen Umständen unsere Osnabrücker Kollegen überhaupt spielen werden, ist für uns leider nicht absehbar. Dieses Spiel findet nämlich erst nach dem regulären Saisonschluss statt. Eine für uns sehr unangenehme Situation.
Die gleiche Situation besteht auch in der Verbandsliga. Der Wettkampf zwischen Nordhorn 3 und Aurich ist auf den 01.11.2020 verlegt worden und damit ebenfalls auf einen Zeitpunkt nach dem regulären Saisonschluss. Dies kann gegebenenfalls zu einer Beeinflussung des Abstiegskampfes führen.
Ob dies alles so wünschenswert ist, mag dahingestellt sein. Hauptsache, wir bleiben alle gesund.
Zur allgemeinen Situation
Leider konnten wir in Hagen nicht in Bestbesetzung antreten. Dies ist angesichts der noch immer akuten Corona-Bedrohung verständlich. Einige Spieler möchten unter den gegebenen Möglichkeiten nicht Schach spielen. So schafften wir es zwar, unsere zweite Mannschaft an diesem Sonntag an den Start zu bringen. Unsere dritte Mannschaft stellte einige Spieler ab, bekam dafür leider nicht genügend Spieler zusammen und musste ihr Asuwärtsspiel bei der SG Ammerland absagen. Ein dickes Dankeschön an die Dritte für diese Unterstützung.
Was aus meiner Sicht unverständlich ist, ist die Tatsache, dass angesichts der derzeitigen Situation keine Auflockerung der Meldelisten erfolgte. Hier frage ich mich, ob der Verband tatsächlich Interesse daran hat, dass die Ligen ansatzweise regulär beendet werden und möglichst viele Wettkämpfe stattfinden. Denn es ist ja klar gewesen, dass viele Spieler und Mannschaften in dieser Situation nicht antreten werden.
Um halbwegs wettbewerbsgerecht die Spiele beenden zu können, hätte also die Beschränkung auf 20 Spieler pro Kader gelockert werden müssen. Mannschaften mit einem hohen Altersdurchschnitt werden mangels genügend spielwilliger Schachfreunde eher nicht antreten können. Falls diese Mannschaften vor der Saison bereits einen vollen Kader gemeldet haben, so besteht ja überhaupt keine Möglichkeit mehr, eine spielfähige Mannschaft an das Brett zu bekommen. Diese Möglichkeit sollte meines Erachtens aber jedem Verein gegeben werden.
Anderseits wird wiederum zugelassen, dass Partien nach der Beendigung der letzen beiden regulären Spieltage ausgetragen werden. Dies ist zumindest für den Berichterstatter etwas verwirrend.
Eine richtige Idee wie die Interessen aller Mannschaften und Vereine ausreichend berücksichtigt werden können, habe ich allerdings auch nicht. Diese Situation hat sich natürlich niemand gewünscht und so ist es insgesamt erst einmal löblich, dass wir überhaupt wieder Schach spielen dürfen.
Hingegen fiel es unserem Tagesgegner aus Hagen vermutlich leichter, eine starke Truppe an den Start zu bringen. Der Altersdurchschnitt ist niedrig. So konnten die Hagener trotz einiger Ausfälle immer noch eine Mannschaft an den Start bringen, die leistungsmäßig zu den Topteams der Liga gehört.
Der bisherige Topfavorit Uelzen konnte dagegen nicht auf seinen Spitzenspieler Bernd Laubsch zurückgreifen. Dadurch mussten alle Spieler der Mannschaft aufrücken. Dies führte dann auch direkt zur Niederlage der SG Uelzen bei Bremen Nord.
Der SG Osnabrück fehlten gleich vier Stammspieler und auch die DWZ-besten Ersatzspieler traten nicht an. So verlor die SG Osnabrück ihr Heimspiel gegen die zweite Mannschaft aus Nordhorn.
Werder Bremen 3 konnte dagegen kampflos gegen die Bremer SG gewinnen und steht nun an der Tabellenspitze.
Zum Wettkampf selbst
Leider hatten wir keine Chance. Trotz starker Ersatzspieler waren die Hagener an den Brettern überlegen. So konnten wir zwar an dem ein oder anderen Brett ganz ordentlich aus der Eröffnung herauskommen. Allerdings standen wir an einigen Brettern bereits frühzeitig sehr schlecht. Ob das 0:8 wirklich erforderlich war…?
Nun ja, die Hagener Stammeröffnung mit Weiß d4, Sc3 nebst Lf4 zeigte Wirkung. An den Brettern 6 und 8 standen wir gegen diese Hagener Waffe schnell bedenklich. Am schnellsten verloren hat unser Spitzenbrett mit dem Berichterstatter, der auch keinen Zugang zum Spiel bekam. Ordentlich standen nach der Eröffnung eigentlich nur Hajo und Locke. Allerdings sprang auch hier nichts Zählbares heraus.
Eine genaue Erklärung für diese derbe Schlappe kann ich leider nicht bringen. Vielleicht haben die Hagener die schachfreien Monate doch mit mehr Schachtraining verbracht als wir. Andererseits muss man natürlich auch sagen, dass wir bereits vor Saisonbeginn wussten, dass diese Liga extrem stark ist und alles andere als der Abstieg für uns bereits als Riesenüberraschung gelten durfte.
Die Spieltagsergebisse findet ihr hier.
So müssen wir alle Hoffnung auf den letzten Spieltag setzen und hoffen, dass wir im Falle eines positiven Ergebnisses auch die Unterstützung des Osnabrücker Schachvereins erfahren.