Bei Nordhorn-Blanke IV traten wir ohne den erkälteten Christian Buddecke, aber dafür mit hochkarätigem Ersatz – Björn Musculus war zur Freude aller mal wieder dabei – und sogar Fanunterstützung (Thorben) an. Ein Sieg sollte her, um die Tabellenführung zu verteidigen.
Und recht schnell zeichnete sich ab, dass das gelingen sollte. Zwar war Robert nach schlimmem Fehlgriff in der Eröffnung bald auf verlorenem Posten, aber Ludger, Thorsten, Klaus, Alfons, Stefan und Björn standen allesamt ausgeglichen oder etwas besser, und Hartmut hatte bereits früh Materialvorteil. Wenig später kombinierte sich Klaus zwei Mehrbauern auf der a- und b-Linie, ohne dass sein Gegner dafür irgendeine Kompensation hatte. Bei Hartmut und ihm hieß es also nur noch, die gewonnene Stellung sicher nach Hause zu bringen. Das schafften beide ohne Probleme, und Roberts frühe null war bald kompensiert.
Alfons war mit seinem Spiel zwar nicht zufrieden, diese Einschätzung konnten alle anderen jedoch nicht teilen, denn als seine Gegnerin in schwieriger Stellung einen vergifteten Bauern nahm, brachte ihm eine schöne Grundlinienkombination Materialvorteil und wenig später den vollen Punkt. Später beim Griechen wurden denn auch alle Versuche von Alfons, seine Stellung schlecht zu machen, von uns sowie Thorben und Locke als Unterstützung abgewehrt. Bleibt also nur: Saubere Partie, verdienter Punkt.
Bald stand auch Ludger auf Gewinn. In einem ihm offenbar gut bekannten Stellungstyp pflanzte er einen Springer ins Zentrum und verhinderte, dass der Schwarze das gleiche tat, was die Stellung bereits strategisch gewonnen machte. Sein Gegner verkürzte schließlich das Leiden und verlor erst die Qualität und dann die Partie. Das war bereits der fünfte Punkt für Hellern, denn nach Hartmut, Klaus und Alfons hatte auch Stefan bereits gewonnen.
Und wie! Aus seinem Sizilianer schuf Stefan ein kleines Kunstwerk: Nach erfolgreicher Auflösung eines rückständigen Zentrumsbauern und Öffnung der d-Linie brach sein Turm auf der zweiten Reihe ein. Den starken Verteidigungszug seines Gegners konterte Stefan, indem er einfach einen ganzen Turm stehen ließ und mit dem so gewonnenen Tempo eine doppelte Mattdrohung gegen den weißen König aufbaute. Sein Gegner ließ sich den Höhepunkt des Angriffs leider nicht mehr zeigen (man müsste hier mal eine neue FIDE-Regel erlassen, dass erfolgreiche Mattangriffe immer zu Ende gespielt werden müssen): Ein Damenopfer zur Ablenkung der letzten weißen Verteidungsfigur, um dann den mit Läufer und Turm am Rand festgeklemmmten König mit dem Springer matt zu setzen. Entsprechender Jubel der Helleraner Kiebitze (natürlich Schachjubel: warmes inneres Lächeln und absolut lautloses Schulterklopfen).
Blieben die Partien von Thorsten und Björn. Thorsten verlor in Zeitnot völlig den Faden, gab den eigenen Vorteil aus der Hand und landete in einem verlorenen Bauernendspiel. Aber Ungenauigkeiten seines Gegners eröffneten ihm Chancen, die er konsequent nutzte. Die Kiebitze zählten immer weider neu nach, welcher Freibauer zuerst zur Dame gehen würde. Am Ende waren es beide gleichzeitig, und so erreichte Thorsten doch noch ein Remis.
Björns Partie war die längste. Nach langem Lavieren mit seinem Springerpaar gegen das weiße Läuferpaar überschlugen sich die Ereignisse in hochgradiger Zeitnot seiner Gegnerin. Trotz einer Unachtsamkeit zwischendurch behielt Björn aber Ruhe und Übersicht, wehrte alle Angriffe ab hatte schließlich eine Gewinnstellung, als seine Gegnerin über die Zeit ging.
Insgesamt mit nur eineinhalb Ausnahmen eine souveräne Vorstellung gegen einen ersatzgeschwächten Gegner. Die Partie des Tages kommt natürlich von Stefan und von hier aus schon einmal die offizielle Nominierung für den Schönheitspreis des SV Hellern. In der Tabelle haben wir nun zwar einen kleinen Vorspruqbmng, aber bis auf Fürstenau haben wir alle Verfolger noch vor der Brust, der erste ist Riemsloh am 7. Februar.
Einzelergebnisse und Tabelle (Quelle: Ergebnisdienst auf www.nsv-online.de)