Vierte Mannschaft: Kurz und schmerzhaft im Barenturm

Am Samstag konnte die Vierte Mannschaft es der Sechsten und Siebten nicht gleichtun: Im Barentum gingen wir gegen die Zweite des Osnabrücker SV sang- und klanglos unter. Notwendig war das nicht, denn Chancen gab es genug. Nur wurden sie – diesmal – nicht genutzt. Ein Kurzbericht.

Einzelergebnisse (Quelle: nsv-online.de)

Wir traten ohne drei der ersten vier gemeldeten Bretter an: Hajo Bade fehlte erkrankt, Niels Dettmer und Nobert Schütt haben sich nun planmäßig in der Dritten festgespielt. Als Ersatz stießen Uli Thesing und Thomas Magiera zu uns. Beide spielten solide Partien, Thomas mit folgerichtigen remis, Uli mit eigentlich unnötiger Niederlage. Aber an den beiden hat es nicht gelegen…

Robert (ich) an Brett 1 hatte nach 16 Zügen die nebenstehende ziemlich ausgeglichene Stellung auf dem Brett. Gute Fortsetzungen sind nun 17. De2 oder 17. Se2. Nach dem Springerzug geht zwar 17. … Lb2, aber Weiß erhält den Bauern zurück, wenn Schwarz den Figurenfang vermeiden will: 18. Tb1 Lxa3 19. Ld2 a5 20. b5 und der Bauer a5 geht Schwarz verloren. Ich spielte aber weder De2 noch Se2, sondern überstreckte meine Damenflügelbauern mit 17. b5? Sa5 18. Lxd4 exd4 19. Se2 und übersah dabei, dass Schwarz nach 19. … Sb3! 20. Tcd1 die Damen tauschen (De8) und dann nach Ta8 die a-Linie öffnen kann. Die Partie war danach augenblicklich verloren, es dauerte auch nicht mehr lang.

Jens Gausmann an Brett 2 ließ – so schien es jedenfalls in unserer kurzen Analyse post mortem – eine noch bessere Chance aus und erlaubte seinem Gegner, statt ihn komplett einzuschnüren, in seine Stellung einzudringen. Auch Martin Rothe an Brett 3 spielte ohne Fortune, und so holten wir vorn statt der erhofften 1,5 Punkte gar keine. Joe Santos an Brett 4 känmpfte um den Ausgleich, als ihm Karl Schlinkert remis anbot, ein halber Punkt, der unsere Niederlage bereits besiegeln würde. Aber zu machen war für Joe nichts, also remis.

Felipe Santos Partie sah eigentlich aus wie immer, denn Felipe spielte aktiv und  aggressiv und kam in Vorteil. Aber der nächste Blick verhieß nichts Gutes, plötzlich fehlte ihm eine Figur. Einziger Lichtblick des Nachmittags: Stefan Ewert behielt seine weiße Weste (alles gewonnen) und gewann erneut, dies zudem sehr souverän, wie mir schien.

2:6 also am Ende gegen uns, kein Beinbruch, aber irgendwie ein frustrierender Nachmittag, denn der Mannschaftskampf war bereits gegen 19 Uhr beendet, das habe ich noch nie erlebt.

Andererseits: Eine beeindruckende Vorstellung der „Alten Herren“ an den vorderen Brettern, die uns zeigte, warum Schach so ein wunderbares Spiel ist: Von 8 bis 88 würde man auf die Packung schreiben; ach was! Eher von 3 bis 133. Die Herren Leiber, Bonacic, Mann, Schlinkert und Kienel mögen mir den Ausdruck „Alte Herren“ verzeihen: Er ist aus dem Fußball entliehen, wo man in der „AH“ regelmäßig grau-melierte top-fitte Alleskönner über den Rasen rennen sieht. So ist es jedenfalls gemeint.

Was ist sonst passiert? Nicht viel. Die SG Osnabrück gewinnt, Hollage auch, womit an der Tabellenspitze alles beim Alten bleibt: Hollage führt vor dem OSV und der SG (jeweils Zweite). Wir sind nicht mehr Vierter, aber immer noch Fünfter, nachdem Spelle alle drei Wettkämpfe der Runden 2-4 gewonnen und uns überholt hat. Ungern wollen wir nach unten schauen, daher soll beim nächsten Wettkampf ein Heimsieg gegen die Dritte des SV Lingen her.