Mit einwöchiger Verspätung bekamen unsere Zweite und unsere Dritte die Folgen der zahlreichen Ersatzgestellungen an die Erste zu spüren. Die Medikamente wurden erfolgreich vor einer Woche verabreicht, die Nebenwirkungen traten heute ein: mit dem letzten Aufgebot gab es mit dem 2½-5½ gegen SK Union Oldenburg die erste Saisonniederlage. Auch die Zweite musste die Waffen strecken.
Manchmal sind die Gegner einfach besser
Natürlich gab es noch andere Ursachen. Das Ergebnis blieb gleich: Aufgrund weiterer Absagen musste fast die gesamte Vierte den Wettkampf bestreiten.
Als ich das Spiellokal erreichte sah es allerdings gut aus: die letzten drei Bretter waren geräumt, Hellern führte 2-1. MF Stefan Grasser war durchaus zufrieden, glaubte aber, dass er gegen Benjamin Kluin vielleicht etwas ausgelassen hatte. Mit dem Remis von Hartmut Weist gegen einen deutlich stärkeren Gegner war Stefan hochzufrieden – und mit dem Sieg von Alfons sowieso.
Ich schaute mir die Aufstellung an: „Wo sollen denn die anderen Punkte her?“ Stefans Achselzucken zeigte mir, dass wir ganz und gar auf das Prinzip Hoffnung setzen mussten. Denn vorne waren die Oldenburger fast ausnahmslos 200-300 DWZ-Punkte besser besetzt.
Etwas später remisierte dann Robert Gillenkirch. Es blieb der letzte Punkt für Hellern 3. Eins kann man den Aktiven nicht vorwerfen, nämlich dass sie nicht gekämpft hätten. Am längsten saß Uwe Kuchemüller am Brett. Im Gastraum war das Spiel der Lila-Weißen gegen Fürth bereits Geschichte, aber Uwe fightete immer noch und wollte sein kompliziertes Endspiel unbedingt halten. Es gelang nicht.
Sehr spannend war die Partie am 1. Brett, wo es Dominik Suendorf mit dem Oldenburger Urgestein Erst Heinemann zu tun bekam. Der 64-Jährige hat Regionalliga, 2. Liga und Oberliga gespielt. Heinemanns Sieg war zwar zu erwarten, erhielt aber einen besonderen Wert durch Dominiks ziemlich gute Eröffnungsbehandlung. Theoretisch war kein großer Unterschied zu erkennen. Im Mittelspiel dann schon und man sah, was man noch alles auf eine passable Theoriestellung draufpacken muss, um gegen solche Spieler etwas Zählbares zu holen. Manchmal sind die Gegner einfach besser. Nachspielink.
Auch Dr. Norbert Schütt kämpfte lange, Niels Dettmer versuchte irgendwas mit einem Patt – aber auch diese Partien gingen verloren.
Wenn man nur wenig holt, sollte man aber die einzige Perle vorzeigen. Die hatte Alfons Thöle bei einem kurzen Tauchgang recht schnell gefunden und beim Mannschaftsführer abgeliefert. Wenigstens etwas. Nachspiellink.
Das Ergebnis kann das Team von Stefan aber wegstecken. Die Konkurrenz im Abstiegskampf hat nämlich nichts geholt: Heisfelde (0-8 gegen Lingen 2) und Aurich (1½-6½ gegen Ammerland 1) quittierten hohe Niederlagen. Ammerland 2 verlor mit 3-5 knapp gegen Emden. Hellern 3 ist dagegen immer noch Fünfter und reist am 24.11. zum Tabellenführer Lingen 2. Die Lingener haben bereits geschwächelt und nach zwei Runden bereits einen halben Brettpunkt eingebüßt. Das wird ein Heidenspaß.
Fotos: © Thal 2019