MM-Pokal Teil 2: Kein Glück in Quakenbrück

„Quakenbrück befindet sich eindeutig im Aufwind. In der Verbandsliga schlagen sie sich sehr achtbar und belegen als Aufsteiger aktuell den 4. Tabellenplatz. Diesen Trend bestätigten sie auch in der 2. Runde der Mannschaftspokalmeisterschaft 2018/19“, lautete Hajo Bades Fazit. Alles Weitere in seinem Gastbeitrag.

 

Wir Helleraner waren nur auf dem Papier Respekt einflößend, weil die 1. Mannschaft in der Oberliga spielt. Von diesen Cracks konnten wegen zu vieler Schachtermine im Januar und Februar aber keiner den aktuellen Wettkampf bestreiten.

Deshalb hießen die tapferen Recken Martin ‚Locke‘ Hart, Stefan Röhrich, Andrè Böhme und Hajo Bade.

In dieser Konstellation lagen die beiden Pokalkontrahenten im DWZ-Vergleich beinahe auf Augenhöhe.  Quakenbrück hatte sogar den etwas  besseren Quotienten. Dies lag vor allem an Admir Adrovic, der mit 2135 DWZ alle Anwesenden bei weitem übertraf. Hajo (DWZ 1872) nahm die Rolle des Bauernopfers an, ohne sich allerdings als Opfer zu fühlen. Dass ich dann tatsächlich chancenlos blieb, hatte vornehmlich mit der interessanten Eröffnungswahl Adrovic’s zu tun. Aus einer dem Philidor entsprungenen Eröffnung war es der Schwarze, der munter seine Königsbauern gegen die weiße Rochadestellung laufen ließ und erfolgreich offene Linien gegen den Monarchen Weiß schuf.

Wenn man schon Brett 1 abschreibt, dann heißt das an den anderen Brettern auf Sieg zu spielen. Diese Parole gab ‚Locke‘ als Mannschaftsführer aus und ging selbst beispielhaft voran. Immer wieder goss er Öl in die magere Flamme einer eher positionell angelegten d4-Partie. Doch sein Gegner Georg Brinkmann ließ wahrlich nichts anbrennen und behielt auch im Finish beim Rennen zur Bauernumwandlung den Überblick.
Ich hatte gerade die Segel streichen müssen, Andrè konnte trotz eines Mehrbauern das Remisangebot von Dirk Meisel nicht ablehnen. Und nun ging auch Brett 2 verloren. Zu diesem Zeitpunkt war das Match bereits 3 Stunden und 50 Minuten alt und unser Pokal-Aus besiegelt. Aber es kam noch einen Tacken schlimmer.

An Brett 3 hatte Stefan Röhrich in einer scheinbar statischen Position ganz allmählich die Kontrolle über das Zentrum übernommen, sprengte dieses und setzte seinen Gegner Johann Meyer enorm unter Druck. Meyer wankte, fiel aber noch nicht. Stefan arbeitete wie ein Berserker und hat sich sicherlich die eine oder andere Gewinnposition erarbeitet (so werden es uns die Engines berichten). Der König von SF Meyer rannte übers Brett, von den Furien Dame und Turm getrieben, mal hierhin und mal dorthin. Das Matt lag in der Luft. Zwischendurch gab es auch Bauerngewinne, Damenopfer und Bauernumwandlung. Sich verändernde Positionen, die immer wieder neue grundsätzliche Berechnungen erforderten. Doch um 16 Uhr und 50 Minuten waren sich beide Kontrahenten einig: Remis.

Nachspiellink

 

Das Ergebnis war also ein klarer Pokal-KO, ohne einen einzigen Einzelsieg. Die Einstellung stimmte, doch an diesem Tag hatten wir einen sehr gut aufgelegten Gegner und schlicht kein Quäntchen Glück.

Hajo

(Anm. d. Red.: Andres Partie wird nachgereicht)

Fotos: © 2017-2018 Hellern-Archiv