Kurioses 4-4 der Fünften in Aschendorf

Im Moment muss sich die erfolgsverwöhnte Fünfte mit dem ungeliebten 8. Platz abfinden. In den beiden letzten Spielzeiten wurde das Team jeweils souverän Erster, durfte aber nicht aufsteigen. Nun betrachtet man die Tabelle aus einer neuen Perspektive. Warum es beim im Nachholspielt gegen TuS Aschendorf nicht noch schlimmer kam, erklärt MF Hartmut Weist in seinem Bericht.

 

Unser Nachholspiel der ersten Runde der Bezirksklasse endete am letzten Samstag mit einem 4-4 in Aschendorf. Trotz der Spielverlegung und anfänglicher Terminprobleme unseres Gegners traten sie dann doch in Bestbesetzung an. In einem jederzeit spannenden Spiel, das dann letzendlich mit 4-4 endete, konnte man nicht von einem schiedlich-friedlichen Unentschieden sprechen. Besonders drei Partien stachen hier besonders hervor:

Christians (Buddecke) Partie war weitgehend ausgeglichen (Dame und Springer bei etlichen Bauern auf beiden Seiten), als sein Gegner Heino Rütters seinen Springer anfasste und nicht merkte, dass dabei seine Dame ungeschützt war. Rütters sah sein Versehen und wollte seinen Springer wieder zurückstellen. Da Christian aber gerade nicht auf dem Örtchen war und somit alles live miterleben konnte, bestand er auf der schon lange geltenden Schachregel „Berührt-geführt“. Der Gegner, nunmehr ohne Dame, gab sofort auf.

Fast zeitgleich passierte Hermann (Langen) ein ähnliches Missgeschick. In einem remislichen Läuferendspiel, in dem nur noch hin- und hergezogen wurde, präsentierte Hermann einzügig seinen Läufer zum Schlachten. Auch hier die sofortige Aufgabe. Nun stand es 3-4 gegen uns.

Frank (Pfeifer) spielte in einem hoffnungslosen Spiel mit zwei Minusbauern und einer Qualle weniger und noch weniger Drohungen eigentlich nur noch, weil ihm Schach so viel Spaß macht. Auf meinen Hinweis, man könnte ja Remis vereinbaren, dann hätte Aschendorf den Mannschaftskampf gewonnen, antwortete der Gegner Ivan Popovici mit einem lauten Lachen und dem Wort „Niemals“.

Frank Pfeifer (Archivfoto)

Frank spielte wirklich wie ein zum Tode Verurteilter, der den nächsten Morgen nicht mehr erleben wird. Er streute verschiedene Schachs ein, verschmähte sogar den einen oder anderen Bauergewinn und merkte allmählich, wie dem Popovici der Hosenboden verdammt heiß wurde. Popovici musste seine Qualle zurückgeben und die Damen tauschen. Was blieb, war ein nicht mehr aufzuhaltender Frank-Freibauer, der das 4-4 perfekt machte. Unbestätigten Meldungen nach sollen am Samstagabend auf der A31 und der A30 aus einem BMW heraus noch jubelartige Gesangsarien zu hören gewesen sein. Sei’s drum, wieder eine dieser Wahnsinnspartien von Frank, die alleine schon eine weite Anreise und vor allen Dingen die Rückreise zu einem unvergesslichen Erlebnis machen.

Hartmut Weist

Fotos: Hellern-Archiv 2019