…und die hat bekanntlich zwei Enden. Was zu einem berühmten Sprichwort führte, das viele für sich reklamieren. Tatsächlich wurde es Anfang des 19. Jh. von einem Schriftsteller erfunden. „Jedes Ding hat ein Ende und eine Wurst hat zwei Enden“, erklärte eine Romanfigur. Bis heute ist der Spruch ein Sinnbild für Sieg oder Niederlage, für Erfolg oder Versemmeln. Wer in den letzten beiden Runden der VEM was genau versemmeln kann, erfährt man im folgenden Bericht.
Schachspieler haben keine Nerven, oder?
Ganz Fußballdeutschland bastelt an den Tabellen herum: Was geschieht, wenn das oder das oder garnichts passiert? Wer wird Meister, wer sind die Loser? Wenn am Samstag Bayern München auf dem Marienplatz die erneute Meisterschaft feiert, wäre das zwar strange, aber ohne Loser nicht möglich. Ähnliches gilt für die heimische „Bremer Brücke“. Wenn es nicht mal für die Reli reicht, werden viele bitterlich weinen.
Im Schach ist das nicht möglich. Die Spieler sind cool wie Mr. Spock, haben ihre Nerven unter Kontrolle und geben eine Führung nicht mehr her. So gesehen ist die folgende Tabelle ziemlich langweilig (Ironie Ende):
Tatsächlich ist es (wieder einmal) äußerst spannend und nur auf dem Rechenschieber einfach: Martin Rothe muss ’nur noch‘ seine letzten beiden Partien gewinnen, um Open-Sieger und Vereinsmeister zu werden. Das aber könnte noch kompliziert werden, wenn man auf die Auslosung der 6. Runde schaut:
Gewinnt Martin, dürfte die Auslosung der letzten Runde ziemlich spannend werden. Gewinnen dagegen Harald Szobries und Peter Kovermann ihre Partien, wird die Tabelle durchgeschüttelt: 1. Kovermann 5 P, 2. Szobries 4½ P, 3. Rothe 4½. Durchaus pikant, denn wenn der Chronist sich nicht irrt, kann es in der letzten Runde zur Begegnung von Peter und Harald kommen, wobei Ersterer gelassen auf einen fetten Vorsprung bei der Buchholz-Feinwertung schauen kann. Ein Remis könnte ihm reichen…
Was lernen wir daraus? Die Wurst hat zwei Enden, ein Schachturnier sogar deutlich mehr. Und auch beim Schach gilt, was der Fußballtrainer Ady Preißler auf seine unverwechselbare Weise feststellte: „Grau is’ im Leben alle Theorie – aber entscheidend is’ auf’m Platz.“
Relativ spät trudelte noch eine interessante Nachholpartie aus Runde 4 ein:
Der guten Ordnung halber als Nachtrag die Ergebnisse der 5. Runde: