Jugendliga: Nichts Zählbares in Lehrte…

…außer einigen Brettpunkten. Die reichten aber nicht, um die erste Saisonpleite zu verhindern. Ausgerechnet beim Tabellen-Vorletzten. Aber augenscheinlich kann in der Jugendliga jeder leider nun mal jeden schlagen. Und so beginnt der Kampf um den Klassenerhalt bereits ab Tabellenplatz 2. Primus ist die SG Hildesheim-Bad Salzdetfurth. Kein Wunder: die SG-Spieler haben alle Wettkampfe bislang gewonnen. Mehr im Gastbeitrag von Jugendwart Joe Santos.

 

Das Gesetz des Heimvorteils

Bedingt durch mehrere kurzfristige Krankheitsfälle konnten die Kids aus Hellern leider nur mit fünf Spieler antreten. Alle waren trotzdem positiv gestimmt, auch ich traute dieser Mannschaft einen Sieg zu. Auch wegen der zwei neuen und sehr starken Spielern Miro und Carlo an den Brettern 5 und 6. Sollte Lehrte wie in Runde 1 antreten (die zweite muss Lehrte noch nachholen), ist da was möglich, waren wir uns sicher.

Jugendwart Jose Santos

Allerdings wurde eine typische Regel in der Jugendliga (jedenfalls für viele Mannschaften) leider wieder bestätigt: tritt eine Jugendmannschaft daheim an, ist sie grundsätzlich stärker aufgestellt! Das kann ich mir nur so erklären, nämlich dass aufgrund der langen Auswärtsfahrten manch starker Spieler für die jeweiligen Vereine nicht antreten will.
Unsere Erwartungen wurden nach Bekanntgabe der Aufstellung etwas gedämpft. Rein DWZ-mässig war Lehrte an diesem Spieltag an allen Brettern überlegen.

Geplatzter Yoghurt führte zum einzigen Sieg!

Nun kam die Taktik ins Spiel. Philipp Kleemann hatte die Wahl: er konnte entweder an Brett 1 oder Brett 2 spielen. Da Jonas Gernhardt vor ihm und Felipe Santos hinter ihm gemeldet waren, konnten wir wahlweise ein Brett frei lassen. Philipp entschied sich für Brett 1, um mit Weiß spielen zu können. Es hat leider nichts genützt. Philipp verzettelte sich gegen Malte Albrecht im Mittelspiel, übersah dann eine Fesselung und verlor folgerichtig.
Simon Brakmann musste sich an Brett 3 zäh gegen den nominell deutlich stärkeren Konrad Kosmehl verteidigen, hielt aber verdienterweise das Remis.
Dagegen verlor Manuel Kamps gegen Justus Bormemann sehr unglücklich. Anstatt bei entgegengesetzten Rochaden weiter auf Angriff zu setzen, spielte er nur noch Verteidigungszüge. Dabei hatte sein König trotz vieler Verteidgungsfigur kaum noch Ausweichfelder, so dass man hier leider von einem Selbst-Matt sprechen kann. Für seinen Gegner war es der zweite Sieg im zweiten Spiel!

Miro Peuler spielte sehr gut, eroberte einen Bauern nach dem anderen und geriet gegen Finja Stelter in ein Leichtfigurenendspiel mit drei Mehrbauern, was gewonnen sein muss. Die Abwicklung stellte sich jedoch als nicht so einfach heraus, denn nach einem weiterem Abtausch befand er sich „plötzlich“ in einem verschiedenfarbigen Läuferendspiel. Da half auch sein auf nur noch einen Mehrbauern geschrumpfter Vorteil nicht mehr – Remis!
Carlo Wohlgemuth spielte eine Glanzpartie und gewann klar und deutlich gegen Felix Ebel. Auch die anschließende Analyse zeigte, dass es kaum Verbesserungszüge gab – sein während der Fahrt geplatzter Joghurt brachte hatte ihm offenbar Glück gebracht 😉

Schade, mit etwas mehr Fortune hätte es klappen können. Nun überwintern wir auf einem zufriedenstellenden Platz 3 und freuen uns auf nächstes Jahr!

Joe Santos

Quelle: Niedersächsische Schachjugend
Quelle: Niedersächsische Schachjugend

 

 

 

 

 

 

Fotos: © Hellern-Archiv 2022