Nach unserem Sieg am fünften Spieltag in Bad Essen wollten wir in unserem Heimspiel gegen Hagen punktemäßig nachlegen um uns endgültig aus dem Abstiegskampf zu verabschieden. Leider mussten unsere Topscorer Harald Szobries und Norbert Schütt aussetzen wofür Thomas Grosser und Andre Böhme zu ihrem jeweils zweiten Saisoneinsatz kamen. Hagen kam nicht in absoluter Bestbesetzung , aber mit einer sehr jungen, talentierten Truppe die uns das Schachleben schwer machen wollte und leider auch konnte. Vom Wettkampf berichtet Michael Benning in seinem Gastbeitrag.
Nach der Eröffnungsphase hatte ich bereits kein gutes Gefühl an Brett 1 von Dominik Suendorf und Brett 8 bei Andre Böhme. Beide hatten bereits schwierige Stellungen und mussten sich verteidigen, dafür stand Ramin Kabieri an Brett 2 sehr gut, hatte er doch bereits alle Figuren entwickelt, lang rochiert und eine offene D-Linie gegen den in der Mitte befindlichen Schwarzen König, der mindestens noch zwei Züge zur Rochade brauchte. Er hatte dafür allerdings auch 2 Bauern geopfert.
Ebenso hatte ich bei Franz Ernst an Brett 5 ein gutes Gefühl, hier hatte mit Schwarz bereits eine ausgeglichene bis leicht bessere Stellung erreicht. Die restlichen Bretter waren aus meiner Sicht ausgeglichen.
Nach ca. 2,5h Stunden musste leider Dominik gegen Balint Balasz die Partie verloren geben. Dominik hatte in der Eröffnung bzw. im frühen Mittelspiel anscheinend etwas zu passiv gespielt und konnte sich irgendwann dem Druck des Weißen nicht mehr erwehren und musste erst Material und dann die Partie aufgeben. Leider musste auch Ramin, nachdem sein Angriff nicht durchgedrungen war und sein Gegner Paul Laubrock auch mehrere sehr präzise Verteidigungszüge gefunden hatte, die Partie aufgeben. Schade, den Ramin stand nach der Eröffnung vermutlich klar auf Gewinn wie die nachträgliche Analyse ergeben hat. So mussten unsere Spitzenbretter leider auch in diesem Kampf ohne Punkte leben. Aber Kopf hoch, irgendwann platzt der Knoten!
Kurze Zeit später wurde an meinem Nebenbrett (4) bei Joachim Rein gegen Maik Maul Remis vereinbart, was angesichts von Spielverlauf und Endstellung verdient war.
Nach ca. 3 Stunden musste leider auch Andre an Brett 8 gegen den DWZ-Riesen Andreas Hoppe (2121) sein Partie aufgeben. Damit also 0,5-3,5 gegen uns.
Bei einem Blick auf die noch laufenden Brett war ich allerdings noch ganz optimistisch, dass der Kampf noch nicht entschieden ist. Thomas Grosser an Brett 7 hatte aus meiner Sicht eine sicherere Königsstellung als sein Gegner und hatte deutlich Initiative gegen die lange Rochade seines Gegners. Dafür hatte Thomas allerdings einen deutlichen Nachteil auf der Uhr bei noch vielen Zügen bis zur Zeitkontrolle.
Jürgen Grosser an Brett 6 stand gegen Karsten Bertram ebenfalls nicht schlechter und hatte ein Remis in Reichweite. Franz konnte seine Initiative weiter ausbauen und konnte einen entfernten Freibauern auf der a-Linie bilden, hier hatte ich Hoffnung auf einen vollen Punkt. Ich selbst stand nach der Eröffnung gefühlt sehr angenehm und hatte vermutlich den einfacheren Plan weiter zu spielen als mein Gegner Tom Möller. Dieser opferte allerdings eine Qualität gegen Aktivität die mich in der Folge viel Zeit kostete und präzise Züge erforderte. Im 35 Zug lehnte ich ein Remisangebot meines Gegner angesichts meiner Stellung und dem Stand des Mannschaftskampfes ab.
Leider mussten in dieser Phase Jürgen und Thomas ihre Partien aufgeben, warum entzieht sich leider meiner Kenntnis. Im 39ten Zug vergab ich dann meine klare Gewinnstellung und bot selber beim Stand von 0,5-5,5 Remis im 40ten Zug an, was mein Gegner auch sofort annahm. Auch hier konnten wir in der nachträglichen Analyse einen relativ klaren Gewinnweg für mich finden (Der PC zuhause war da ebenfalls von überzeugt, ärgerlich).
Zum Schluss musste dann auch Franz sein Partie gegen Maximilian Stiller aufgeben. Dieser hatte zu Königsangriff angesetzt und Franz vermutlich leider nicht die beste Verteidigung gefunden.
Somit steht am Ende ein 1-7 zu Buche, was dem Spielverlauf nicht gerecht wurde. Bei bestem Spiel wäre vielleicht sogar ein Sieg möglich gewesen aber man muss es halt auch machen.
Nächste Runde geht es zum Aufsteiger und Tabellenzweiten Spelle. Es kann eigentlich nur besser werden, dass heißt wir fahren ohne Druck nach Spelle 😉 !
Was sonst noch geschah:
Vechta baute seine Tabellenführung durch ein 7:1 gegen Bad Essen weiter aus, Emden besiegte Spelle mit 5:3 und sorgte für deren Saisonniederlage. Ammerland 2 verlor gegen Oldenburg 2 und Wilhelmshaven unterlag im Kellerduell Nordhorn-Blanke 3 mit 2,5 zu 5,5.
Durch die Ergebnisse und die noch zu spielenden Paarungen sind wir immer noch gefährdet und müssen auf jeden Fall noch Punkten.