Wie die Siebte Mannschaft (Bericht) verlor auch die Sechste gegen einen nominell stärkeren Gegner. Und auch hier war mehr drin. Mannschaftsführer Norbert Sobotta berichtet.
Bereits am 2. Spieltag spielten wir mit der 6. gegen die Topmannschaft vom SC Fürstenau 2. Mit pfeifenden Lungenflügeln kam kurz nach 16.00 Uhr deren Spieler am Brett 1, Franz-Josef Fink ins Spiellokal. Er war an diesem Tag vorher telefonisch nicht zu erreichen. Er kam zu spät, das Spitzenspiel des 2. Spieltages startete pünktlich um 16.00 Uhr ohne ihn. Fürstenau besetzte trotzdem alle Bretter. Deren niedrigste DWZ an den Brettern 1 – 5 lag bei 1381. Die mittlere DWZ insgesamt lautete 1320, unsere betrug 1128, also eine Differenz von 192. Chancen rechnete ich mir an den Brettern 1 und 6 aus. Hier waren wir etwas überlegen gemessen an den DWZ.
Doch es kam anderes. Leider verlor Julian Blümke an Brett 6 deutlich. Bei Rochaden auf unterschiedlichen Flügeln startete Julian nicht auf der Königsseite seines Gegners einen Gegenangriff. Dieser hatte auf dieser Seite seine Figuren optimal platziert. Julian hätte mehrere Züge investieren müssen, um gegenhalten zu können. Das werden wir analysieren, damit Julian bei nächster Gelegenheit entsprechend agieren kann. So stand es bald 0 : 1.
Juri und Kilian spielten erfreulicherweise sehr ruhig und überlegt. Es war bemerkenswert, wie sie die Zeit nutzten und beide ein Remis holten. Juri spielte wie gewohnt aggressiv, vergaß aber seine Deckung nicht. Als er einen Springer auf d7 setzte, ohne Möglichkeit eines Rückzuges, hatte ich leichte Sorgen, dass das Spiel kippt. Dies war glücklicherweise nicht der Fall. Auch Kilian spielte sehr toll. Im Endspiel hatten Kilian und sein Gegner neben einem Turm je 4 Bauern, Kilian hatte allerdings einen Freibauern auf der „anderen Seite“ als die Könige. Leider stand sein Turm zu ungünstig um diesen kleinen Vorteil auszunutzen. Die beiden Remis waren ein großer Erfolg wenn man bedenkt, dass ihre Gegner ca. 300 bzw. 400 DWZ-Punkte überlegen waren.
Toll spielte auch Simon. Seine 2 Leichtfiguren gegen einen Turm reichten dennoch nicht zu einem Sieg, sein Gegner drückte auf einer offenen Linie im Zentrum. Auch dieses Remis ist ein toller Erfolg. Simons Gegner hatte immerhin eine um 482 höhere DWZ. Alle Achtung.
So wurde nur noch an den beiden Spitzenbrettern gespielt. Auch hier war Jonas Gernhardts Gegner aufgrund der DWZ überlegen. Aber nicht so viel, wie an den Brettern 3 – 5. Das liegt daran, dass Jonas aufgrund toller Leistungen in der letzten Saison inzwischen eine DWZ von 1331 hat. Nach langem hartem Kampf einigte man sich zurecht auf ein Remis. Tolle Leistung von Jonas.
Jetzt musste Ramin am Brett 1 gewinnen, damit der Wettkampf nicht verloren wird. Ramin lehnte Remis Angebote seines Gegners ab und kämpfte wie ein Löwe für die Mannschaft. Dabei opferte er einen Springer und eine Qualität um vollen Angriff zu erreichen. Leider spielte sein Gegner fehlerlos und Ramin konnte nicht mattsetzen. Später kam Ramin in höchste Not und schien die Partie zu verlieren. Aber auch an Brett 1 passieren Missgeschicke. Freudig erregt wandelte sein Gegner einen Bauern mit Läufergewinn in eine Dame um. Dies bedeutete Patt. Die Umwandlung in einen Turm oder Durchzug ohne Läufergewinn mit Umwandlung in Dame, hätte in wenigen Zügen zum Matt geführt. Toll Ramin, wie du an die Mannschaft gedacht hast.
Wir verloren zwar mit 2,5 : 3,5 gegen einen eigentlich übermächtigen Gegner; zeigten aber tolle Leistungen und traten die Heimreise nicht enttäuscht an.