Sweet Dreams: Hellern 1 springt auf Platz 2

Klarer 6-2-Erfolg gegen Delmenhorst
Ohne Zwei, dazu noch ½-1½ in Rückstand geraten: es sah nicht gut aus. In der Vorsaison hatten wir noch mit 2-6 verloren – drohte nun eine Neuauflage? Nein, das Team kam zurück und Julian, Ingo und Jörg leiteten mit einem Hattrick die Wende ein.


Geht da noch?

Bangen müssen in der Oberliga noch fünf Mannschaften. Hellern gehört nicht mehr dazu. Platz 2 in der aktuellen Tabelle lässt Hoffnungen zu: es darf vom Meistertitel geträumt werden. Aber ganz ehrlich: realistisch ist das nicht, denn Tabellenführer SK Oldenburg hat mit dem 4½-3½ gegen Tempo Göttingen einen großen Stolperstein aus dem Weg geräumt. Es müsste schon ein Wunder her, damit die Oldenburger in den letzten beiden Wettkämpfen gegen den Achten, die Bremer SG, und gegen den Neunten, den Post SV Uelzen, kurz vor Schluss aus der Kurve fliegen.


Durchaus ein Ausrufezeichen

Schauen wir lieber auf uns. Der Erfolg gegen Delmenhorst war in erster Linie der tollen Tagesform einiger Akteure zu verdanken. Abgesehen vom Spitzenbrett waren die Gäste an fast allen Brettern nämlich nominell überlegen.
Franz Ernst musste als Erster gegen Torsten Thimm die Segel streichen, danach remisierte Reinhold Happe in vermutlich besserer Stellung gegen Florian Mossakowski. Doch stürmte es nicht nur vor der Tür unseres Spiellokals: Julian zur Lage (gegen Daniel Margraf), Dr. Ingo Gronde (gegen David Höffer) und Jörg Stock (gegen Fred Hedke) schockten die Gäste mit einem lupenreinen Hattrick. Es stand 3½-1½.
Hannes Ewert ließ sich von der ELO 2333 seines Gegners Bernd Korsus nicht beeindrucken: Remis. Viel konnte nicht mehr anbrennen. IM Carsten Lingnau und Hajo Bade standen besser. Es folgte das Finale mit einem Doppelsieg zum 6-2.


Die Partien

Brett 1: Kuegel – IM Lingnau

Tobias Kuegel (r.), der hauptamtliche Spitzenspieler der Gäste, hatte bislang nur eine Partie verloren. Gegen Carsten gab es an diesem Sonntag nichts zu holen und am Ende sah man ein Endspiel T+S vs Turm+S, in dem Carsten seinen Freibauern in der a-Linie mühelos zur Dame führen konnte.

Brett 2: Gronde – Höffer

FIDE-Meister David Höffer (r.) musste gegen Ingo seine erste Saisonniederlage einstecken.


Höffer spielte hier 10…Lg4. Dies war nicht nur eine Neuerung, sondern wohl auch der Verlustzug. Nach 11.Lxg4 Sxg4 folgte 12.Sf5, was folgerichtig zum Verlust des Bauern auf d6 führte. In der Folge half auch ein Damentausch dem Delmenhorster nicht weiter. Ingo drang mit den Schwerfiguren in die Stellung und verwertete den Vorteil technisch akkurat.

 

Brett 3: Korsus – Hannes Ewert

Hannes (l.) bewies erneut, warum er einer der Topscorer der Mannschaft ist. Mit Schwarz klammerte er routiniert das Remis ab. Die Engine zeigte durchgehend 0.0 an. Für beide. Das sagt alles.

Brett 4: Happe – Mossakowski

Reinhold war anschließend betroffen. Schon wieder Remis. Aber dabei lächelte unser Remiskönig. Immerhin ein Teilerfolg gegen einen FIDE-Meister, der bislang noch keine Partie verloren hat. Sind Reinholds nächste Ergebnisse vorprogrammiert? Das weiß nicht einmal das Liga-Orakel!

Brett 5: Hedke – Stock

FIDE-Meister Fred Hedke (l.) musste gegen Jörg seine zweite Saisonniederlage wegstecken. Noch schlimmer dürfte die Art und Weise gewesen sein. Jörg spielte eine grandiose Angriffspartie.

Nach dem erzwungenen 23.Dxf3 war die Dame futsch. Bemerkenswert. Aber auch der Rest war sehenswert. Eine absolute Glanzpartie von Jörg! Und sein dritter Saisonsieg.

Brett 6: Bade – Steingräber

Hajo ackerte noch, als alles entschieden war. Immerhin ging es um seinen ersten Saisonsieg. Den tütete er mit gewaltigem taktischen Aufwand ein. Und hätte ich seine Notation entziffern können, dann gäbe es sicher auch ein Diagramm. Nun müssen die Fans halt warten.

Brett 7: zur Lage – Margraf

Julian half zunächst in der Zweiten aus, nun ist er Stammspieler und mit 4½ (5) auch gleich der Topscorer des Teams. Sein Schwarzsieg gegen Daniel Margraf leitete die Wende ein.

Brett 8: Ernst – Thimm

Franz musste kurzfristig für den erkrankten Dirk Hummel einspringen. Leider reichte es gegen Torsten Thimm nicht zu etwas Zählbarem und der Delmenhorster kam zu seinem zweiten Saisonsieg.

Vier Partien gibt es hier zum Nachspielen: Nachspiellink

Der Rest wird nachgereicht, sobald die Notationen mit Hilfe eines Graphologen entziffert werden konnten 🙂

Fotos © Thal 2017