Bamberg-Open: Viel zu stark?

Natürlich ist das eine rhetorische Frage. Tatsächlich kann sich jeder, der eine gute Saisonvorbereitung haben will, über die hohe Qualität nur freuen. In jeder Runde bekommt man starke Gegner – und man erhält, was man verdient 🙂
Nach drei Runden hat unser A-Turnier-Team 3½ (9) im Koffer. Aber da Jörg Stock für mehr als die Hälfte der Einnahmen verantwortlich ist, geht es den anderen offenbar nicht ganz so gut.

A-Open: Runde 2 – 3

Der Austragungsort: die Brose Arena. Bild: © 2022 Petra Wolf (SC 1868 Bamberg)

Fangen wir hinten an. Auf Tabellenplatz 117 liegt Joachim Rein mit ½ P (3). Joachim holte in Runde 3 ein Remis gegen Dominik Bachhuber, den Jörg in Runde 1 geschlagen hatte. Das ist hoffentlich der Auftakt für einen kernigen Schlussspurt, denn mit einer Performance von 1715 kann Joachim nicht zufrieden sein.
Einen halben Zähler mehr weist Franz Ernst auf, aber dessen Performance von 2016 deutet an, dass er mit 1 P (3) ständig starken Opponenten gegenübersaß. Stimmt. Sein Ø liegt bei 2141. Morgen, in Runde 4, wird es nicht ganz so heftig, sodass er seinen 81. Platz etwas verbessern könnte.
Von Jörg Stock hätte bei einem Blick auf die gegnerischen Ratings gut und gerne einen halben Punkt mehr erwartet. Zum Beispiel gegen Moritz Stöttner (ELO 1906) in Runde 2. Der aber überrollte Jörg und hatte mehrere K.O.-Schläge zur Auswahl – allein, er nutzte sie nicht.
Sein Gegner spielt übrigens beim SK Landau-Dingolfing in der Regionalliga Süd-Ost. Das entspricht unserer Verbandsliga und Stöttners Klub ist tatsächlich nicht stärker als gehobenes Niveau in unserer Verbandsliga West. Aber vielleicht haben die Bayern durchgehend schlechtere Wertungszahlen als die Nordlichter – und sind alle in Wirklichkeit viel stärker! Das wird es wohl sein: Der 22-jährige Regionalligaspieler fegte nämlich  in Runde 3 IM Reprintsev (2353) vom Brett. Und das lässt Jörgs Partie in einem anderen Licht erscheinen.

In Runde 3 ging es kompliziert zu, denn beide Spieler waren theoretisch bis an die Zähne bewaffnet. Jörgs Gegner hieß Markus Kirchner (SF Schöneck, ELO 2064), der sich nach dem Remis gegen Jörg eine ELO-Performance von 2185 erspielt hatte. Jörgs Performance im Vergleich: 2085 und Platz 28 (was ausreichte, um sich vor einem halben Dutzend Titelträgern zu platzieren).
Aber Spieler sind mehr als ihre ELO. Sie haben eine Geschichte. Die von Markus Kirchner ist interessant, denn der heute 17-Jährige erregte bereits bei der DJEM 2014 in der u10 für Aufsehen. Dort konnte ihn nur ein gewissen Vincent Keymer stoppen, aber der Schönecker (Damals DWZ 1409) konnte sich für die Weltmeisterschaft der U10 in Durban / Südafrika qualifizieren. Aktuell spielt Kirchner am 6. Brett für den SF Schöneck in der Oberliga Ost B. Übrigens ziemlich erfolgreich.
Die theoretische Phase der Partie endete erst mit dem 21. Zug von Schwarz. Zuvor hatten sich beide gegenseitig den einen oder anderen subtilen Zug serviert. Das kann man vereinsintern diskutieren, aber nicht öffentlich. Daher gibt es an dieser Stelle nur ein Partiefragment, das immerhin das Thema der Partie gut rüberbringt: Kampf dem d-Isolani.

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In der Spitzengruppe tummeln sich zusammen mit GM Khenkin fast alle Titelträger. Im Marschgepäck haben sie 3 Punkte. Anders formuliert: Noch ist nix los.

B-Open: Runde 2 -3

Hier hat Andre Böhme mit 1½ P (3) den Kontakt zu den vorderen Rängen abgebrochen (ELO-Performance: 1616). Es führt als geteilter 1.-6. mit 3 P (3) Tizian Steiner (ELO 1613) vom SC Bamberg.

Fotos: © 2022 Petra Wolf (SC 1868 Bamberg)