Oberliga: Ein knappes Ding…

…aber gewonnen! Klar, das Endergebnis von 4½-3½ ist knapp. Zum Matchverlauf gehört aber auch Zwischenstand von 4½-1½. Er demonstrierte am frühen Nachmittag, dass Hellern 1 in voller Besetzung einen Wettkampf auch nach einem Rückstand auf die Erfolgsspur bringen kann. Nach holperigem Start folgte prompt eine energische Leistung mit vier Siegen am Stück. Sie können im folgenden Bericht nachgespielt werden.

Ein Fall für Akte X

Die Kiebitze wurden gut bedient: volle Hütte in Hellern.

Zunächst lief es unrund. Holger Lehmann landete erneut in einer gesperrten Autobahnabfahrt. Unheimlich, denn es scheint egal zu sein, welche Abfahrt Holger wählt – sie ist immer gesperrt! Zweifellos ein Fall für Scully und Mulder.

Quelle: Deutscher Schachbund

Unheimlich waren auch die Ereignisse am ersten Brett. Alexander Hoffmann wurde Opfer der wuchtigen Kombinationsfreudigkeit seines Gegners David Riemay, der in Runde 1 und 2 gegen einen ELO-∅ von 2338 glatte 100% holte. Alex spielt seit etlichen Jahren für uns, aber sowas ist ihm noch nie widerfahren.

CM Riemay (r.) – Hoffmann: Starke Performance des Braunschweigers!

Wenigstens konnte Jens Güting mit Schwarz  etwas Zählbares erreichen. Sein Gegner war die mittlerweile 85 Jahre alte niedersächsische Schach-Ikone FM Christian Clemens. Der mittlerweile emeritierte Rechtswissenschaftler und Psychologe wurde in seiner Laufbahn zweimal Deutscher Mannschaftsmeister. Und er gewann zudem 2009 und 2011 die Deutsche Seniorenmeisterschaft. In einer sehr positionellen Partie lieferte Jens einen wichtigen halben Punkt ab. Zwischenstand: ½-1½.

Prof. Dr. Clemens (r.) – Güting: die Eröffnung war voller Überraschungen und sehr tricky.

Das Erfolgsquartett

Was war passiert? Ganz einfach: alle waren in Top-Form. Jörg Stocks Technik wurde mit einem Schuss Taktik garniert. Hannes Ewert überrollte seinen Gegner am Königsflügel, Christian Böttcher opferte cool in die gegnerische Königsstellung hinein und Ingo Gronde findet immer noch etwas, auch wenn die Kiebitze murmeln: „Das wird Remis!“

Auch wenn man die Vereinsbrille absetzt, waren es begeisternde Partien, die vom Erfolgsquartett gespielt wurden. Ausnahmslos taktisch, ganz zum Vergnügen der Kiebitze, die naturgemäß Action wollen und keine drögen Endspiele. Besonders komplex war die Partie von FM Gronde. Ingos Gegner schien einen gefährlichen Freibauern auf die Reise zu schicken, aber Ingo fand (wieder einmal) eine brillante Lösung mit einem Matt in 19. So lange dauerte die Partei dann doch nicht.

Die entscheidenden Partien


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Alternativer Nachspiellink

Damit war der Sieg eingetütet. Nur Reinhold Happe und Holger Lehmann mussten nachsitzen.

Die beiden finalen Niederlagen von Reinhold und Holger konnte und musste unsere Erste akzeptieren. Unterm Strich waren sie sportlich o.K., auch wenn in der Post-Analyse der einen oder anderen verpassten Chance nachgetrauert wurde.

Fazit

Für Hellern 1 war der erste Saisonsieg wichtig. Gelinde gesagt, denn eine Niederlage hätte das Team ans Tabellenende geschickt.
Ansonsten zeigte der Spieltag, dass alle Prognosen vorläufig an Wert verloren haben. Die beiden Aufsteiger wollen kein Kanonenfutter sein – und sie sind es auch nicht. Der SV Osnabrück hat bereits zwei Unentschieden auf dem Konto und Braunschweig Gliesmarode wird sicher auch zu Punkten kommen.
Und: Jede Mannschaft (bis auf NOH-Blanke und den Lister Turm II, verlegt auf 6.12.) hat bereits Federn gelassen. Delmenhorst und Oldenburg trennten sich ebenso wie Lehrte und die ziemlich stark aufgestellte Dritte von Werder Bremen mit einem 4-4. Zwei Matches, zwei Überraschungen. Es wird eine spannende Saison!

Quelle: Deutscher Schachbund

Fotos: © Thal 2025