Sechste schlägt Siebte auch im Rückspiel: Volles Haus im Spiellokal

Gestern fand die letzte Begegnung in der 6. Runde der 1. Kreisklasse statt. Hellerns Sechste wollte gegen die Siebte unbedingt gewinnen, um den Fürstenauern (Fürstenau 2) auf den Fersen zu bleiben und so die Spannung vor dem direkten Duell am kommenden Samstag hoch zu halten. Mannschaftsführer Norbert Sobotta berichtet (Ergänzungen der Redaktion).

Gestern fand das Nachholspiel der Siebten gegen die Sechste statt. Zahlreiche Kiebitze aus höheren Mannschaften schauten zu, wie unsere beiden Nachwuchsmannschaften den 6. Spieltag der 1. Kreisklasse abschlossen. Das Ergebnis war deutlich: Die Sechste gewann mit 4,5 zu 1,5. Die Spieler der Siebten waren aber nicht chancenlos.

Blick auf alle Bretter. Mannschaftsführer (der Siebten) Frank Pfeifer schaut zu, ebenso die (anderen) Jugendtrainer

Nach knapp 1,5 Stunden siegte Juri gegen Konstantin. Konstantin hatte einige gute Ideen, die Juri aber alle sah und konterte. Bei materiellem Vorteil opferte Juri einen Läufer. Statt den Läufer zu retten, zog er seinen Turm auf die 8. Reihe, gedeckt durch einen Bauern auf der 7. Reihe. Nach Turmtausch und Umwandlung des Bauern in eine Dame war die Partie gelaufen.

Jonas Gernhardt spielte konzentriert und sicher wie immer, wir vergessen mal die Partie gegen den OSV. Aber auch da siegte er. Ben und Jonas kamen nicht dazu, ihre Könige in Sicherheit zu bringen. Im Mittelspiel konnte ich nicht sagen wer besser steht. Später sah Jonas eine tolle Mattkombination, die Ben nicht verhindern konnte. In der nachträglichen Analyse zeigte Jonas, dass er stets Herr der Lage war: Auch nach Abwendung der Mattdrohung durch Ben hätte Jonas eine starke Druckstellung gehabt. Dennoch dickes Kompliment an Ben, der in dieser Form einen weniger starken Gegner wahrscheinlich durch die Mangel gedreht hätte.

Auch Franek Domagalskis Partie gegen Manuel Kamps war sehr sehenswert. Im späten Mittelspiel hatte Manuel 2 Bauern mehr, gab einen aber wieder zurück. Sein Freibauer war aber gegenüber Franeks Freibauer viel gefährlicher und konnte umgewandelt werden. Diesen materiellen Nachteil konnte Franek nicht mehr ausgleichen und gab zurecht die Partie verloren. In der Tat eine starke Leistung beider Spieler. Darauf kann man sehr gut aufbauen.

Julian Blümke erreichte gegen Marlon Zutz drei verbundene Freibauern, die allerdings noch nicht vorgerückt waren. Marlon versuchte Julians König in die Ecke zu drängen und ein Mattbild zu kreieren. Julian konnte durch ein seitliches Zwischenschach seines Turmes die Gefahr beseitigen. Nach der Umwandlung in eine Dame und einem Schach in einer Diagonale gewann er Marlons verbliebenen Turm und damit die Partie. Ein Kiebtiz (ich) sah während der Partie eine tolle Konterchance für Marlon. In der Analyse widerlegte Marlon – taktisch voll auf der Höhe – diese allerdings kurzerhand; stark!

Nach etwas mehr als 1,5 Stunden stand es 4 : 0. Es sah nach einem hohen Sieg der Sechsten aus. Im kleinen Raum wurde eifrig analysiert, während die beiden letzten Partien noch liefen.

Lebhafte Analyse im Nebenraum: (im Uhrzeigersinn) Juri Gernhardt, Jonas Gernhardt, Konstantin Hinsermann (verdeckt im grünen Pullover), Marlon Zutz, Felipe Santos und Ben Dittrich

Jakob Dittrich und Kilian Kaberi spielten eine tolle Partie. Zunächst hatte Kilian leichte Vorteile, später dann Jakob. Im Endspiel hatte Kilian noch einen Bauern und spielte gegen Jakobs König. Jakob machte beim Thema Opposition keinen Fehler und so ging die Partie Remis aus. In der Tat eine saustarke Leistung beider Kontrahenten.

Jakob Dittrich – Kilian Kaberi: Wie gewinnt man dieses Turmendspiel?

Damit spielten nur noch Philipp Kleemann gegen Ramin Kaberi. Ramin hatte nach einem Leichtfigurenopfer eine prima Angriffsstellung. Philipp konnte die Mattdrohungen auch durch die Rückgabe der Leichtfigur parieren. Es roch irgendwie nach einem Remis. Dann machte Ramin einen seiner seltenen Fehler und Philipp kam in Vorteil und siegte schließlich. Ramin, Kopf hoch. Wichtiger wäre ein Sieg am nächsten Samstag.

Kann der eine dieselbe Partie verdient gewinnen, die der andere unglücklich verliert? Jedenfalls zeigte Philipp eine starke Verteidigungsleistung gegen den unglücklichen Ramin.

Ich denke, wir können mit unseren Nachwuchsspielern sehr zufrieden sein. Jonas holte diese Saison 3,5 aus 4, Philipp kam sogar auf 5,5 aus 6. Beide verbessern sich auch in der Wertungszahl deutlich. Jonas hat eine vorläufige DWZ von 1553 und Philipp von 1517. Eine Steigerung von ca. 500 DWZ innerhalb eines Jahres ist sehr bemerkenswert. Aber auch alle anderen Spieler beider Mannschaften haben sich deutlich gesteigert.

Nächste Woche schon spielt Bad Essen gegen unsere Siebte und die Sechste empfängt zum Spitzenspiel die bärenstarke Mannschaft aus Fürstenau. Mal sehen, was geht. Unsere beiden Mannschaften spielen das erste Mal in der 1. Kreisklasse und haben sich erfolgreich etabliert. Die Zukunft der Schachabteilung sieht im Hinblick auf den tollen Nachwuchs sehr, sehr positiv aus.

Weitere Impressionen:

Brett 6: Marlon Zutz – Julian Blümke; Brett 5: Juri Gernhardt – Konstantin Hindersmann; Brett 4: Jakob Dittrich – Kilian Kaberi
Brett 3: Manuel Kamps – Franek Domagalski; Brett 2: Ben Dittrich – Jonas Gernhardt. Beobachtet von Frank Pfeifer.