2. Mannschaft überrascht mit Punktgewinn gegen Werder Bremen 3

Überraschend war zunächst einmal, dass die Werderaner trotz ihres bärenstarken Kaders nur mit sechs Leuten antraten. An Brett 2 und 3 konnten Wolfgang und ich uns somit der Analyse des Wettkampfes hingeben und zuschauen. Kiebitzen macht bei zwei parallel laufenden Wettkämpfen echt viel Spaß. Trotz dieser 2:0-Führung war uns allen bewusst, dass der Wettkampf  eng werden würde…

Ingo stand nie schlechter gegen IM Oliver Müller

IM Oliver Müller (r.) am Spezialbrett für Spieler mit Sehbehinderung

An Brett 1 hatten die Werderaner einen Titelträger mitgebracht. Der hoch sympathische IM Oliver Müller (2014 Vize-Weltmeister bei der 13. WM der International Braille Chess Association) spielte dabei gegen Ingo Gronde. Es entwickelte sich eine sehr positionell, strategische Partie. Nach seinem Remis gegen Kirchweyhe konnte Ingo auch diesmal wieder überzeugen und stand eigentlich nie schlechter gegen IM Müller. Zwischenzeitlich lagen die Vorteile sogar eher bei Ingo, denn die Figurenaufstellung von IM Müller war nicht optimal und es bedurfte einer großen Genauigkeit, nicht entscheidend in Nachteil zu geraten. Diese Genauigkeit weist ein IM dann aber im Spiel auf. So auch hier, so dass das Remis insgesamt leistungsgerecht war.

Landesliga und Verbandsliga: Doppel-Wettkampf in Hellern

Wie bereits geschrieben: Die Bretter 2 und 3 gingen kampflos an uns.

An Brett 4 durfte Joachim Rein gegen den sehr starken Werderaner FM Franke antreten.

Joachim Rein (r.) ist bester Laune

Mit Weiß wählte Joachim nicht überraschend seine Lieblingsvariante. Jedoch beherrschte der Werderaner lange Strecken der Partie und Joachim musste etwas passiv verharren. Insgesamt wäre in dieser Partie wohl auch ein Remis möglich gewesen. Jedoch machte der anhaltende Druck Joachim etwas mürbe und letztendlich verleitete der Druck auch zu Fehlern, so dass Joachim irgendwann in einer immer schwierigeren Stellung landete, die sein Gegner gekonnt zum Ausgleich nutzen konnte.

An Brett 5 hatte Arsim diesmal wirklich keinen guten Tag erwischt. Ein Fehler in der Eröffnung und eine Figur war weg. Leider verkürzte sich unser 2:0 Vorsprung recht schnell auf 2:1.

Franz gegen den Igel

An den Brettern 6-8 war die Spielstärke in etwa gleich anzusetzen. Es gab zwar ein leichtes DWZ-Plus für die Werderaner, aber hier waren wir durchaus auf Augenhöhe unterwegs. So kam es dann letzendlich auch, dass an allen Brettern irgendwann ein Remis vereinbart wurde. An Brett 6 musste sich Franz mit einem waschechten Igel auseinandersetzen. Seine Gegnerin war jedoch mit allen Ideen dieses Aufbaues gut vertraut und konnte nach entsprechender Vorbereitung d5 durchsetzen. Dies brachte zwar einen vorübergehenden Bauerngewinn für Franz, aber schnell zeigte sich, dass dieser nicht allzu viel wert war. Zwischenzeitlich waren die Gewinnchancen eher bei der Werderanerin zu finden. Die Stellung mündete jedoch in einem ungleichfarbigen Läuferendspiel, mit Minusbauern für Franz. Diese Stellung war aber so unkompliziert, dass die Stellung schnell Remis gegeben wurde.

Franz Ernst (hintere Reihe, 3 v.l.) gegen Anastasia Erofeev

Stefan Röhrich spielte gegen den Werderaner Mannschaftsführer eine richtig gute Partie und stand lange Zeit besser und Stefan war der Spieler, der mit Schwarz den Sieg wollte. Jedoch verteidigte sich der Weißspieler Dr. Höpfner sehr geschickt, so dass am Ende auch hier eine Punkteteilung vereinbart wurde.

Ein Hauch von Aggressivität

Unsere besten Gewinnchancen hatten wir an Brett 8. Robert spielte mit Weiß wie gewohnt sicher mit einem Hauch von Aggressivität. Schnell zeigte sich, wie gefährlich sich Roberts Weißaufbau entwickeln kann. Letztendlich stand Robert auch auf Gewinn, konnte jedoch nicht alle Ideen dieser komplizierten Variante durchrechnen. Beziehungsweise übersah Robert eine Idee, die einen schnellen Punktgewinn zur Folge gehabt hätte. Dank der im weiteren Verlauf starken Verteidigung rettet sich Schwarz dann ins Remis. Diese und drei weitere Partien können hier nachgespielt werden.

Am Ende bleibt somit ein wichtiger Punktgewinn. Wir hoffen, dass dies nicht unserer letzter Punktgewinn in dieser Saison ist.
Weiter geht es im Dezember gegen den Meisterschaftsanwärter aus Lilienthal, der jedoch an diesem Wochenende einen überraschenden Punktverlust im Auswärtsspiel gegen die SG Osnabrück hinnehmen musste. An Brett 1 trat dabei allerdings GM Genov an. An Brett 2 brachten die Lilienthaler den starken IM Tobias Jurgelt.

Wir hoffen auf einen spannenden Wettkampf. Die aktuellen Ergebnisse der 3. Runde und die Zwischentabelle findet ihr hier.

Fotos: © Hellern-Archiv 2018