Was der Kicker kann, können wir schon lange: Die Internetredaktion des SV Hellern Schachabteilung präsentiert die Topspieler der vergangenen Saison 2017/2018! Wir haben für alle Spieler des Vereins die einzelnen Saisonleistungen analysiert. Heraus gekommen sind zwei Spieler in der Extraklasse, fünf im weiteren Kreis und sieben im Blickfeld. Hier kommt sie, die Klötzchenschieberrangliste 2018 des SV Hellern.
Wie die Liste entstanden ist
In diesem Jahr haben wir ergänzend zu den Leistungen in den Mannschaftswettbewerben auch die Leistungen in weiteren Turnieren berücksichtigt. Wichtigstes Kriterium dafür, es auf die Liste zu schaffen, ist aber wie gehabt eine beeindruckende Erfolgszahl in den Mannschaftswettbewerben. Gerechnet wurde in allen Mannschaften und für alle Spieler mit DWZ.
Extraklasse: Hannes Ewert und Carsten Lingnau
Hier eine kleine Liste der Erfolge von unserem Shooting Star Hannes Ewert seit Herbst 2018: 5 aus 9 und eine DWZ-Performance von 2318 bei den Europäischen U16 Meisterschaften im September 2017; Osnabrücker Stadtmeister 2017 (Performance: 2309); Fünfter der Deutschen Einzelmeisterschaften der U18 im Mai 2018 mit 5,5 aus 9 und einer Performance von 2297. Hannes spielt seit Monaten auf diesem exzellenten Niveau, mit nur einem wesentlichen Ausreißer, seiner Ausbeute bei den Mannschaftswettbewerben. Und das ist ein Ausreißer nach oben, weit oben: In der Oberliga Nord-West holte er 6,5 aus 7, im Pokal kommen noch einmal 3,5 aus 4 hinzu. Insgesamt also 10 aus 11 bei einer DWZ-Performance von über 2600 (2642 allein in der Oberliga). Ein Hammer! Die Redaktion ist sprachlos.
Carsten Lingnau, unser IM an Brett 1 der Oberligamannschaft, hat in dieser Saison tatsächlich einmal verloren, nein, sogar zweimal. Man musste in den Archiven schauen, um die letzte Verlustpartie zuvor zu finden, und man musste gleich drei Jahre zurückgehen. In dieser Saison holte er vier Siege, insgesamt 5,5 aus 9 und eine Performance von 2414. Carsten wird sich über die Entwicklung in der Oberliga freuen: Mit Tostedt aus der Landesliga und Werder Bremen II sowie Oldenburg aus der Zweiten Liga warten Mannschaften auf ihn, die starke Spitzenbretter haben. Wir sind gespannt!
Im weiteren Kreis: Reinhold Happe, Tammo Lewin, Martin Rothe, Felipe Santos und Thorben Weist
Reinhold Happe war in der Saison 2016/2017 der Remiskönig der Oberliga. Dieses mal endeten nur vier seiner sieben Partien remis, zwei Partien gewann er und nur einmal musste er aufgeben. Ergebnis ist seine beste Saison seit dem Aufstieg 2014: Mit der Performance von 2169 durchbricht er die 2100er Grenze und kommt ganz nah an sein Allzeithoch aus dem Jahr 2009. Gegen Vlastimil Hort wird er in der kommenden Saison nicht spielen, aber auch in der Oberliga wird er ausreichend Gelegenheit bekommen, wieder hervorragende Leistungen zu zeigen. Wir sind gespannt, wie weit es noch gehen kann!
Die Erste Mannschaft brauchte in dieser Saison mehr Ersatzspielereinsätze als geplant, und vor allen anderen war er zur Stelle: Tammo Lewin holte zunächst 2,5 aus 4 in der Verbandsliga, das wäre für sich bereits eine Performance über 2100 gewesen. Aber dann holte er weitere 3 aus 4 in der Oberliga und schraubte seine Performance weiter nach oben, bis an die 2200er Marke. Eine bärenstarke Leistung!
Martin Rothe ist ein unorthodoxer, äußerst gefährlicher Schachspieler. Zu gefährlich für seine Gegner in dieser Saison: Er holte sagenhafte 8 aus 10 in der Bezirksklasse und der Bezirksliga, das entspricht einer DWZ-Performance von 1945. Dabei blieb er ohne Niederlage und holte knapp 50 DWZ-Punkte heraus. Mal sehen, wo ihn die Mannschaftsführer in der kommenden Saison hinlocken können. Joe Santos wird es sicher schwer haben, ihn in seiner Mannschaft zu halten.
Apropos Santos: In dieser Saison setzten Joe, Leo und Felipe ihre geballte Schachstärke vor allem in der Fünften Mannschaft ein. Und hier stach der jüngste heraus: Felipe Santos holte 100% – 6 Punkte aus 6 Partien. Ich habe keine Ahnung, wie man daraus die Performance berechnet, aber sie muss verdammt hoch sein! Felipes neue DWZ jedenfalls wird mehr als 200 Punkte über der alten liegen. Wow!
Thorben Weist hatte erstmals einen Stammplatz in der Ersten, und er rechtfertigte das Vertrauen: 5 Punkte aus 9 Partien und eine Performance von 2170 trug er zum Erfolg der Mannschaft bei. Daneben lieferte er ein weiteres überragendes Resultat bei den Niedersächsischen Einzelmeisterschaften ab, wo er im A-Open mit 5,5 aus 7 hinter IM Abel Zweiter wurde (DWZ-Performance: 2266!). Thorben spielt stabil auf sehr hohem Niveau, und auch im Vereinsturnier ließ er nichts anbrennen und wurde mit 6,5 aus 7 und einer Peformance über 2300 souveränder Vereinsmeister 2018. Gratulation!
Im Blickfeld: Jens Gausmann, Thomas Grosser, Martin Hart, Uwe Kuchemüller, Norbert Schütt, Joachim Rein, Alfons Thöle
Jens Gausmann spielte seine zweite Saison in Hellern und zeigte in zahlreichen Partien seine Klasse. Im Hellern Open hatte er fast alle seine Gegner am Rande der Niederlage, holte 4,5 aus 7 und wurde am Ende Dritter mit einer DWZ-Performance von 1895. In der Vierten Mannschaft überspielte er seine Gegner regelmäßig, brachte aber zwei der Gewinnpartien nicht nach Hause, so dass am Ende „nur“ 5 aus 8 zu Buche standen. dennoch eine ganz starke Saison von Jens, der seine schachlichen Grenzen wohl noch lange nicht erreicht hat.
Thomas Grosser spielte in der Bezirksliga und half zweimal in der Vebandsliga aus. Würde man seine beiden Niederlagen herausrechnen, käme eine Bilanz von 4 Punkten aus 5 Partien gegen einen Gegnerschnitt von 1850 heraus. Kurioserweise brockte er sich die Niederlagen gegen die beiden nominell schwächsten Spieler ein. Aber auch so bleibt eine Performance, die ihn in der DWZ nahe der 1800 und damit auch offiziell auf ein Niveau bringt, das er längst hat.
Martin (Locke) Hart nutzte die „Winterpause“, um sich auf die weitere Saison mit der Teilnahme am Staufer Open vorzubereiten. Und wie: 50% holte er in dem exzellenten Feld, unter anderem ein Remis gegen IM Wichmann, und am Ende eine Performance von 2130. Den Schwung nahm er mit in die Verbandsliga und trug maßgeblich zur Meisterschaft bei: 5 Punkte aus 7 Partien ohne Niederlage war seine Bilanz. Eine saustarke Saison von Locke, der mit breiter Brust in der Landesliga auftreten wird.
Uwe Kuchemüller, Spitzname Brösel, ist nicht nur ein ausgezeichneter Wikingerschachspieler, sondern spielt auch ziemlich gut „normales“ Schach und ist ein Garant für Kampfpartien. So auch in dieser Saison, in der er in der Bezirks- und Verbandsliga insgesamt 5 Punkte aus 8 Partien bei einer Performance von ca. 1840 holte. Naturgemäß ist seine Remisquote äußerst gering, diesmal endeten nur zwei der Partien „friedlich“.
Joachim Rein machte es wie Locke und stellte sich zum Jahreswechsel der starken Konkurrenz des Staufer Opens. 50% und eine Performance von 2001 waren äußerst zufriedenstellend, und wie Locke nahm auch Joachim diesen Schwung mit in die Verbandsliga, wo er 3,5 Punkte aus 5 Partien holte. Obwohl es in der Oberliga nicht so gut lief, steht unter dem Strich eine Performance von ca. 1980. Stark!
Norbert Schütt stellt sein Schachspiel stets in den Dienst der Mannschaft, und er spielt nicht allzu schnell. Was in der Regel dazu führt, dass bei knappen Mannschaftskämpfen an seinem Brett die Entscheidung fällt. So war es auch in dieser Saison in der Vierten, wo er bärenstarke 5,5 Punkte aus 8 Partien bei einer Performance von 1842 holte.
Alfons Thöle kann eigentlich gar nicht Schachspielen. Sagt er jedenfalls manchmal von sich selbst. Seine Vereinskollegen und auch seine Gegner Bezirksliga sehen das allerdings anders. Alfons holte in der abgelaufenen Saison 5 Punkte aus 6 Partien, nach der Niederlage zu Saisonbeginn folgten fünf Siege in Folge. Das bringt ihm eine Performance von 1826 ein, und zusammen mit seinem gleichermaßen guten Abschneiden beim Hellern Open verbessert er seine DWZ auf ca. 1760, ein Niveau, das er zuletzt vor fünf Jahren hatte. Gratulation!