Verbandsliga West fünfter Spieltag 04.02.2024

Am fünften Spieltag ging es für uns zum Auswärtsspiel nach Bad Essen. Nach dem Teilerfolg gegen Emden sollte gegen das bislang punktlose Schlusslicht aus Bad Essen unbedingt ein Auswärtssieg eingefahren werden. Allerdings treten die Bad Essener zuhause mit deutlich stärkerer Besetzung an als auswärts, und wir mussten unseren Capitano Joachim Rein sowie Michael Benning ersetzen. Hierüber berichtet Franz Ernst in seinem Gastbeitrag.

Mit dem Abteilungsurgestein und alten Haudegen Brösel sowie dem spielstarken Stephan Niendieker hatten wir aber adäquaten Ersatz parat.

Nachdem Harry seinen Wagen umgeparkt hatte konnten wir pünktlich um 10:00 Uhr anfangen. Insgesamt lagen fünf ereignisreiche Stunden vor uns.

Die Eröffnungsphasen verliefen bereits recht unterschiedlich, an immerhin drei Brettern wurden verschiedenartige Gambits angeboten und auch angenommen, an den anderen fünf Brettern verliefen die Eröffnungen zunächst etwas ruhiger, was aber gleichwohl zu vielen interessanten Stellungen führte.

Nach ca. 3 Stunden gab es die erste Entscheidung, leider gegen uns. Dominik hatte sich an Brett 1 seine Königsstellung aufreißen lassen, dafür aber die offene g-Linie erhalten. Sein Angriff geriet dann allerdings etwas ins Stocken, und in einer komplizierten Stellung verschenkte Dominik zwei entscheidende Tempi, was seinen Gegner Steffen Schnier auf die Siegerstraße brachte. Dominik hat derzeit leider eine Ergebniskrise, trotzdem ist es wichtig, dass unser erstes Brett die Mannschaft vorbildlich unterstützt. Sicherlich werden im zweiten Saisonabschnitt noch einige Punkte von Dominik folgen.

Den Ausgleich stellte kurz danach Brösel an Brett 7 her. Gegen das skandinavische Gambit seines Gegners brauchte Brösel zunächst viel Zeit, er nahm aber ganz ruhig seinem Gegner erst wichtige Felder weg, konsolidierte den Mehrbauern und gewann noch einen zweiten Bauern bei besserer Stellung hinzu. Den Rest wollte sich sein Gegner dann nicht mehr zeigen lassen. Eine ganz starke Vorstellung!

Der Berichterstatter brachte uns unmittelbar danach an Brett 4 erstmals in Führung. Mein Gegner hatte im altehrwürdigen Göring Gambit nicht nur einen Bauern, sondern flugs noch einen Läufer auf f7 geopfert, wodurch er einen optisch recht ansprechenden Angriff erhielt, der in der Folgezeit allerdings verpuffte. Mit Bauer und Figur im Nachteil gab Andreas Heick kurz darauf auf.

Die Gastgeber schlugen aber umgehend zurück. An Brett 2 hatte Ramin seinem Gegner bereits im zweiten Zug einen Bauern angeboten und nach heterogenen Rochaden im elften Zug auf b5 einen Bauern geopfert, um Angriff gegen die lange Rochade seines Gegners zu erhalten. Es folgte ein wüstes Handgemenge, in dem Ramin nach einer ersten Computeranalyse mehr als Kompensation für den Bauern hatte, aber der spielstarke Förster konnte alle Drohungen abwenden und anschließend entscheidend Material gewinnen, was Ramin zur Aufgabe zwang. Auch Ramin hat derzeit eine Ergebniskrise, sein derzeitiger Punktestand täuscht allerdings etwas darüber weg, dass er gegen durchweg stärkere Gegner durchaus gut mithalten kann, aber am Ende reicht es leider – noch – nicht. Auch für Ramin sind im weiteren Saisonverlauf aber sicherlich noch einige Punkte drin.

Kurz danach unterbreitete Harry nach völlig ausgeglichenem Spielverlauf seinem Gegner Olaf Dunkhorst an Brett 3 ein Remisangebot, was nach kurzem Nachdenken akzeptiert wurde. Zwischenstand damit 2,5 zu 2,5 bei noch drei laufenden Partien.

Die

drei noch offenen Partien stimmten uns sehr optimistisch, da wir an allen drei Brettern Materialvorteil hatten, und zwar jeweils einen Bauern.

Erstaunliches ereignete sich allerdings an Brett 8. Stephan hatte mit den schwarzen Steinen zwar durchweg gutes Spiel gegen seinen mehr als fünfhundert Ratingpunkte schwächeren Gegner, mehr als ein Turmendspiel mit 3:2 am Königsflügel sprang aber nicht heraus. Dieses wurde von seinem Gegner Konrad sehr umsichtig verteidigt, sodass trotz Mehrbauer nicht mehr als ein Remis zu erzielen war. Hut ab vor der Leistung beider Spieler.

Unseren vierten Punkt fuhr Jürgen Grosser an Brett 6 ein. Im Mittelspiel konnte Jürgen einen Bauern gewinnen, mit seinem Freibauern auf der d-Linie setzte er dann seinen Gegner Mengeler weiter unter Druck, mittels einer Mattdrohung konnte Jürgen noch einen weiteren Bauern gewinnen und seinen Gegner damit zur Aufgabe zwingen. Nach der unglücklichen Niederlage gegen Emden wieder eine ganz starke Vorstellung von Jürgen.

Den Schlusspunkt setzte schließlich Norbert an Brett 5. Nachdem er nach ca. 3 Stunden in eigener Zeitnot das Remisangebot seines Gegners Höppner abgelehnt hatte, konnte er nach der ersten Zeitkontrolle seinen Gegner weiter unter Druck setzen und nach viereinhalb Stunden Spielzeit einen zweiten Bauern gewinnen. Den folgenden Gegenangriff wehrte Norbert souverän ab und konnte damit den entscheidenden Siegpunkt zum 5:3 Endstand erringen. Norbert spielt die gesamte bisherige Saison ausgesprochen sicher und hat derzeit mit 3 aus 4 ohne Niederlage ein fettes DWZ-Plus erreicht.

Unterm Strich haben wir damit einen insgesamt recht sicheren Auswärtssieg eingefahren, der mit etwas mehr Glück auch höher hätte ausfallen können.

Nach nunmehr fünf Spielen konnten wir nach zwei Auftaktniederlagen insgesamt fünf Mannschaftspunkte erzielen und weisen damit ein ausgeglichenes Punktekonto auf. Mit dem Abstieg sollten wir nichts mehr zu tun haben.

Am nächsten Spieltag geht es dann gegen die starke Hagener Mannschaft darum, unsere Erfolgsserie auszubauen.

Wir danken Franz für den tollen Gastbeitrag. Und gratulieren der zweiten Mannschaft herzlich.