Hellern zieht sich aus der Oberliga zurück

Nur wenige Tage vor der Mitgliedervollversammlung der Schachabteilung hat eine Arbeitsgruppe bereits die Weichen für die neue Saison gestellt. Im Mittelpunkt der Aktivitäten steht ein revolutionäres Konzept, das allerdings die sofortige Auflösung der Oberliga-Mannschaft nach sich zieht.

 

Der Begriff „Top 8“ bekommt eine neue Bedeutung

Reden wir nicht um den heißen Brei herum: die Mitgliederentwicklung im Alterssegment < 10 Jahren hat dazu geführt, dass man für den Ausdruck der DWZ-Liste des SV Hellern nunmehr zwei Seiten statt einer benötigt. Abgesehen von den ökologischen Konsequenzen eines zu sorglosen Umgangs mit den Ressourcen hat die gewaltige Aufblähung der Jugendabteilung auch andere Konsequenzen: so gestaltet sich gegenwärtig die jeweilige Aufstellung der 6. Mannschaft zu einem beachtlichen Kunststück in Sachen Rotation. Einer Rotation, der sich auch ein erfahrener Fußballcoach wie Nico Kovac  nicht stellen könnte. Jugendcoach Norbert Sobotta weiß ebenso ein Lied davon zu singen wie auch Jugendwart Joe Santos. Unterm Strich steht eine fatale Bilanz: ein Nachwuchsspieler kann heuer froh sein, wenn er 2x pro Saison zum Einsatz kommt. Nun traf sich im Geheimen besagte Arbeitsgruppe. Beschlossen wurde ein mutiger, wenngleich auch riskanter Eingriff.

So soll die Erste komplett aufgelöst werden, die ersten Acht unserer Nobeltruppe soll sich nicht mit Profitruppen wie Kirchweye & Co. auseinsetzen, sondern jeder Spieler soll als Mannschaftsführer einer neuen Jugendmannschaft sein Können einsetzen und selbstverständlich auch das 1. Brett seines Teams besetzen. IM Carsten Lingnau wird Hellern 7 coachen, Hannes Ewert dagegen Hellern 8. Und so weiter, und so fort. Ob dann mit Hellern 15 Schluss ist, wird die weitere Entwicklung zeigen.

Unseren Top-Leuten garantiert dies eine makellose 100%-Bilanz am Spitzenbrett und das Gefühl, etwas Sinnstiftendes zur Gesamtentwicklung des Vereins beigetragen zu haben. Wer nun glaubt, dass dies eine bedingungslose Hinwendung zum Breitensport ist, der täuscht sich. Natürlich wollen wir in zehn Jahren wieder in die Oberliga zurückkehren – dann aber mit fünf Mannschaften. Klar, das wird harte Verhandlungen mit dem Verband nach sich ziehen. Aber wir kriegen das hin. Und einen Namen hat das neue Projekt bereits: „Future x Acht.“