Dritte bleibt drin … sagt das LigaOrakel!

mm_h3_logoNach Feiern war am Sonntag keinem zumute. Im vermeintlich letzten Verbandsliga-Match der Dritten gab es gegen den SC Ammerland eine 1,5-6,5-Niederlage – und der einzige volle Punkt wurde kampflos eingefahren! Doch dann kam des Königs reitender Bote – diesmal in Gestalt unseres Webmasters. Was zunächst ein begründeter Verdacht war, wurde dann zu prozentualen Gewissheit: Die Dritte bleibt drin. Wahrscheinlich.

 

Wenn die Not am höchsten, ist die Rettung am nächsten

Totale

Verehrtes Publikum wir sind soweit,
Unsere Dritte wird aufgehängt,
Denn in der ganzen Christenheit,
Da wird dem Menschen nichts geschenkt.

Zugegeben: Das ist von mir sehr frei aus Bert Brechts „Dreigroschenoper“ an die Bedürfnisse der Dritten angepasst worden. Und dort, in der Oper, kündigt in der Stunde der höchsten Not der Chor die Rettung an:

Horch, wer kommt!
Des Königs reitender Bote,
Des Königs reitender Bote kommt, Bote kommt, Bote kommt!

Und der verkündet die Rettung der Verlorenen. Auftritt des Mannschaftsführers:

Gerettet gerettet!
Ja, ich wusste es, ja, ich wusste es,
Wenn die Not am höchsten, ist die Rettung am nächsten.

Robert Gillenkirch hatte gleich nach dem Saisonende ein Ausrufezeichen gesetzt. Ganz im Sinne Brechts. Die Frage nach dem Klassenverbleib der Dritten versah er in bester journalistischer Sorgfaltspflicht mit einem Fragezeichen. Auch er wusste, was Brecht wusste: Des Königs reitende Boten kommen sehr, sehr selten. Also Vorsicht mit den Prognosen.
Wer aber danach die Verbandsseite aufrief, konnte es Schwarz auf Weiß lesen: Absteiger ist der SK Wildeshausen 2. Und hält Werder Bremen 2 in der Bundesliga Nord die Klasse, darf sich Hellern 3 auch weiterhin in der Verbandsliga West versuchen. Notorische Schwarzseher schüttelten den Kopf und klickten das LigaOrakel an. Was sie dort sahen, war ein Schlag ins Kontor des Überllaunigen: das unfehlbare Orakel orakelte, dass die Abstiegswahrscheinlichkeit der Bremer bei 4,6% liegt. Kreuzberg und Schwerin sind nicht mehr zu retten, der Preetzer TSV und Rotation Pankow sind jene Teams, die als nächste Kandidaten vom Abstiegsgespenst heimgesucht werden.

Können die Spieler sich darüber freuen? Ja, sie können es! Dazu mehr im nächsten Aufzug.

Der Vorhang zieht auf: Auftritt der Zahlen

Ein Sieg, zwei Unentschieden, sechs Niederlagen (zwei davon sehr knapp, u.a. ein 3,5-4,5 gegen den Aufsteiger Nordhorn-Blanke 2) – das ist nicht die schlechteste Bilanz, die man als Aufsteiger vorweisen kann. Oder um in der Theatersprache zu bleiben: nicht jeder Auftritt war schlecht. Anders formuliert: mindestens 5x stellte unsere Dritte ihre Verbandsliga-Tauglichkeit unübersehbar unter Beweis.

Auch die Score Sheets der Einzelspieler sind vorzeigbar. Natürlich war nicht alles Gold, was glänzt, aber unser zweites Brett Franz Ernst (+3 =2 -1) konnte eine Turnierleistung von fast 2100 vorweisen. Macht +43 DWZ-Punkte.
Übertroffen wurde er nur von einem glänzend aufgelegten Dominik Suendorf, der +73 verbuchte. Glückwunsch!
Hinzu kommen drei Spieler, bei denen die Bilanzschwankungen im marginalen Bereich blieben. Auch wer nicht viele Punkte holte, konnte dennoch mit der Performance zufrieden sein.

War mehr drin? Das weiß man hinterher genauso wenig wie vorher. Klar ist, dass die Dritte (wo ist das anders?) durch die Abstellungen an die höher spielenden Teams durchaus Substanz verlor. Die Ausfallquote liegt bei 33%. Aufgeschlüsselt: 20,5% Abstellungen ’nach oben‘ (davon 12x an die Zweite), 12,5% Ausfälle durch Spielerabsagen. Ich bin sicher, dass man hier an der einen oder anderen Schraube nachjustieren kann.

Ein weiteres Plus: die Nachrücker schwächten das Team nicht. Sie erzielten fast 50% der Punkte bei ihren Einsätzen. Im Vergleich zu den vorplatzierten Spielern aus Cloppenburg hatten wir im Ersatzspielerbereich die bessere Quote – dafür trat die Konkurrenz aber insgesamt kompakter auf. Aber das überrascht nicht, handelt es sich doch um die jeweils erste Mannschaft. Fazit: Für die dritte Mannschaft eines Vereins, der an den meisten Spieltagen der Saison 24 Aktive für die Sonntagsspiele rekrutieren musste, hat sich das Team um Mannschaftsführer Martin Hart ziemlich gut geschlagen. Und unserem ‚Locke‘ gebührt ein dickes Dankeschön, wurde seine Arbeit als Teamleader geradezu euphorisch von den Aktiven gefeiert. Muss man da Angst vor der nächsten Saison haben?

Noch ist es nicht amtlich, aber es sieht gut aus. Und wenn man produktiv mit den Erfahrungen dieser Spielzeit umgeht, wird man auch weitere Ressourcen erschließen können. Nur eins will keiner – dass wir volle Punkte auf diese Weise erzielen:

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Fotos: Thal © 2016