171 junge Sportlerinnen und Sportler wurden beim Sportehrentag der Stadt Osnabrück für besonderes Leistungen ausgezeichnet. Hannes war dabei. Für den 2. Platz bei Deutschen Meisterschaft u16 erhielt er die Ehrennadel in Silber. Update
Es gab viele Hände zu schütteln
20 Jahre lang war Schach bei der Ehrung der erfolgreichsten Jugendsportler nicht dabei. Nun hat Hannes Ewert den ‚Gordischen Knoten‘ durchschlagen. Er war dabei, als am Montag beim Sportehrentag für Jugendliche die Besten ihres Fachs mit der Sportehrennadel der Stadt Osnabrück für herausragende Leistungen geehrt wurden. Die Nadeln gab es in Gold, Silber und Bronze. Und eine Besitzurkunde, die der Angelegenheit auch die erforderliche Rechtssicherheit verleiht.
Ausgezeichnet wurden die 171 Sportlerinnen und Sportler in der Vereinssporthalle des Stadtsportbunds am Limberg. Und natürlich ließ es sich Oberbürgermeister Wolfgang Griesert nicht nehmen, den Talenten und sportlichen Zukunftsträger die Nadeln persönlich zu überreichen und ihnen die Hand zu schütteln. In 15 Disziplinen wurden die Auszeichnungen vergeben, Ruderer und Schwimmer waren besonders erfolgreich. Es gab also viele Hände zu schütteln.
„Die Ehrung der Ruderer und Schwimmer nahm allein fast eine Stunde in Anspruch“, berichtete Stefan Ewert. „Eingerahmt wurde die insgesamt rund zwei Stunden dauernde Ehrung von einem Kurzfilm, in dem über ehrenamtlich aktive Jugendliche berichtet wurde, die dann anschließend auch völlig zu Recht für ihr Engagement geehrt wurden.“ Auch den „Show“-Teil mit Turn- und Artistik-Einlagen fanden Stefan und Abteilungsleiter Hartmut Weist bemerkenswert.
„Ich hatte auf jeden Fall noch ein nettes Gespräch mit dem OB, als er mir die Stecknadel verliehen hat, sehr sympathisch“, fasste Hannes seine Begegnung mit Wolfgang Griesert zusammen. Und der Humor des Stadtoberhauptes gefiel ihm besonders. Der begrüßte Hannes nicht mit „Herzlichen Glückwunsch“, sondern mit mit „e2-e4.“ Hannes nahm das Gespräch auf und antwortete: „e7-e5.“ „Ist das das Deine Standard-Antwort auf dem Brett?“ – „Ja, meistens schon.“ – „Dann ziehe ich jetzt den Springer nach f3.“
Viele Oh-Rufe
Neue OZ-Redakteurin Claudia Scholz berichtete in ihrem ausführlichen Bericht von Oh-Rufen in der Sporthalle, als mit Hannes plötzlich auch ein Schachsportler im Fokus stand.
Hannes nahm es mit Humor. „Ich fand es ehrlich gesagt ein bisschen amüsant, weil das Publikum wohl dachte, dass Schach kein Sport sei.“
Da denkt man sicher kurz daran, ob man auch dazu gehört, wenn so viele ‚richtige‘ Sportler auf der Bühne stehen. Aber Schach ist nicht nur eine anerkannte Sportart, es geht dort auch um Disziplin und Verlässlichkeit. Kriterien, die der der Vorsitzende des Stadtsportbunds, Ralph Bode, zu den besonderen Tugenden eines Sportlers zählte. Und gerade davon wissen Schachsportler eine Menge zu berichten.
An sich hätten die Osnabrücker Schachsportler nicht 20 Jahre auf so einen Moment warten müssen. 2016 konnte der SV Hellern immerhin mit Jana Böhm die Deutsche Meisterin u18 vorweisen. Und das hätte Gold gegeben. Aber irgendwie hat es damals nicht gekappt.
Hätte Hannes eigentlich auch noch eine Nadel in Bronze für den Gewinn der Niedersächsischen Landesmeisterschaft u16 erhalten sollen? Ich weiß es nicht. Aber vorsichtshalber soll es erwähnt werden.
Auf jeden Fall ein besonderes Erlebnis für einen jungen Schachsportler, der noch viel vorhat, auch wenn er aus Altersgründen wohl nicht mehr bei der nächsten Ehrung dabei sein wird. Für die Kids in unserer Jugendabteilung sollte dies aber Motivation genug sein. Es gibt etwas zu holen, wenn man die 64 Felder beherrscht.
Wir bedanken uns bei André Havergo und der Neuen Osnabrücker Zeitung für das zur Verfügung gestellte Fotomaterial.
Ein großes Dankeschön auch an Stefan Ewert, der uns mit weiterem Foto- und Recherchematerial versorgte.