In der Bezirksliga hatte die Vierte sich in den ersten drei Runden durch überraschende Punktgewinne den zweiten Tabellenplatz hinter der zweiten Mannschaft der Osnabrücker SG erorbert. Und so war es das Spiel Erster gegen Zweiter, das gestern Nachmittag passend zum Revierderby in der Bundesliga in Hellern stattfand. Die SG hatte das bessere Ende für sich und siegte 4,5:3,5. Dennoch ein Achtungserfolg für unsere Vierte. Update
Vorne Remis, hinten gewinnen
Ein Blick auf die Aufstellungen zeigt bereits, dass ein Mannschaftserfolg gegen die Zweite der Schachgesellschaft verdammt schwer werden würde. Immerhin hatte Joe kurzfristig Ludger Wöllermann als Ersatz gewinnen können. Besser geht’s nicht!
An sechs der acht Bretter waren wir nominell unterlegen, und so war schnell der Matchplan ausgegeben: Vorne jedes Remis nehmen, das sich bietet, und an den Brettern 7 und 8 versuchen zu gewinnen. Das ging insgesamt auch sehr gut auf, mit – leider – einer Ausnahme, doch dazu gleich mehr.
Der Blick auf die Bretter nach einer Stunde sah nach Niederlage aus: Norbert Schütt stand bedenklich, sonst war (für mich) kein Vorteil an den Brettern zu erkennen. Als dann an Brett 1 ein frühes Remis vereinbart wurde, glaubten viele, dass Hajo damit sehr froh sein konnte. Aber das war eine eklatante Fehleinschätzung. Hajo war sicher, dass er besser stand, und die Analyse ergab für ihn tatsächlich gute Perspektiven. Aber dennoch ein erster Haken auf der Matchplan-Liste: Remis an Brett 1. Nachspiellink.
Jürgen an Brett 3 hatte mit Steffen Rachut den nominell stärksten SGler gegen sich. Wie gut, dass Jürgen scheinbar wie von leichter Hand Ausgleich erzielen konnte und Steffen Rachut schließlich in ein Dauerschach abwickelte. Zweiter Haken!
Norbert Schütt konnte am Ende gegen Torsten Plassonke genauso das Remis sichern wie Joe Santos gegen Dirk Meyer.
Noch zwei Haken, es stand 2 : 2. Zu dieser Zeit sah es sehr gut aus: Robert (ich) stand o.k. oder sogar etwas besser, Jens Gausmann genauso, Ludger Wöllermann ebenfalls, und Martin Rothe hatte Betram Konert mit einem Bauernopfer (bzw. Scheinopfer) mächtig unter Druck gesetzt. Und tatsächlich konnte Martin seine Partie am Ende gewinnen. Haken dran!
Ludger kam dagegen über das Remis nicht hinaus, und Jens beging in der Phase vor der Zeitkontrolle (oder war es kurz danach) einen Schnitzer, der die Partie kostete. Damit stand es 3,5 : 3,5 und die letzte Partie war meine.
Ich hatte zwischenzeitlich einen lichten Moment, mir einen Vorteil erspielt und wusste das auch. Aber statt in ein einfach zu haltendes Damenendspiel abzuwickeln, wollte ich mehr, geriet auf Abwege und bekam am Ende nichts. Der bessere Spieler gewann, denn Torsten Lange spielte den Rest der Partie bärenstark. Nachspiellink.
Eine vermeidbare Niederlage? Schwer zu sagen, denn die Mannschaft der SG Osnabrück ist gespickt mit Spielern auf Landesliganiveau, und gegen solche Gegner reicht es nicht, 40 gute Züge zu machen. Aber wir haben erneut eine starke Vorstellung geliefert. Die SG wird sich die Meisterschaft und damit das Aufstiegsrecht in dieser Liga aller Voraussicht nach holen, und wenn sie (zurück) hinauf in die Verbandsliga gehen, dann muss unsere Dritte die Klasse halten, damit auch Hellern 2019/2020 eine Mannschaft in der Verbandsliga melden kann. Wir werden es sehen!
Fotos: © 2018 Thal