Die Saison in Zahlen: Spielstärke im Vergleich
Der Vergleich der Ratingzahlen in den einzelnen Ligen zeigt einen klaren Trend: eine Teamstärke von weniger als DWZ 1800 reicht nicht für die Verbandsliga. In der Landesliga liegt der Wert bei ca. 1900. Die Oberliga legt noch einmal deutlich zu: hier muss (nach ELO) der Ø deutlich über 2100 liegen. Aufsteiger SK Union Oldenburg brachte mit einem Ø von über >2200 den Topwert ans Brett – und stieg auf.
Wir bedanken uns bei Niels Dettmer für die aktuellen Statistiken.
Oberliga, Landesliga und Verbandsliga im Vergleich
Brettschnitt und Teamstärke
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Gewertet wurden für diesen Vergleich nicht die gemeldeten, sondern die tatsächlich eingesetzten Spieler. Der Unterschied zwischen Ober- und Landesliga wird natürlich an den Brettern 1 und 2 sichtbar. Aber auch im weiteren Vergleich zeigen sich Differenzen zwischen 100 – 150 Punkten. Auch wenn der Vergleich ELO mit DZW sicher problematisch ist, zeigt die Grafik, warum es Aufsteiger in die Oberliga schwer haben.
Das liegt auch einem weiteren Aspekt: Oberliga-Vereine verfügen über starke Ersatzspieler. Der Ø an Brett 8 betrug 2054, der Ø für die an 9 gemeldeten Spieler lag fast 60 Punkte darüber! Besonders hier klafft zwischen Ober- und Landesliga ein gewaltiges Loch.
Im Vergleich dazu fällt der Unterschied zwischen Landes- und Verbandsliga im hinteren Bereich der Meldelisten beinahe moderat aus,
Gemessen an der Gesamtstärke schaffte in der Oberliga das nach Zahlen beste Team den Aufstieg: Oldenburg setzte einen Ø von 2207 ein. Uelzen stieg mit einem Ø von 2098 beinahe folgerichtig ab. Überraschend ist, dass mit Hannover 96 ein Team Vorletzter wurde, dass mit einem Ø von 2153 eher ins Mittelfeld der Tabelle gehört hätte. Hellern war mit 2176 drittstärkste Mannschaft, während die Bremer SG mit 2183 als zweitstärkste Mannschaft nur knapp dem Abstieg entkam.
Landesliga: mehr als DWZ 1900 sichern das Überleben
Auch in der Landesliga stieg mit Lingen das beste Team auf: Lingen brachte (nach DWZ) einen Schnitt von 2145 ans Brett, lag damit ca. 30 Punkte vor Tostedt und dürfte wohl auch nach ELO in der Oberliga bequem mitspielen können. Allerdings verfügen die Emsländer nicht über die in der Oberliga o.a. aufgezeigte Substanz im Reservebereich. Jedenfalls im Moment nicht.
Mit Hellern 2 stieg auch hier das mit 1863 schwächste Team ab. Und mit Oldenburg 2 (1871) musste eine Mannschaft runter, die ebenfalls keinen Ø über 1900 ans Brett brachte. Auch hier gilt das Kriterium: Ein Schnitt deutlich (!) über 1900 ist die Lebensversicherung in der Landesliga. Es geht sogar eher in Richtung 2000. Im kommenden Jahr werden wohl die SF Lilienthal (Top 8: 2390, eingesetzte Spieler 2162) den Ton angeben. Und erneut wird die Anzahl der Matches, in denen man punkten kann, drastisch reduziert.
Das zeigt auch der Brettschnitt an den Brettern 1-8, wo unsere Zweite ausnahmslos und teilweise sehr deutlich unter den Vergleichswerten der Konkurrenz lag:
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Verbandsliga: 1800 ist Minimum
Das Ausnahmeteam aus Esens brachte 2069 ans Brett, was trotz eines geringen Bedarfs an Reservespielern nicht den souveränen, sondern nur einen denkbar knappen Aufstieg sicherte. Wildeshausen (1935) musste sich nur nach Brettpunkten geschlagen geben, während Ammerland (1933) ganze drei Punkte hinter dem Führungsduo auf Platz 3 landete (was natürlich auch mit der Niederlage gegen Hellern 3 zu tun hat).
Alle Teams mit mehr als 1800 hatten mit dem verschärften Abstieg so gut wie nichts zu tun. Alle Teams mit <1800 mussten bangen. Abgestiegen sind Cloppenburg (1783), Spelle (1718) und Bad Essen (1726). Hellern blieb mit einem Ø von 1776 in der Liga, wohl auch wegen des energischen Schlussspurts. Erkennbar ist aber auch, dass z.B. an den Brettern 3, 5 und 6 Hellern 3 im Vergleich zur Konkurrenz signifikant schlechter besetzt war.
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300 Punkte liegen in der Verbandsliga zwischen Brett 1 und Brett – ein Verhältnis, das ebenfalls für die Landesliga gilt. Nur die Oberliga präsentiert sich etwas moderater.
Auch Hellern 2 und auch Hellern 3 spiegeln dieses Gefälle in ihren Aufstellungen wider. Wer dieses Spielstärkegefälle signifikant abbauen kann (und zwar an der richtigen Stelle), wird seine Chancen verbessern.
Im nächsten Jahr wird nun die Zweite in der Verbandsliga antreten. Und vergleicht man die Zahlen, so wird ein Platz im oberen Tabellendrittel möglich sein, mehr aber wohl nicht. Aber wer weiß das schon, immerhin wird sich das Personalkarusell bei einigen Vereinen noch kräftig drehen.
Grafiken: © Thal 2017