Der 8. Spieltag der Verbandsliga führte uns nach Nordhorn, um dort in der tollen neuen Mensa des Schachklubs Nordhorn-Blanke gegen die dritte Mannschaft des Gastgebers anzutreten..
Los ging es etwas zu früh. Der Mannschaftsführer und Berichterstatter schätzte die Sonntagsmorgen Autobahnverhältnisse falsch ein, sodass wir doch etwas zu früh in Nordhorn erschienen und die Gastgeber bei ihrem gemeinsamen Frühstück überraschten. Die Motivation war bei uns auf jeden Fall vorhanden und angesichts einiger Ausfälle auf unserer Seite war ein enger und spannender Wettkampf vorprogrammiert. Die Nordhorner waren auf jeden Fall auch hoch motiviert und wollten uns die Mannschaftspunkte nicht kampflos überlassen.
Gleichzeitig traf in einem Match der Landesliga Nord die SG Osnabrück auf die 2. Mannschaft der Nordhorner. Auch hier entwickelte sich ein spannender und umkämpfter Wettkampf. Unsere beiden Kiebitze Andre Böhme und Stefan Grasser kamen voll auf ihre Kosten
Brett 1: Andre (2068) gegen Brinkers (1848) = ½-½
Eine starke Partie spielte der Nordhorner Nachwuchsspieler Niklas Brinkers gegen unser Spitzenbrett Wolfgang Andre. Mit Schwarz spielte Niklas eine richtig gute und solide Partie und nach einem Fehler von Wolfgang stand Niklas plötzlich mit Mehrqualle da. Jetzt fing Wolfgang an zu brüten und entwickelte scharfes Gegenspiel und plötzlich war es wieder Niklas, der aufpassen musste, die Stellung im Gleichgewicht zu halten. Jedoch fand Niklas dann wiederum einen bärenstarken Zug, der Wolfgangs Freibauernwalze aufhielt. Somit Remis.
Gleichzeitig äußerste Wolfgang seine Begeisterung über die Partie Hillebrand gegen Stotyn, hatte er doch 1978 dieselbe Stellung gegen Ulf Anderson in Dortmund auf dem Brett.
Brett 2: Rosin (1981) gegen Niendieker (2060) = 0:1
An Brett 2 kreuzte der Berichterstatter mit Michael Rosin die Klingen. Es entwickelte sich eine scharfe Eröffnung, in der Michael dann aber einen Zwischenzug übersah, der mir das Läuferpaar sicherte. Mit dem Wunsch, dieses zu halbieren, übersah Michael dann eine Abwicklung, die ihn einen Bauern kostete und letzendlich auch die Partie, da auch die Stellung für mich leichter zu spielen war.
[Event „Verbandsliga 2017/18“]
[Site „Nordhorn“]
[Date „2018.03.11“]
[Round „6.2“]
[White „Rosin“]
[Black „Niendieker“]
[Result „0-1“]
[ECO „B78“]
[WhiteElo „1981“]
[BlackElo „2060“]
[Annotator „Thal“]
[SetUp „1“]
[FEN „2rq1rk1/p3ppbp/2b2np1/1p2B3/8/1BN2P2/PPPQ2PP/2KR3R w – – 0 15“]
[PlyCount „22“]
[EventDate „2018.??.??“]
[EventType „team-tourn“]
[EventRounds „9“]
[EventCountry „GER“]
[SourceDate „2015.09.05“]
[SourceVersionDate „2015.09.05“]
[WhiteTeam „SK Nordhorn-Blanke III“]
[BlackTeam „SV Hellern III“]
[WhiteTeamCountry „GER“]
[BlackTeamCountry „GER“]
15. Kb1 $146 {Unschwer zu erkennen: Hier ist ein Drache feuerspeiend auf dem
Brett. Die Referenzpartie dazu ist Yu-Jones, die vor zwei Jahren in Gibraltar
gespielt wurde. Germanin Jones hat die Probleme der weißen Stellung ausgiebig
untersucht. Diese Neuerung wendet diese Probleme nicht ab.} (15. Qxd8 Rfxd8 16.
Ne2 {0-1 (47) Yu,Y (2744)-Jones,G (2625) Gibraltar 2016}) 15… Qxd2 $15 16.
Rxd2 Ne4 $1 {Dies ist möglicherweise besser als der Vorschlag der Engine.
Eine sehr kreative Idee!} ({Stockfish 9:} 16… b4 17. Bxf6 Bxf6 18. Nd5 Bxd5
19. Bxd5 Rfd8 20. Rhd1 e6 $11) 17. Nxe4 (17. fxe4 Bxe5 18. Nxb5 Rfd8 $15) 17…
Bxe5 $15 {Schwarz hat nun das Läuferpaar, was in diesem Stellungstyp ein
beträchtlicher Vorteil ist.} 18. Re2 $6 Rcd8 19. Nf2 Bd4 20. Ng4 $6 (20. c3
Bb6 $13) 20… e6 $1 21. Rd1 h5 $1 $17 22. Red2 hxg4 $19 {Stephan nutzte den
Vorteil mit einer Transformation in ein leicht gewonnenes Endspiel.} 23. Rxd4
Rxd4 24. Rxd4 gxf3 25. gxf3 Bxf3 {Der Rest war für Stephan kein Problem (0-1,
46.).} 0-1
Brett 3: Hart (1975) gegen Gebben (1909) = ½-½
Eine spannende Partie gab es auch an Brett 3 zu sehen. Martin stand zwischenzeitlich fast mit leeren Händen da, als plötzlich sein wichtiger Bauer auf e5 futsch war. Danach verwickelte Martin die Partie jedoch so, dass sein Gegner Alwin Gebben dann selbst Remis bot.
Brett 4: Visser (1832) – Paul (1932) = ½-½
An Brett 4 drohte eine Zeitnotschlacht zwischen Anton Visser und Reinhard Paul. Nach vielem Lavieren einigten sich beide Akteure jedoch auf ein Remis, sodass die Zeitnotschlacht entfiel. Aber eine strategisch spannende Partie.
Brett 5: Suendorf (1817) – Oehne (1803) = 0:1
An Brett 5 hatte Dominik nicht seinen besten Tag erwischt. Ingo Oehne spielte jedoch nach dem Erreichen einer Verluststellung sehr gutes Schach und überspielte danach Dominik mit genauem und geduldigen Spiel.
Brett 6: Kirschnowski (1859) – Grosser (1776) = 0:1
Eine richtig gute Partie hat Thomas gespielt. Mit Schwarz gegen das Nordhorner Urgestein Harald Kirschnowski zu gewinnen ist nicht einfach. Gratulation an Thomas für die starke Leistung.
[Site „Nordhorn“]
[Date „2018.03.11“]
[Round „6.6“]
[White „Kirschnowski“]
[Black „Grosser,T.“]
[Result „0-1“]
[ECO „A07“]
[WhiteElo „1859“]
[BlackElo „1776“]
[Annotator „Thal“]
[PlyCount „58“]
[EventDate „2018.??.??“]
[EventType „team-tourn“]
[EventRounds „9“]
[EventCountry „GER“]
[SourceDate „2015.09.05“]
[SourceVersionDate „2015.09.05“]
[WhiteTeam „SK Nordhorn-Blanke III“]
[BlackTeam „SV Hellern II“]
[WhiteTeamCountry „GER“]
[BlackTeamCountry „GER“]1. Nf3 Nf6 2. b3 d5 3. Bb2 {Dieser Aufbau wurde in Hellern so gut wie nie
gespielt. Nakamura spielt ihn häufig.} Bf5 4. g3 e6 5. Bg2 Bd6 6. O-O {
Der Nordhorner hatte sich sicher auf eine positionelle Partie gefreut…} h5 {
… aber der Wunsch wird durchkreuzt.} (6… Nbd7 {Main Line}) 7. d3 (7. Nd4 h4
8. Nxf5 exf5 9. Nc3 c6 10. e3 Qc7 11. Qf3 $11 {1-0 (31) Racik,M-Flak,J
Bratislava 2002}) 7… h4 8. e4 ({Auf} 8. Nxh4 {folgt bereits} Rxh4 9. gxh4 Nh5
$132) 8… dxe4 9. dxe4 Bxe4 $1 ({Stockfish 9 64:} 9… Nxe4) 10. Nxh4 $5 (10.
Nbd2 Bc6 $13) 10… Bxg2 11. Nxg2 Nc6 $15 12. Nd2 Qd7 13. Bxf6 $2 gxf6 14. Nc4
Ne5 $5 (14… O-O-O 15. Nxd6+ cxd6 $17) 15. Nxe5 $2 {Danach droht Thomas
bereits mit f7-f5-f4.} (15. Nge3 $142) 15… fxe5 16. Qf3 O-O-O 17. c4 f5 $19
18. Rfd1 Qh7 19. h4 Rdg8 20. b4 $2 f4 $1 21. c5
Be7 22. c6 {Der letzte Versuch. Der Haken: Weiß steht bereits hoffnungslos
auf Verlust.} fxg3 23. cxb7+ Kb8 24. Rd7 gxf2+ 25. Kf1 Rxg2 $1 26. Qxg2 Qxh4
27. Rxe7 Qxe7 28. a3 Qh4 29. Qxf2 Qe4 $1 {[%mdl 7] Matt in 11. Wohl die Partie
des Tages.} 0-1
Brett 7: Dettmer (1763) – Kölber (1798) = 1:0
An Brett 7 war Niels auf Krawall aus. Mit den weißen Steinen legte er los, als wolle er Jörg Kölber am liebsten nach 20 Zügen überspielt haben. Eine äußerst agressive Angriffsstellung verteidigte Jörg aber sehr genau. Letztendlich kostete dies viel Zeit. Aber in Gewinnstellung wickelte Niels dann falsch ab, was plötzlich zu einer Mehrfigur für Schwarz führte. Niels justierte sich jedoch neu und es ergab sich eine Stellung mit 3 verbundenen Mehrbauern gegen einen Springer. Niels spielte danach technisch hervorragendes Schach und gewann noch. Eine echt starke Kampfpartie von Niels. Besten Dank für deinen Einsatz.
Brett 8: Tom van Akkeren (1705) – Weist (1644) = ½-½
Eine sehr strategische Partie fand sich an Brett 8 wieder, in der Hartmut zwischenzeitlich bedenklich passiv stand. Aber Hartmut ist Hartmut und so fing er an zu kämpfen. Absolut stark und zuverlässig kämpfte er sich trotz zwischenzeitlichen Minusbauern wieder heran und holte sich letztendlich verdient seinen halben Punkt gegen den starken Nordhorner Tom van Akkeren.
Den aktuellen Tabellenstand und die Ergebnisse findet ihr hier.
Weiter geht es bereits mit der letzten Runde in einem Heimwettkampf gegen die drittplatzierte Mannschaft aus Emden. Es geht theoretisch noch um den Aufstieg. Wir lassen uns überraschen, ob die Lingener im gleichzeitig stattfindenden Wettkampf gegen Ammerland 1 noch einmal Schützenhilfe leisten können und möchten.
Fotos: © Hellern-Archiv 2017-18