DSOL Runde 3: Glücklicher geht’s nicht

Hellern hat Spaß. 4-0 Gegen den SK Herzogenaurach und immer noch Tabellenführer mit glatten 6-0 Punkten. Am 31.3.2023 geht’s dann gegen die Monstertruppe der SF Deizisau. Die haben sogar Heimvorteil. Ob man danach noch lachen kann? Olaf Steffens suchte bereits am 1.3. in einem Beitrag auf ChessBase eine Antwort auf diese Frage und formulierte flugs eine neue: „Wer soll diese Helleraner stoppen?“ Wait and see…

Es war sehr, sehr knapp…

Aber wozu an Deizisau denken, wenn Hellern bereits gegen den SK Herzogenaurach streckenweise ins Schleudern kam. Ganz ehrlich: das 4-0 spiegelte nicht einmal ansatzweise die Probleme wider, die es zu lösen galt, um den Wettkampf überhaupt zu gewinnen!
Dabei hatten wir die ‚ersten Vier‘ an Bord! Und das sind die Akteure:

Holger punktete als Erster. Aber vorher stand er mindestens einmal ganz übel auf Verlust. Das Problem: greift man nicht sofort zu, dann wird man von einem abgezockten Taktiker wie Holger hart auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. So geschah es. 1-0 – aber es hätte auch anders kommen können!

Wenig Aufwand musste Reinhold betreiben. Interessant: unser drittes Brett spielte unter Missachtung aller taktischen Mätzchen die Partie mit einer positionellen Strenge zu Ende, die einem das Blut in der Adern gefrieren lässt. 2-0, aber ohne Chancen für seinen Gegner Klaus Schoebel

Den Sack machte Christian zu. Aber auch diese Partie war alles andere als leicht zu gewinnen. Geradezu abstrus war die Entscheidung: Martin Glitz spielte einen super-logischen Zug. Und der verlor leider. Schach ist nicht immer logisch und ganz selten gerecht. 3-0.

Auch auf dem digitalen Brett von Fabian Heinlein und Dominik Suendorf spielte sich einiges ab, was man mit Fug und Recht als organisiertes Chaos beschreiben kann. Das mag Dominik, da fühlt er sich pudelwohl. Die Gewinnstellung spielte er dann technisch perfekt nach Hause. 4-0.

Alternativer Nachspiellink
Paarungen
Quelle: Deutscher Schachbund
Tabelle nach Runde 3
Quelle: Deutscher Schachbund

Wer soll diese Helleraner stoppen?

Unser Gegner ist übrigens im Bayerischen Schachbund e.V. zu Hause. Die Erste von Herzogenaurach spielt in der Landesliga Nord – und die ist in Bayern meistens sehr stark (die besten Teams könnten locker in unserer Oberliga mitspielen – Gegen uns traten aber überwiegend Spieler der 2. Mannschaft an (Regionalliga Nord-Ost Bayern).

Was in diesem Jahr auffällt: Die Mannschaften scheinen nicht mehr so stark zu sein wie in den zurückliegenden Turnieren der DSOL. Darauf wies auch FM Olaf Steffens in seinem Beitrag für ChessBase hin.

Ein Beitrag, der wegen seiner launigen Impressionen sehr lesenwert ist und die DSOL von allen (manchmal auch unerwarteten) Seiten beleuchtet. Dazu gehört als angenehme Überraschung ein eigenes Kapitel über den SV Hellern. Hier der Screenshot. Vorher noch eine Bemerkung zur Topografie: Osnabrück ist ein Vorort von Hellern und Hellern ist bekannt für sein gutes Schach.

Quelle: ChessBase

Dank Steffens Beitrag ist Jürgen Grosser nun bundesweit berühmt, denn der Bremer FM fügte einen Replayer mit Jürgens Partie gegen Lorenzo Heel aus Runde 1 ein – mit unseren Originalkommentaren.
Eine nette Idee, zumal das taktische Gemetzel sehr spannend und unterhaltsam war. Und wer das nachspielt, wird sich wirklich fragen: Wer soll diese Helleraner stoppen?

Fotos: © Hellern-Archiv 2023