Luxusprobleme sind auch Probleme. Vor dem aktuellen Spieltag in der 2. Kreisklasse meldete Hellern 6 tatsächlich sieben Kids nach. Damit ist der Kader der Sechsten auf 30 Aktive angewachsen. Alle wenigstens 1x einzusetzen, dürfte nicht leicht werden für Teamchef Norbert Sobotta. Immerhin reicht es für Hellern 7,8 und 9. Norbert berichtet von Kampf im Barenturm in seinem Gastbeitrag.
Alle hatten die Initiative
Gestern gewannen wir auch das 2. Spiel gegen den SV Osnabrück 7. Wir mussten uns allerdings mit einem denkbar knappen 2,5 zu 1,5 begnügen.
In der Anfangsphase kamen Philipp, Franek und Manuel gut ins Spiel. Alle hatten die Initiative und setzten ihre Gegner unter Druck. Simon, der erstmals in der 6. eingesetzt wurde, merkte man seine Nervosität deutlich an. Er spielt anfangs unter seinem Können, das er donnerstags oft unter Beweis gestellt hat.
Plötzlich und viel zu früh war die Partie von Manuel beendet. Er hatte gut gespielt, war deutlich im Vorteil, hatte die Initiative doch dann übersah er ein einzügiges Grundlinienmatt seines Gegners. Ich glaube, dass Manuel demnächst an das rettende Luftloch denkt. Irgendwie erinnerte mich diese Partie an den letzten Spieltag mit umgekehrten Vorzeichen. Da gewann Julian in eigentlich hoffnungsloser Lage durch ein einzügiges Matt. So stand es 0 : 1.
Dann gewannen Franek und Simon ihre Partien. Franek spielte an Brett 2 fehlerlos und nutzte die Schwächen seiner Gegnerin. Er verdoppelte die Türme auf einer offenen Linie, fesselte den Läufer und gewann diesen später auch und siegte sehr souverän und sicher. Zu keinem Zeitpunkt stand er schlechter; es bestand nie die Gefahr einer Wende.
Feuerwerk abgebrannt
Simon brannte nach dem unglücklichen Beginn ein richtiges Feuerwerk ab. Er kam durch Fesselungen – eine gefesselte Figur ist kein guter Verteidiger – ganz klar in Vorteil. Zweimal schlug er einen durch einen Bauern geschützten Läufer mit seinem Turm. Sein Gegner konnte den Turm jeweils nicht zurückschlagen, weil diese Bauern jeweils durch Simons Läufer gefesselt waren. Durch weiteren Materialgewinn hatte Simon – kaum zu glauben – einen Turm und 4 Leichtfiguren mehr. Sein Gegner hatte zunächst noch einen ungefährlichen Bauern. Simon hätte einfach einen Randbauern durchziehen und sich eine Dame holen können. Er spielt aber seinen Materialvorteil sicher aus, achtete auf Pattgefahren und gewann auf bemerkenswerte Art und Weise seine erste „richtige“ Partie.
I Denk You are A Little Dumm
Dann hieß es lange Warten. Philipps Partie stand lange ausgeglichen. Ein Remisangebot lehnte Philipp (originelles Motivations-T-Shirt, s. Foto) ab, er wollte unbedingt gewinnen. Im späten Mittelspiel wurde seine Dame durch einen Turm angegriffen. Die Dame hatte nur zwei Felder. In beiden Fällen ging ein wichtiger Bauer verloren. Nikita Ivashkov stand jetzt etwas besser und gewann einen zweiten Bauern. Dann spielte er aber nicht sauber weiter. Philipp drohte mit zwei Springergabeln und gewann letztlich die Qualität. Eine hochinteressante Partie; man einigte sich dann doch auf ein Remis.
So haben wir 2,5-1,5 gewonnen. Unsere Spieler sammelten weitere Spielpraxis. In den 6 Runden wurden insgesamt 11 Spieler eingesetzt. Am nächsten Spieltag plane ich einen weiteren Spieler einzusetzen. Das wären dann so gesehen drei komplette Mannschaften.
Fotos: © Sobotta 2019