Tabellenführer SG Osnabrück 2 landete einen Kantersieg gegen Bersenbrück/Bramsche, Verfolger Hollage gewann deutlich gegen Verldhausen. Und die Vierte? Die bleibt trotz Niederlage im Lokalderby gegen den OSV 2 Tabellendritter – und zeigte den Kiebitzen das eine oder andere Spektakel.
Nur nichts Langweiliges
Wie schreibt man einen Spielbericht, wenn man von den hinteren Brettern aber auch nicht einen einzigen Zug gesehen hat? Vielleicht einfach erst mal die Einzelergebnisse zeigen.
Ja, da war ja noch was. Ich hatte versprochen, auch mal einen Bericht zu schreiben. Gut, dass ich daran erinnert wurde, nachdem ich meine Partie zu Ende gespielt und vorher nicht auf alle acht Bretter geachtet hatte.
Also fange ich mal mit meiner Partie an. Nach einigen Niederlagen zuletzt wollte ich mal wieder was Zählbares holen. „Nur nichts Langweiliges“ hatte ich mir vorgenommen. 
Mein Gegenüber wollte einen Reti aufs Brett zaubern, doch ich verdarb ihm den Spaß und baute eine Art Stonewall auf. Da Weiß an meinem Brett nun ausreichend beschäftigt war zu überlegen, was Schwarz da kreiert hat, war für mich der Zeitpunkt gekommen, mal auf die Bretter neben mit zu schauen.
Rechts neben mir an Brett zwei durfte Jürgen gegen Klaus-Dieter Mann spielen. Es wurde dann eine Art Königsindisch, genauer die Fianchetto-Variante. Für mich ist das eine der spannendsten Varianten im gesamten Königsindisch, aber viel zu kompliziert, um da tiefer drin zu versinken. Also den Kopf nach links an Brett 4.
Joe durfte gegen Karl Schlinkert spielen. Auf den ersten Blick erkannte ich das Colle-System. Damit habe ich mich in letzter Zeit auch beschäftigt. Also mal genauer die Stellung anschauen. Das spielt Schwarz ja gar nicht mal so gut, dachte ich. Etwas passiv, viele Figuren auf dem Damenflügel, kein Druck über die weißen Felder. Und dann plötzlich ein Gedanke: Kann Joe nicht auf h7 opfern? Also noch mal ganz genau geschaut. Nee, geht doch nicht. Turm noch nicht auf der dritten Reihe, Bauer e5 nicht ausreichend überdeckt. Und während ich noch „Schade“ denke, nimmt Joe den Läufer in die Hand und schlägt den Bauern einfach raus …
Von den hinteren Brettern habe ich leider gar nichts gesehen. Und nur ein paar flüchtige Blicke auf Brett eins. Hajo durfte gegen Bernd Leiber spielen. Leider wurde seine Stellung von Besuch zu Besuch immer trauriger. Und so musste er sich dann am Ende des Mannschaftskampfes geschlagen geben.
Ach so: Ich habe dann doch noch eine eigene Partie gespielt. Man kann es also durchaus im Stonewall als Schwarzer schaffen, eine Bauernmehrheit am Damenflügel zu haben und hier Weiß zu beschäftigen. Aber überreißen wollte ich es nicht und habe dann rechtzeitig Remis angeboten.
Fazit: Ein spannender Kampf unserer Mannschaft, ein toller Sieg von Joe und das Gefühl, das wir auch den starken Mannschaften in der Bezirksliga locker Paroli bieten können.
Fotos: © Thal 2019