Vierte: Mundabwischenweitermachen

Böse unter die Räder kam die Vierte am fünften Spieltag der Bezirksliga gegen eine stark aufgestellte, stark aufspielende und noch stärker kämpfende Vierte in Nordhorn. Da der Berichterstatter so ziemlich als Erster überfahren wurde und noch nicht wiederhergestellt ist, fällt der Bericht sehr kurz aus.

Einzelergebnisse (Quelle: nsv-online.de)

Vorne war also fast nichts zu holen. Ludgers Gegner André Kölber war einfach zu stark, servierte ein – vielleicht inkorrektes, vielleicht korrektes? – Qualitätsopfer, das Ludger nicht annahm, nur um noch größere Schwierigkeiten zu bekommen. Bald war die Stellung nicht zu halten, weil der Nordhorner im großen Stil Druck auf beiden Flügeln machte, bis Ludgers Figuren nicht mehr gut koordiniert waren, und schließlich über den Königsflügel einbrach.

Robert sah sich ein Doppelbauernopfer seines Gegners Mike Kleine an und dachte: Das ist doch Quatsch. Mike wusste es besser und vor allem, dass Schwarz sehr umsichtig würde spielen müssen. Tat Robert nicht, sondern stellte eine Figur ein. Die weiteren Informationen zu seiner Partie finden sich irgendwo rechts. (Bildquelle: Samuel Zeller on unsplash)

Niels Dettmer zauberte gegen Hartmut Stinn eine Gata Kamsky Gedächtniskombination aufs Brett und stand danach turmhoch auf Gewinn. Aber das gegen Hartmut Stinn, und der kann kämpfen. Und kämpfte. Nach ca. dreieinhalb Stunden hatte er Niels soweit, dass dieser ins Grübeln kam, nach fünfeinhalb Stunden hatte er das Remis.

Norbert Schütt hatte es mit Julian Aldegeerds zu tun, der vor kurzem die B-Gruppe der Niedersächsischen Landesmeisterschaften gewonnen hatte und Norbert vor unlösbare Probleme stellte. Damit die lange Rochade an den Brettern 1,2 und 4 gegen uns, das war nicht mehr aufzuholen.

Immerhin sah es an den Brettern 5-8 durchweg besser aus. Jens Gausmann spielte eine schöne Partie, gewann früh eine Qualität, baute aber nach ca. vier Stunden merklich ab, und am Ende ging gar nichts mehr. Kompliment und Glückwunsch an seinen Gegner Tom van Ackeren; der Name war Programm. (Ich weiß, den Kalauer hat er schon 1000 mal gehört; aber auch schon auf hellern-schach gelesen?)

Klaus Lapehn konnte mit dem Aufbau seines Gegners überhaupt nichts anfangen und blieb über die gesamte Partie zu passiv. Remis am Ende, ein gutes Ergebnis gemessen an der Stellung, aber nicht an Klaus Ansprüchen – auch er war unzufrieden.

Immerhin zeigte Alfons Thöle, wie es geht, knöpfte seinem Gegner eine Figur ab und fuhr souverän den Punkt ein. Nach seinem Aussetzer zum Auftakt gegen unsere Dritte hat Alfons nun alles gewonnen und ist derzeit Topscorer der Mannschaft.

Schließlich Hartmut, der so etwas wie Konzeptkunstschach zu spielen schien, jedenfalls sah seine Stellung postmodern-dekonstruktivistisch aus. (Ja, ich habe keine Ahnung von Kunst und schmeiße einfach nur mit ein paar Begriffen herum, Hartmut.) Zwischenzeitlich sah es ganz fürchterlich für Hartmut aus, aber auch unser Hartmut kann kämpfen! Er drehte die Partie, stand vielleicht sogar auf Gewinn, um am Ende doch ein friedliches Remis im Läufer+Läufer gegen Springer+Springer Endspiel zu vereinbaren.

Insgesamt also ein Satz mit X. Macht aber nix, mal verlieren wir, mal gewinnen die anderen, und mal gewinnen auch wir. Weiter geht es in der sechsten Runde gegen Fürstenau, die dieses mal ohne ihre beiden Besten gegen unsere Dritte antraten und dafür noch ein respektables Ergebnis erzielten. In der Tabelle führt weiterhin Hagen vor Hellern 3.