Jörg Stock und Robert Gillenkirch in Führung
Vier Spieler standen besonders im Fokus. Ihr Job: Klärung der Tabellensituation. Zweimal gewannen in den Partien Weist-Stock und zur Lage-Gillenkirch die Schwarzspieler. Jörg gewann seine Partie mit eiskalter Technik, aber zweifelslos war Robert der Star des Abends. Sein Sieg gegen Julian bedeutet die geteilte Tabellenführung – zusammen mit Jörg. Beide haben nun 3,5 P. Mithalten kann momentan nur Norbert Lange (Hollage) mit einem halben Punkt Rückstand.
Der Kampf um die Tabellenspitze
Julian hatte in Runde 3 einen halben Punkt gegen Norbert Lange abgegeben und war nun mit Weiß gefordert. In einer komplexen Stellung erreichte er ein zentrales Übergewicht, allerdings auf Kosten der Entwicklung. Das sollte sich rächen, auch wenn sich einige Kiebitze auch nach Roberts Qualitätsgewinn sicher waren: „Das spielt Julian garantiert auf Gewinn!“ Sie sollten sich irren. Robert spielte klar und folgerichtig, erreichte dank einer ekeligen Fesselung eine Gewinnstellung und sah, wie er hinterdrein feststellte, an diesem Abend erfreulicherweise ziemlich viel. Es war sogar eine Menge … Nachspiellink
Im zweiten Spitzenkampf des Abends wählte Jörg eine von den Theoretikern mehrheitlich als zu riskant eingeschätzte Variante. Thorben verzichtete darauf, sofort das Zentrum seines Gegners zu attackieren und musste einige Züge später ernüchtert feststellen, dass sein Zentralbauer auf e5 nicht zu halten ist. Spätestens als Jörg über die einzige offene Linie in das gegnerische Lager eindrang, war alles entschieden. Ein schnörkelloser Sieg für Jörg, der mit 3,5 P zusammen mit Robert die Tabellenführung übernommen hat. Nachspiellink.
Die Verfolger müssen sich anstrengen
In einigen zum Teil sehr spannenden und ambitionierten Partien versuchten sich einige Spieler aus dem Pulk der Verfolger abzusetzen. Dies misslang, einige Partien endeten mit einem Remis. So auch Bade – Lange (r.), ein Ergebnis, das eher dem Hollager nützt, der mit 3 Punkten auf Platz 3 weiterhin oben mitmischt.
Weitere Ergebnisse:
- Szobries – Paul = ½ – ½
- Rein – Kamper = 1-0
- Weist, H. – Fenkel = 1-0
- Travica I. – Steinke = 1-0
- Wöllermann – Grasser = ½ – ½
- Travica A. – Saltenbrock = 1-0
In Szobries – Paul (r.) passierte Sehenswertes auf dem Brett – eine wirklich spektakuläre Partie. Den Bock konnte keiner der beiden umstoßen, sie befinden sich mit einem Punkt Rückstand auf die Spitze im großen Verfolgerfeld, das in der nächsten Runde vermutlich kräftig durchgeschüttelt wird.
Wundersames geschah in der Partie Rein-Kamper (r.).
In der Diagrammstellung (links) steht Weiß zweifellos auf Verlust. Es drohen sowohl c5-c4 nebst Sc7-e8 oder gleich Sc7-c8. Was soll Weiß da noch spielen?
31.f6 gxf6 32.g5 (kollektiver Selbstmord der Bauern) 32…f5 33.g6 und nun gewann h7xg6. Indes zog Schwarz misstrauisch 33…h5, wonach Joachim auf Gewinn stand!
Es kam noch schlimmer. Joachim leitete souverän die Gewinnführung ein und der schwache Springer auf d6 hätte der Winner werden können. Hätte! Joachims letzter Zug sah wirklich beeindruckend aus und jeder hätte danach aufgegeben. Der richtige Gewinnzug war ein anderer und hätte der Hollager noch einmal tiefer in die Stellung geschaut, dann hätte er – ein Dauerschach entdeckt! 5x hätte… Nachspiellink.
Nachholpartien: Röhrich-Thöle und Gausmann-Rothe.
Zur unserer Sonderseite geht es hier.
Fotos: © Thal 2017