Was der Kicker kann, können wir schon lange: Die Internetredaktion des SV Hellern Schachabteilung präsentiert zum vierten Mal die Topspieler der Saison! Wir haben für alle Spieler des Vereins die einzelnen Saisonleistungen analysiert. Heraus gekommen sind zwei Spieler in der Extraklasse, vier im weiteren Kreis und fünf im Blickfeld. Hier kommt sie, die Klötzchenschieberrangliste 2019 des SV Hellern (mit update).
Wie die Liste entstanden ist
Wie im vergangenen Jahr haben wir ergänzend zu den Leistungen in den Mannschaftswettbewerben auch die Leistungen in weiteren Turnieren berücksichtigt. Wichtigstes Kriterium dafür, es auf die Liste zu schaffen, ist aber wie gehabt eine beeindruckende Erfolgszahl in den Mannschaftswettbewerben. Gerechnet wurde in allen Mannschaften und für alle Spieler mit DWZ.
Extraklasse: Ingo Gronde und Jörg Stock
Ingo Gronde war die Geheimwaffe der abgelaufenen Saison: In der Zweiten Mannschaft an Brett 1 gemeldet, sorgte er zunächst dafür, dass die Mannschaft wichtige Punkte holte, z.B. mit seinen Remisen gegen Dirk Hummel beim Sieg gegen den SV Osnabrück und gegen IM Oliver Müller beim 4:4 gegen Bremens Dritte. Dann half er der Ersten, indem er jeweils den vollen Punkt in den Runden 6,7 und 8 holte, in denen der Klassenerhalt mit 5:1 Mannschaftspunkten perfekt gemacht wurde. Insgesamt kommt Ingo so auf 5 aus 7 bei einer Erfolgszahl von über DWZ 2300. Saustark!
Jörg Stock ist seit geraumer Zeit präsent auch in den Vereinsturnieren (Hellern Open, Blitzcup) und in unserer Ersten Mannschaft schon immer (jedenfalls für mich) eine feste Größe. In dieser Saison war er wieder einmal der Erfolgsgarant des Teams: Wie Carsten Lingnau holte er 4,5 Punkte aus 8 Partien, und das gegen einen Gegnerschnitt mit einer ELO über 2200. Das ergab eine Erfolgszahl (DWZ) von 2221 und einen Sprung nach oben in der eigenen Zahl. Nach zwei Siegen und zwei Niederlagen zu Beginn verlor Jörg keine Partie mehr und holte in der entscheidenden Phase der Saison wichtige Zähler, unter anderem bei den Siegen gegen Nordhorn, Delemnhorst und die Schachfeunde aus Hannover.
Und was ist mit Hannes Ewert und Carsten Lingnau? Beide gehören eigentlich jede Saison in diese Kategorie, und beide waren auch 2018/2019 saustark: Carsten holte 4,5 aus 8 an Brett 1 der Oberliga und blieb dabei ohne Niederlage. Für Hannes lief es in der Oberliga nur o.k., aber nicht sehr gut, dafür holte er sich den Titel des Niedersächsischen A-Jugend-Landesmeisters. Aber es wäre ja langweilig, immer dieselben Fotos zu zeigen, nicht wahr?
Im weiteren Kreis: Stephan Niendieker, Christian Böttcher, Julian zur Lage, Norbert Schütt
Stephan Niendieker führte due Zweite in der Landesliga als Mannschaftsführer und holte selbst 3 Punkte aus 7 Partien. Klingt bescheiden, aber bei einem Gegnerschnitt von 2220 entspricht das einer Erfolgs-DWZ von 2157! Stephans wichtigste Punkte waren wohl die beiden Remis gegen den OSV und den Dasuerrivalen aus Nordhorn. Gratulation!
Die Erste Mannschaft bekam in dieser Saison Verstärkung: Christian Böttcher, der schon lange in der Region wohnt, spielte das erste mal nach seinem Wechsel aus Göttingen und setzte sich gleich ans dritte Brett, wo er ein dickes ebensolches bohren musste, um Punkte zu holen. Das gelang: 2,5 aus 6 gegen einen Gegnerschnitt von 2250 ergeben eine Erfolgszahl von 2185. Wie sind wir mit unserem Neuzugang? Wunschlos glücklich!
Julian zur Lage hat seine Zelte in Osnabrück mittlerweile abgebrochen und sich nach Hamburg aufgemacht. Damit geht eine schöne und äußerst erfolgreiche Zeit vorbei: In seinen drei Saisons hat er insgesamt 12 Punkte aus 18 Partien geholt und in seiner Osnabrücker Zeit seine Spielstärke um knapp 50 Punkte verbessert. Und wie sind wir mit Julians Fortgang: Wunschreich unglücklich!
Norbert Schütt pendelte in der vergangenen Saison zwischen der Dritten und der Vierten, stets nach seinem Motto: „Setzt mich an irgendein Brett, Hauptsache Schach!“. Es war nun seine vierte Saison für Hellern, und es war seine beste: Er holte 6,5 aus 9 und damit eine sagenhafte Erfolgszahl von ca. 2000. Seine DWZ schraubte er nun ganz nah an die 1800-Marke heran, sein höchstes Niveau in der Historie seiner DWZ-Karteikarte. Das kommt nicht von ungefähr: Norbert hat sein Eröffnungsrepertoire erweitert und verbessert, und dies hat genauso Früchte getragen wie sein schon immer ausgeprägter Kampfgeist. Sauber!
Im Blickfeld: Hajo Bade, Andre Böhme, Niels Dettmer, Ulrich Thesing, Felipe Santos, Jonas Gernhardt
Hajo Bade spielte in dieser Saison zum ersten Mal seit vielen Jahren nicht regelmäßig in der Ersten, sondern setzte sich an das erste Brett der Vierten, um dort in der Bezirksklasse an den meisten Spieltagen ähnlich starke Gegner zu bekommen wie an den hinteren Brettern der Oberliga. Das brachte für alle anderen Spieler der Vierten die erhoffte Entlastung, und der Vierten ungeahnte Erfolge: Hajos wilder Sieg gegen Hagens Zweite entschied den Wettkampf ebenso für uns wie sein nicht weniger wild entstandener Punkt gegen Nordhorn-Blankes Vierte. Nach herben DWZ-Verlusten in den vergangenen Jahren scheint Hajo zu alter Stärke zurückzufinden. Das zeigte er auch im Hellern Open, dass er punktgleich mit Harry Szobries abschloss, um so Vereinsmeister 2019 zu werden. Sein siebter Titel. Wir gratulieren!
Die Dritte spielte unter dem Strich eine sensationelle Saison: Ihr habt keine Chance, also nutzt sie, war das Motto. Und für gleich fünf Spieler der Dritten – Uwe Kuchemüller, Thomas Grosser, Norbert Schütt, Niels Dettmer und Andre Böhme – bedeutete dies auch persönliche bärenstarke Leistungen. Zwei der fünf seien an dieser Stelle herausgestellt: Andre Böhme holte 5 Punkte aus 9 Partien und eine Erfolgszahl von ca. 1975, Niels Dettmer 4 aus 7 und eine Erfolgszahl von ca. 1915. Beide verbesserten sich dadurch in ihrer DWZ erheblich, wenn auch Niels schon wieder einmal auf der falschen Seite der 1800 gelandet ist. Das will er bald ändern!
In der ersten Artikelfassung hatte ich doch glatt Uli Thesing vergessen. Eieiei. Uli startete schrecklich in die Saison: Eine null zum Auftakt, gegen einen nominell schwächeren Gegner, in einer schrecklichen Partie. Und dann? 8 aus 8. Ja: 8 aus 8. Das machte am Ende einen Zugewinn in seiner DWZ von 50 Punkten, und Uli ist nicht mehr ganz Jugendlicher, das heißt dann schon etwas. Wir gratulieren Uli ganz herzlich!
Die Jugendabteilung ist in den vergangenen Monaten in einem Ausmaß gewachsen, dass einem glatt Tränen in die Augen kommen. Noch zeichnet sich nicht bei allen ab, welche der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ihr Potential ausschöpfen werden. Aber zwei – ein junges altes und ein junges neues Gesicht – waren in dieser Saison besonders auffälllig: Felipe Santos sackte zwar nach seine überragenden letzten Saison in der DWZ kräftig ab, aber das waren erwartete Ausschläge, die er mit nur zwei Auswertungen (die Landeseinzelmeisterschaften und die Liga), in denen er insgesamt sage und schreibe 160 Punkte hinzugewann hinzugewann. Zum ersten Mal als Stammkraft in der Vierten eingesetzt holte er in der Bezirksklasse 4 aus 7 und eine Erfolgszahl von 1634 – Super! Das andere junge Gesicht ist dasjenige von Jonas Gernhardt: Jonas war in der vergangenen Saison nicht nur in den Mannschaften, sondern auch im Jugendschach und im Schulschach sehr aktiv und über all sehr erfolgreich. Ergebnis ist eine Spielstärkesteigerung nach DWZ von 961 vor einem Jahr auf nun 1274! Und da ist noch lange nicht Schluss, dessen sind sich alle Beobachter sicher. Weiter so!