Mit einiger zeitlicher Verspätung kann ich einen tollen Gastbeitrag von Michael Benning zu oben benannten Wettkampf veröffentlichen. Das Spiel fand zwar schon Anfang Dezember statt. Herzlichen Dank Michael.
Nach unserem, etwas unglücklichen, Unentschieden in der letzten Runde in Veldhausen wollten wir im Lokalderby gegen die zweite Mannschaft der SG Osnabrück zurück in die Erfolgsspur. Die SG konnte in dieser Saison bislang erst einen Mannschaftspunkt für sich verbuchen und musste ebenfalls dringend Punkten, um sich Luft im Abstiegskampf zu verschaffen. Bei uns fehlten leider Norbert Schütt und Joe Santos für die Mannschaftsführer Stefan als „Ersatz“ Jürgen Daum und Martin Hart gewinnen konnte. Bei der SG fehlten zwar einige Stammkräfte, die eingesetzten Spieler hatten aber alle eine DWZ von mehr als 1600 Punkten und die SG war an 5 Brettern DWZ mäßig vorne.
Nach einer Stunde hatte ich kein gutes Gefühl an Brett 1 von Dominik. Dieser hatte gegen Stefan Lagemann eine Benoni ähnliche Stellung auf dem Brett, bei der Weiß den typischen schwarzen Vorstoß am Damenflügel unterbunden hatte und deutlich mehr Raum für seine Figuren hatte. Bei Manuel an 3 stand ein Franzose auf dem Brett bei dem Weiß bereits deutlichen Raumvorteil im Zentrum hatte und die Bauern am Königsflügel vorzog. Dafür hatte Manuel, dachte ich zumindest, Kompensation am Damenflügel, musste aber auch noch die Entwicklung abschließen. Auch Philipp an 4 hatte leichten Raumvorteil gegen Alexander Travica. An Brett 5 und 7 waren ähnliche Stellungen entstanden, in denen Niels und Jürgen jeweils früh mit Schwarz Ausgleich erzielt hatten. Stefan und sein Gegner hatten das Zentrum festgelegt und Weiß hatte Angriffsaussichten am Königflügel, da Schwarz noch einige Züge zur Konsolidierung seiner Figuren brauchte. An Brett 8 zwischen Martin und Kurt Grube gab es kleineres taktisches Scharmützel nach dem Weiß einen Mehrbauern im Doppelturmendspiel bei 7 gegen 6 Bauern hatte. Ich selbst hatte an Brett 2 Initiative gegen die Bauern am gegnerischen Damenflügel und drohte hier Material zu gewinnen. Mein Gegner Steven Koß suchte sein Heil in einem Opfer am Königsflügel bei der er eine Figur gegen drei Bauern opferte, es fehlte allerdings glücklicherweise ein wenig Unterstützung für die Dame und so konnte ich die Damen tauschen und verblieb mit dem Läufer gegen die Bauern bei anhaltendem Angriffsdruck gegen den schwarzen Damenflügel.
An Brett 4 hatte Philipp mittlerweile Remis gemacht, was angesichts der Stellung und angesichts der anderen Bretter auch in Ordnung war. An den Brettern 5 und 7 bei Niels und Jürgen hatten wir zu diesem Zeitpunkt schon mindestens Stellungsvorteil und an 6 und 8 große Materialvorteile die auch kurze Zeit später in Punkte münden sollten. Dominik an 1 hatte die Stellung ausgeglichen und Angriff am Damenflügel als Stefan Lagemann auf einmal Angriff auf Dominiks König bekam. Diesen konnte Dominik aber durch präzises Spiel abwehren und in Endspiel abwickeln, in dem er zwei Figuren weniger hatte, da diese aber beide Springer waren, was von Dominik auch so geplant war, und keine anderen Figuren außer einem vorgerückten Bauern von Schwarz mehr auf dem Brett waren musste sein Gegner das Remis akzeptieren. Starke Abwicklung von Dominik! Leider hatte Manuel dem Angriff von Torsten Plassonke dann aber doch nicht genug entgegenzusetzen und musste aufgeben. Somit 3 zu 2 und bei noch 3 laufenden Partien standen wir an allen Brettern besser. Insbesondere Niels spielte bis zu seinem ersten (offensichtlichen) Fehler eine sehr starke Partie und stand klar auf Gewinn. Dieser Fehler war allerdings ein einzügiger Damen Einsteller! Diesen hatte aber Ralf Gausmann auch nicht sofort gesehen, sondern erst noch einen anderen Zug eingestreut und dann erst im Zug danach die Dame genommen. Unfassbar bitter für Niels nach starker Partieführung, aber sowas kennt wohl jeder.
Jürgen hatte aber in der Zwischenzeit einen Bauern gewonnen und das Endspiel in einen sicheren Punkt umgewandelt. Bei Stand von 4:3 bot ich meinem Gegner dann in besserer Stellung für mich Remis um den Mannschaftssieg abzusichern, was mein Gegner auch nach kurzer Bedenkzeit annahm.
Somit ein 4,5 für uns und Platz 2 zum Jahreswechsel. Im neuen Jahr geht es dann im Januar zum Tabellenvierten nach Meppen.