Bezirksklasse: Andre Böhme spielt Glanzpartie

Die Einleitung des folgenden Beitrags ist dem Autor nicht leicht gefallen. Was soll man schreiben, wenn in den Gefilden des Amateurschachs ein Spieler eine Partie komponiert (ja, das Verb passt!), auf die ein Großmeister stolz sein dürfte? Andre Böhme ist das gelungen. Kein Wunder: Unser Mitstreiter ist ein Najdorf-Experte, der die Theorie in- und auswendig kennt. Und es ist nicht seine erste Partie gegen die schwarze Verteidigung, die zeigt, dass Schach auch Kunst sein kann.

Der Anti-Najdorf-Spezialist

Andre Böhme (Archivfoto)

Es gibt viele Eröffnungen, die einen Schachspieler fesseln können – ja nach Temperament. Die Najdorf-Verteidigung gehört auch dazu. Nicht nur das: sie ist eine Perle der Schachkunst. Unzählige Spieler tüftelten und suchten jahrzehntelang nach Neuerungen – und das nicht nur in der Bauernraub-Variante. Najdorf, das war und ist etwas für Kreativspieler. Nur eine Regel hat sich nicht geändert: Wenn Weiß nicht eine Figur opfert, dann verliert er. Im Mannschaftskampf gegen Bersenbrück-Bramsche demonstrierte Andre Böhme, dass in dieser Hinsicht keinerlei Hemmungen hat. Und das gegen Samuel Wischmeyer, den Spitzenspieler der Gastgeber. Und der hat immerhin ca. 300 Ratingspunkte auf dem Konto. Es half nicht.

Auf diese Partie kann Andre stolz. Das Besondere: Die Neuerung in der Partie erfolgt erfolgt erst im 20. Zug und wird von Schwarz gespielt. Zu diesem Zeitpunkt hatte Weiß bereits eine +10-Gewinnstellung.

Hellern konnte nach dem Sieg in Bramsche Platz 2 ergattern und dürfte eine spannende Saison vor sich haben.  Und Andre? Der ist mannschaftsübergreifend mit 3½ (5) und einer DWZ-Performance  von 1944 in Bestform. Glückwunsch!

Fotos: © Hellern-Archiv 2022