Die Bezirksliga Osnabrück-Emsland gleicht einem Club, dessen Mitglieder ihm treu ergeben sind. Wie sonst ist zu erklären, dass keine der Mannschaften in die Verbansliga-West aufsteigen wollte und uns auch die symphatische Manschaft aus Bentheim/Nordhorn erhalten geblieben ist? Trotz der nahezu unveränderlichen Zusammensetzung der Liga gibt es einige neue Gesichter. Vor allem aber scheint die Liga immer stärker zu werden. Schaffen wir es auch diesmal, eine gute Rolle zu spielen?
In der kommenden Saison wird Hellerns Vierte sich strecken müssen, um ähnlich gut abzuschneiden wie in der vergangenen Spielzeit. Das hat zwei Gründe: Zum ersten wollte keine Mannschaft in die Verbandsliga West aufsteigen; weder Hollage noch die Zweie der SG Osnabrück, die in der Verbandliga wohl locker mithalten könnten, wollten das Aufstiegsrecht wahrnehmen, die weiteren Kandidaten ebenfalls nicht. Zum zweiten ist Lingen 3, aufgrund der enormen Verstärkung des Lingener Kaders, sicher der stärkste Aufsteiger seit langer Zeit.
Ein bisschen Statistik: Die durchschnittliche nominelle Spielstärke in DWZ der jeweils ersten acht gemeldeten Spieler beträgt 1807. Das hat es seit der Saison 2009/2010 nicht mehr gegeben. Damals betrug der Schnitt 1814, und von den damals startenden Mannschaften spielen heute zwei in der Landesliga (Hagen 1 und Hellern 2) und zwei in der Verbandsliga (Bad Essen 1 und Nordhorn Blanke 3). Das tatsächliche Niveau – d.h. der DWZ-Durchschnitt der damals tatsächlich eingesetzten Spieler, betrug 1759, ein Wert der nie mehr auch nur annähernd erreicht wurde. Nach einer „Delle“ in der Saison 2017/2018 mit einer durchschnittlichen Spielstärke von 1668 der eingesetzten Spieler ist das Niveau in der vergangenen Saison wieder sehr stark angestiegen (auf 1725), vermutlich geht es in dieser Saison noch einmal nach oben; die Luft wird dünner!
Schaut man auf die einzelnen Mannschaften, dann gibt es nominell zwei haushohe Favoriten: SG Osnabrück 2 mit einem DWZ-Schnitt von 1944 an den ersten acht gemeldeten Brettern, sowie Hagen 2 mit einem Schnitt von 1928. Dahinter kommen Lingen 3, Nordhorn-Blanke 4 und Hollage, nominell nahezu gleichauf. Designierter erster Absteiger ist nach der Papierform Bentheim/Nordhorn, die übrigen vier Mannschaften (Spelle, Veldhausen/Uelsen, SV Osnabrück 2 und Hellern 4) liegen bei einem DWZ-Durchschnitt zwischen 1750 und 1800 Punkten.
Die SG spielt vorn gleich mit drei „Zweitausendern“, die weiteren gemeldeten Spieler sind allesamt verbands- und landesligaerfahren. Hagen 2 hat bis hinunter zum achten Brett Spieler über DWZ 1800 aufgeboten, aber man wird sehen, wie oft die stärksten Bretter in der Bezirksliga tatsächlich eingesetzt werden. Hollage liegt zwar in der offiziellen Statistik auf dem 9. Platz mit einem DWZ-Durchschnitt von 1737, aber das ist auf die Meldung zweier Spieler an den Brettern 7 und 8 zurückzuführen, die in den letzten Spielzeiten nicht aktiv waren und den Schnitt um 100 Punkte senken. Daher rechnen wir die Hollager in das Verfolgerfeld, zusammen mit Lingen 3 und Nordhorn-Blanke 4. Aber Hollage ist amtierender Meister, warum sollten sie das nicht wiederholen können?
Lingen 3 hat mit Dimitrije Stankovic (DWZ 2116) den zweitstärksten Spieler der Liga (nach Jens Güting, Hollage, DWZ 2180) gemeldet. Hinter dem 15-jährigen Serben finden sich sowohl alte Bekannte als auch weitere junge Gesichter, etwa Hannah Möller, die mit ihrer U20-Mannschaft zuletzt deutsche Vizemeisterin wurde. Wie die Lingener tatsächlich spielen werden, wird man sehen, jedoch ist die Meldung der Bezirksligamannschaft so stark, dass sie auch mehrere Ausfälle gut verkraften können.
Bei den meisten alten bekannten Mannschaften finden sich alte bekannte Spieler. Getan hat sich allerdings etwas bei Spelle, die Patrick Meyjohann an uns verloren haben, dafür aber zwei Neuzugänge aus Lingen willkommen heißen: Stefan Giese und Stefan Kewe werden an den Brettern 2 und 3 spielen und den Weggang von Patrick so (mehr als) kompensieren.
Und wir selbst? Leider haben wir aus unserer ersten Mannschaft nicht nur Hannes Ewert (SV Lingen) und Julian zur Lage (FC St. Pauli) verloren, sondern auch Stephan Röhrich aus der Zweiten, der sich in der Wahl zwischen Familie und neun Schachsonntagen vorerst für die Familie entschieden hat. Zum Glück kamen Patrick Meyjohann und Michael Benning zu uns und füllen die entstandenen Lücken in der Zweiten. Jedoch haben wir den fehlenden dritten Spieler in Jürgen Grosser an die Dritte verloren, eine signifikante Schwächung. Wir werden sehen, wie oft wir mit der gemeldeten Aufstellung tatsächlich werden spielen können, denn auch Niels Dettmer und Norbert Schütt sind für die Dritte vorgesehen, und Hajo Bade wird sicher in der Landesliga oder Oberliga zum Einsatz kommen. Ansonsten aber haben wir den gleichen Kader wie im vergangenen Jahr zusammen, und deshalb ist auch diesmal mit uns zu rechnen. Gehen wir es an!