Das irre Finale in „The Queen’s Gambit“

Die auf schach-hellern.de rezensierte Netflix-Serie „The Queen’s Gambit“ ist innerhalb kürzester zur zweitbesten Netflix-Serie 2020 geworden und wird mittlerweile weltweit als Serien-Meilenstein gefeiert. Grund genug für uns, die extrem spannende Partie zwischen Elisabeth Harmon und dem Weltmeister Vasily Borgov in voller Länge vorzustellen.

Es gibt es ein Vorbild – aber die Netflix-Partie ist spektakulärer!

Nach einigen persönlichen Dramen und etlichen Exzessen hat sich die junge Meisterin Elisabeth Harmon in der letzten Episode von „The Queen’s Gambit“ in ein Super-GM-Turnier in Moskau durchgeboxt und trifft dort auf den fiktiven Weltmeister Vasily Borgov (in der Serie werden ansonsten viele bekannte Schachmeister erwähnt), der sie bereits zweimal geschlagen hat.

Harmons toughe Spielweise kennt auch diesmal nur ein Ziel: Gewinnen! Doch so einfach wird es im grandiosen Showdown nicht. Borgov findet eine Reihe starker Züge und steht kurz dem Höhepunkt der Partie sogar etwas besser. Der Rest ist dann außergewöhnlich.

Vorbild ist eine Partie zwischen  Wassily Ivanchuk und dem US-amerikanischen Großmeister Patrick Wolff, der Autor des Buches The Complete Idiot’s Guide to Chess ist. Während die echte Partie im Bieler Interzonenturnier 1993 mit einem Remis endete, haben die Serienmacher mit professioneller Unterstützung, u.a. von Gary Kasparov, ein völlig anderes Ende ausgetüftelt, an dem auch Stockfish kräftig mitgewerkelt hat.

Viel Spaß beim Nachspielen!