Tigersprünge

Mit „Tigersprung“ ist eine Buchreihe des Großmeisters Artur Jussupov betitelt, die in drei Serien von je drei Bänden ein komplettes Trainingsprogramm vom Anfänger bis zum Oberligaspieler umreißt. Die Internet-Redaktion des SV Hellern Schach weiß zwar nicht,  welche unserer Nachwuchsspieler sich am Ende bis wohin entwickeln werden, kann aber bereits einige Tigersprünge bezeugen.

Artur Jussupow durchlief die sowjetische Schachschule und war dort ein Schüler des vielleicht berühmtesten Trainers der Welt, Mark Dworetzki. Drei mal erreichte er das Halbfinale des Kandidatenturniers, das den Herausforderer des jeweiligen Weltmeisters ermittelt, und war Ende der 80er Jahre nach Anatoli Karpov und Garry Kasparov einer der weltbesten Schachspieler. Nach dem Mauerfall siedelte er nach Deutschland über und wurde Anführer der deutschen Schach-Nationalmannschaft. Seit Jahrzehnten ist er erfolgreicher Jugendtrainer. Seine Trainingsreihe verhilft, so beschreibt Jussupow es jedenfalls, seinen Schülern zu Sprüngen vom Anfänger auf DWZ 1500, auf 1800 und schließlich auf 2100.

Wir wissen nicht, ob unsere Jugendlichen nach Jussupows Büchern arbeiten. Aber Tigersprünge machen sie. Eine aktuelle Übersicht:

Felipe Santos

Felipe Santos stieg 2013 in die DWZ-Liste des SV Hellern mit einer ersten Zahl von 735 ein. Ein Jahr später hatte er 200 Punkte draufgepackt, ein weiteres Jahr später noch einmal 200 Punkte. Und so ging es in aller Regelmäßigkeit weiter, nur die Sprunghöhe 200 hat Felipe nicht jedes Jahr beibehalten können. Heute, nach Auswertung der Bezirks-Jugend-Einzelmeisterschaft (BJEM) steht er bei knapp 1600, und seine Siege in der Vierten Mannschaft lassen erahnen, dass dort noch lange nicht Schluss ist.

Jonas Gernhardt

Den größten Sprung nach der BJEM machte Jonas Gernhardt, der dank seines hervorragenden Spiels gleich 206 Punkte zulegte und nun den Sprung über die 1500 geschafft hat. Jonas hat erst seit 2018 eine DWZ-Zahl und ist seit der ersten Notierung in Riesensätzen um über 500 Punkte geklettert.

Noch vor dem Sprung über die 1500 stehen die übrigen Jugendspieler des SV Hellern. Aber DWZ-Sprünge gab es nach den BJEM auch für viele von ihnen, allen voran für Juri Gernhardt, der wie sein Bruder Jonas erst seit 2018 in der DWZ-Liste steht und beinahe über die 1200 gesprungen wäre; er steht nun bei 1180. Auch die Dittrich Brüder Ben und Jakob legten jeder zu, sogar um mehr als 100 Punkte; Ben steht nun über 1100, Jakob knapp darunter, und so wie die beiden spielen, wird es bald weiter nach oben gehen. Ähnlich gut machte es auch Simon Brakmann, der erstmals über die 1000er Marke sprang.

Juri Gernhardt

Ben Dittrich

Jakob Dittrich

Simon Brakmann

Gut, aber nicht gut genug, um die 1000 zu knacken, lief es für Manuel Kamps, dem noch 13 Pünktchen zur 1000 fehlen. Joris Nyenhuis konnte sich zwar nicht verbessern, aber seine bereits gute Zahl (ebenfalls knapp unter 1000) bestätigen. Dasselbe gilt für Philipp Kleemann, der mit seinem Abschneiden wahrscheinlich nicht zufrieden war, es mit seiner Zahl (1287) aber sein kann. Konstantin Hindersmann schließlich verbesserte sich ebenfalls ein gutes Stück. Wer Konstantin über die Schulter sieht, weiß, dass Genie und schachlicher Wahnsinn eng beieinander liegen; er ist in der Lage, seinen Gegner genauso schnell an die Wand zu spielen, wie er die Partie dann durch eine Unachtsamkeit wieder „wegwirft“. Aber es sieht aus, als wäre er auf einem sehr guten Weg. Weiter so!

Manuel Kamps

Joris Nyenhuis

Philipp Kleemann

Konstantin Hindersmann

Einige Teilnehmer an der BJEM schließlich haben ihre erste DWZ-Zahl erspielt: Finn Zöller steigt gleich mit 1025 ein, ein starker Beginn. Justus Meister, Wojciech Pagowski und Lukas Nikolaus (von dem ich leider kein Bild habe) steigen mit „normalen“ Anfangszahlen knapp unter 800 ein, die drei werden ungeduldig auf die nächste Gelegenheit warten, ebenfalls über die 1000 zu springen. Zuletzt sei noch David Siemer erwähnt, der zwar nicht bei den BJEM, aber bei der Landesmeisterschaft kürzlich ebenfalls seine erste DWZ-Zahl erspielte und nun auch im „Club der 800er“ ist.

Finn Zöller

Justus Meister

Wojciech Pagowski

David Siemer