Hochspannende und dramatische Partien in der 2. Runde des SVH-Opens

Viele entschiedene Partien und wirklich hochinteressantes und spannendes Schach sahen die Kiebitze bei der 2. Runde des SVH-Opens. In der A-Gruppe gab es dabei einen fast 100%-igen Weißscore. In der B-Gruppe drehte sich das Bild und nur einmal konnte ein Weißspieler Zählbares aus seiner Stellung holen. Von den 12 gespielten Partien wurden 11 entschieden und nur eine Partie endete Remis. Ein Beitrag von Stephan Niendieker.

 

Die B-Gruppe:

Als Turnier, das insbesondere unsere Nachwuchskräfte ansprechen soll, spielt die B-Gruppe vor der A-Gruppe ihre Partien aus. So kam es, dass der Autor dieses Berichtes – als er das Spiellokal betrat – quasi bereits alle Ergebnisse der B-Gruppe in den Händen hielt.

Die Spitzenpartie zwischen den beiden Jonasen (Schemann und Gernhardt) wurde zu einem späteren Zeitpunkt gespielt. Hier kam es zu sehenswerten taktischen Verwicklungen. Nachspiellink.

Ansonsten überzeugten hier insbesondere die Schwarzspieler. Julian Blümke gewann gegen Victoria Rygol. Wojcieck Pagowski verlor mit Weiß gegen Manuel Janzen. Philipp Kleemann gewann mit Schwarz gegen Manuel Kamps. Konstantin Hindersmann musste mit Weiß eine Niederlage gegen Kilian Kaberi hinnehmen.

Eine schöne Partie spielten Simon Brakmann und Franek Dromgalski. Beide spielten bereits eine solide Eröffnung und zeigten sich mit starken taktischen Ideen. Nachspiellink.

Somit führen nach 2 Runden Julian Blümke und Manuel Janzen mit voller Punktzahl die Tabelle an. Aus dem Spitzenduo kann aber auch noch ein Trio werden, wenn die Partie zwischen Jonas Schemann und Jonas Gernhardt gespielt wurde.

Die Ergebnisse der B-Gruppe:

Die A-Gruppe:

In der A-Gruppe standen bereits einige Spitzenpaarungen an. Die Paarung des Tages war sicherlich die Partie zwischen unserem „Alt“meister Hajo Bade und dem Titelverteidiger Thorben Weist.

Bade – T. Weist (r.) war für die Kiebitze ein echter Kracher

Hajo gewann 2012 seinen letzten Vereinsmeistertitel und möchte 7 Jahre später wieder ganz nach oben. Mit Weiß setzte Hajo daher voll auf Sieg und lancierte Thorben mit einem geschickten und unerwarteten Übergang in einen königsindischen Angriff hinein. Dies war sicherlich überraschend, denn allzu oft spielt Hajo diese Eröffnung nicht. Aber Hajo hatte alles meisterlich vorbereitet (auch für das Jugendtraining, das sich hier dann wohl mal voll für einen Erwachsenen auszahlte).
Thorben war sichtlich von der Eröffnungswahl überrascht, rechnete er doch mit einer sizilianischen Eröffnung. So kam es dann, dass Thorben am Damenflügel Gegenspiel sucht und Hajo voll auf Matt spielte. Und Hajo unterstrich seine altbewährte taktische Schlagfertigkeit. Zunächst ein Springeropfer auf f7 mit der Thorbens Königsstellung stark aufgelockert wurde. Danach ein langanhaltender Angriff, der genaueste Verteidigungszüge verlangte. Dies alles in Kombination führte dann zum entscheidenden Schlag gegen Thorbens Stellung. Eine wirklich eindrucksvolle Partie, die Hajo zum neuen Favoriten auf den Titel machen könnte. Nachspiellink.

Patrick Meyjohann (Nummer 2 der Setzliste) gewann mit Weiß gegen Ramin Kaberi. Damit startet Patrick nach seiner Erstrundenniederlage die Verfolgung auf die Spitzenplätze.

Viele Zuschauer umlagerten das Brett von Robert und Harry

Eine ganz starke positionelle Partie spielte auch Harry Szobries mit Weiß gegen Robert Gillenkirch. Harry war wie eigentlich sehr gut vorbereitet auf die Partie und erwischte Robert etwas auf dem falschen Fuß, denn Robert war mit der weißen Behandlung der englischen Eröffnung nicht ganz vertraut und geriet in eine Stellung mit Raumnachteil. Dies behagte Robert offensichtlich nicht.

Szobries – Gillenkirch (r.)

Dies spiegelte sich unter anderem in einem großen Zeitnachteil wieder. So kam es dann, dass Robert nicht immer die besten Verteidigungszüge fand und irgendwann seinen Königsläufer aus Verzweifelung gegen Harrys starken Springer auf d4 tauschte. Dies führte jedoch in eine hoffnungslose Stellung. Mit taktischem Geschicke entschied Harry die Partie dann kurzerhand für sich. Nachspiellink.

Ludger Wöllermann und Alfons Thöle remisierten nicht ganz unüberraschend. Unser Hasberger Schachfreund Mathias Dommach gewann mit Weiß gegen Schachfreund Bernhard Mescher aus Ankum. Diese Partie zeichnete sich durch geschickte Figurenmanöver beider Seiten aus.

Eine hochinteressante Partie spielten auch Georg Brinkmann aus Quakenbrück und Reinhard Paul. Mit Weiß spielte Georg eine ambitionierte Eröffnung und setzte voll auf Angriff. Der König blieb unrochiert und mit mit frühem g4 ging Georg die schwarze Verteidigungsposition heftig an. Jedoch fand Reinhard in bewährter Art taktisches Gegenspiel. Dies führte dann sogar zu einer gefühlt unhaltbaren weißen Stellung. Aber Georg verteidigte sich zäh und Reinhard gelang es nicht mehr, die besten Züge zu finden. Dies führte Georg dann in ein gewonnenes Endspiel, dass Georg dann auch souverän im endstandenen Doppelturmendspiel zum Sieg führte.

Hartmut Weist – Dr. Wagner

Hartmut Weist erkämpfte sich gegen Jochen Wagner mit Weiß eine durch gutes Figurenzusammenspiel und Raumvorteil geprägte Stellung. Jochen fühlte sich damit , wie danach bekundet, ziemlich unwohl. Um die Stellung zu halten hätte Jochen einige sehr schwierige Züge finden müssen. Dies gelang nicht durchgehend, so dass Hartmut sich hier durchsetzen konnte.

Ergebnisse der A-Gruppe:

Weiter geht es bereits in 2 Wochen.

Wir hoffen auch hier wieder spannende Partien zu sehen und freuen uns weiterhin darüber berichten zu können.

Stephan

Fotos: © Thal 2019