Einen grottigen Tag mit schlechtem Wetter und einer krachenden Niederlage muss unsere zweite Mannschaft gegen die Topmannschaft aus Lilienthal hinnehmen.
Einen gebrauchten Tag haben wir hinter uns. Zunächst einmal machten uns die Wetterverhältnisse einen Strich durch die Rechnung. Schneefall bis Vechta und konzentriertes Fahren waren erforderlich. Das kostet bereits Kraft und war somit kein gutes Omen für den späteren Wettkampf. Zwar traten die Gäste ohne einen der gemeldeten Großmeister an. Aber auch die restliche Truppe hatte es in sich. Angeführt vom Internationalen Meister Tobias Jurgelt folgten ein weiterer IM sowie mehrere FM´s. Da wir selbst ohne Ingo antraten, der in der ersten Mannschaft am letzten Brett für einen vollen Punkt sorgen sollte, war uns bewusst, dass dieser Tag mit einer Niederlage enden sollte. Nichtsdestotrotz nahmen wir die Aufgabe an und versuchten zumindest an dem einen oder anderen Brett einen zählbaren Erfolg zu verzeichnen.
Überrascht wurden wir vom Spielmaterial der Lilienthaler, die an Schachtischen agierten. An solchen hatten wir bisher noch nie gespielt. Zumindest interessant…
Nun zum Wettkampf:
Brett 1: Wolfgang Andre gegen IM Tobias Jugelt = 0:1
Schnell machte IM Jugelt seine Ambitionen klar. In der modernen Verteidigung opferte der frühere Delmenhorster IM zeitig einen Bauern und gab seinen schwarzfeldrigen Läufer. Danach hatte Wolfgang einen Tripplebauern, den IM Jugelt anschließend zu belagern begann. Eine erfolgreiche Strategie, wie sich zur Zeitkontrolle herausstellte, als Wolfgang sich in der Verteidigung befand und IM Jugelt langsam Material einräumte. Nichtsdestotrotz eine richtig starke Partie von Wolfgang, den die Engines fast durchgehend in Vorteil sahen. Hier wäre mindestens ein halber Punkt verdient gewesen.
Brett 2: Maurice Schippers gegen Stephan Niendieker = 1:0
Lange Zeit war die Stellung ausgeglichen. Mit Schwarz fand der Berichterstatter eigentlich alle Schlüsselzüge der Stellung und konnte in eine sehr bequeme, wenn nicht sogar leicht vorteilhafte Stellung, einlenken. Leider machten sich irgendwie die Strapazen als Fahrer bei dieser anstrengenden Hinfahrt bemerkbar. So übersah ich in der Abwicklung in das Endspiel, dass trotz Materialgleichheit im Läuferendspiel mein König abgeschnitten ist. Mit technisch sehr starker Präzision zeigte mein Gegner dann, warum er eine DWZ von knapp 2300 ins Rennen bringt. Trotz versuchter Gegenwehr irgendwann 1:0. Auch hier musste der Berichterstatter viel dazu beitragen, dass die Lilienthaler zu einem vollen Punkt kamen.
Brett 3: Martin Hart gegen IM Hendrik Pieter Hoeksema = 0:1
An Brett 3 brachten die Lilienthaler einen IM ans Brett. Hoeksema spielte bereits mit anderen Vereinen gegen uns. Der IM spielte in einer von Lockes Spezialvarianten nun mal sehr stark, fand die entscheidenden Züge, so dass Locke nach und nach immer weiter zusammengeschoben wurde. Eine starke Leistung des holländischen IM, der Lockes hartnäckige Gegenwehr mit präzisem Spiel widerlegte.
Brett 4: WGM Vera Jürgens gegen Joachim Rein = 1:0
Vera Jürgens ging sehr positionell gegen Joachims Stonewall vor. Mit druckvollem Spiel gewann sie mit Weiß einen Bauern und erspielte sich mit konzentriertem Spiel eine sichere Stellung. Joachim initiierte dann aber sehr starkes Gegenspiel und stand zwischenzeitlich wohl auf Gewinn. Leider reichte es auch hier nicht zu Zählbarem. Letztendlich stand auch hier eine Null. Dennoch war Joachims Auftritt an diesem Tag sehr stark. Leider konnten wir auch aus dieser tollen Stellung nicht Zählbares herausholen.
Brett 5: Arsim Hana gegen FM Peter Jürgens = 0:1
Arsim erwischte leider nicht seinen besten Tag. Gegen den stets solide agierenden FM Peter Jürgens versuchte es Arsim mit Taktik. Arsims Angriffe gingen jedoch gegen die starken Ideen des Lilienthaler FMs nicht auf.
Brett 6: FM Gert Timmerman gegen Franz Ernst= 1:0
Lange Zeit passiv stand Franz, nachdem die Eröffnung doch deutlich zu Gunsten des Niederländers auf Lilienthaler Seite verlief. Mit toller Verteidigung kämpfte sich Franz jedoch zurück. Die starke Verteidigungsleistung hätte meines Erachtens einen halben Punkt verdient gehabt. Letztendlich setzte sich hier jedoch auch der wertungsstärkere Spieler durch.
Brett 7: Stefan Röhrich gegen Claus Meyerdierks = Remis
Stefan konnte in seiner Partie leichten Eröffnungsvorteil erzielen. Jedoch spielte der Schwarzspieler eine sehr feste Verteidigungsvariante. Die Taktik ist ja okay. Vorne wissen die Lilienthaler, dass sie wenig zu fürchten haben. Hinten sollen dann die Nichtlegionäre einen halben Punkt erzielen. Insofern ist die Taktik aufgegangen. Ein mannschaftsdienliches Remis zu Gunsten von Lilienthal mit sehr konzentrierter Leistung.
Brett 8: Thomas Müller gegen Alexander Travica 0:1
Einen tollen Einstand in der Landesliga gab Alexander Travica. Bereits im letzten Jahr ein Garant für unseren Aufstieg, konnte Alex an seine starken Leistungen aus der letzten Saison anknüpfen. Gegen den deutlich wertungsstärkeren Thomas Müller ging Alexander die Partie mit Schwarz gewohnt aggressiv an. Mit feinen Figurenmanövern und einem Angriff gegen den weißen König konnte Alex die Partie letztendlich zu unserem einzigen Sieg verwandeln und uns einen Ehrenpunkt verschaffen.
Das Fazit des Tages:
Zum Glück müssen wir im Januar nicht nach Esens und gegen eine weitere Mannschaft voller Titelträger antreten, da die Spielbedingungen in Esens auch niemals besonders lobenswert gewesen sind.
Ein Mitspieler brachte es auf den Punkt. Man nimmt weite Auswärtsfahrten in Kauf, aber spielt nicht mehr gegen gleichwertige Spieler. Spaß macht das nur noch bedingt.
Wünschenswert wäre, dass weite Auswärtsfahrten zukünftig in den Herbst- bzw. Frühlingsmonaten angesetzt werden und nicht in der Winterzeit. Bei uns wären dies in diesem Jahr Lilienthal im Dezember, Esens im Januar und Uelzen im Februar.
Den aktuellen Spieltag und den Tabellenstand findet ihr hier.