Hellern II: Auf Punktejagd in Hagen

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Der vergangene Sonntag bot einen schönen Programmpunkt. Ein Wettkampf gegen Hagen II, mit dem Ziel, möglichst hoch zu gewinnen, um auf den aufgerüsteten Dorfverein südlich von Langeoog Brettpunkte gutzumachen.

Leider mussten wir auf Daniel (macht immer Spaß ihm zuzusehen) und André verzichten. Letztgenannter musste kurzfristig in der Ersten aushelfen. Ersetzt wurden Sie adäquat. Durch Tammo und den spontanen Sportsmann Franz, der nur anfangs noch ein wenig überrascht wirkte.

Zu Beginn des Wettkampfes gab es sogleich zwei Überraschungen. Es gab Kaffee, und Hagen trat nur zu sechst an. Nachvollziehbarerweise wollte niemand gegen Thorben und Reinhard antreten, die sich beide in ausgezeichneter Verfassung befinden. Also schon mal 2:0. Die anderen sechs Partien standen nach kurzer Zeit alle vielversprechend.

Zuerst tat sich bei Jana erstaunliches. Ihr Gegner hatte in ihrer Abwesenheit die Dame eingestellt und diesen Zug dann zurückgenommen. Allerdings hatte Hannes die Ausführung des Zuges gesehen, und so gab der nicht für den Fairnesspreis vorzuschlagende SF Sandkämper notgedrungen auf. 3:0. Und Hannes hatte ohnehin einen Sahnetag erwischt. Er opferte mit schwarz einen Bauern für einen furiosen Angriff, in dem seine Gegnerin chancenlos unterging.4:0. Tammo spielte wie ein Schweizer Uhrwerk. In aller Ruhe baute er einen kleinen Vorteil immer weiter aus, bis er folgerichtig gewonnen hatte. 5:0. Franz zeigte sich pragmatisch. Deutlichen Materialgewinn verwaltete er zu einem sicheren Gewinn. 6:0.

Nun kommen wir zum unglücklichen Autor dieses Berichtes. Ich spielte wie eine neurotische Frau im Schuhgeschäft. In glänzender Stellung und mit der Möglichkeit,  zusätzlich zu zwei bereits gewonnenen Bauern eine Qualität einzustreichen, wusste ich nicht, welches Paar Schuhe ich nehmen sollte. Das rote Paar oder doch lieber das schwarze? Oder alle beide? Ich nahm jedenfalls kein Paar, auf dem man laufen konnte! Und nach einem so anstrengenden Einkauf war dann gänzlich der Überblick verloren gegangen.6,5:0,5. Nun kämpfte nur noch Locke. Anfangs hatte er eine richtig gute Stellung. Doch sein Gegner opferte einen Bauern, was seine Stellung stark verkomplizierte. Dann ging noch eine Figur verloren, und nach zähem Kampf musste er sich letztendlich geschlagen geben.

Das Endergebnis war also 6,5:1,5. Eigentlich nicht schlecht, doch hier waren 1,5 Punkte mehr drin und die könnten uns am Ende der Saison richtig ärgern!

Rethmann (1763) – Ewert (1943)
Die Hagener Nachwuchsspielerin hatte zuletzt 20.c3-c4? gespielt.20.Td8+! Lf8 21.Txc8 Txc8 hätte die Stellung gehalten, denn plötzlich hat Weiß das Feld d1 für den König.
Rethmann-Ewert vor 20_Tcxc4_mini
20…Txc4+ 21.Dxc4 und gleichzeitige Aufgabe, da Schwarz mit 21…Dxb2# oder 21…Lxb2# die Partie beendet.  0–1

Sandkämper (1614) – Boehm (1868)
Sandkaemper-Boehm-Schlussstellung_mini
15.Sc2 ?    Zu 15…c4 und Damenfang kam es nicht mehr.  0–1

Ich freue mich trotzdem schon auf den nächsten Mannschaftskampf. Munter bleiben oder munter werden!

Joachim

Einzelergebnisse (Quelle: Ergebnisdienst des Niedersächsischen Schachverbandes)

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