VEM mit tollen Partien

VEM Runde 2 und 3
Noch ist nichts entschieden, aber die Reihen der verlustpunktfreien Spieler lichten sich. Es zeichnet sich ab, dass im Moment die Hälfte der Teilnehmer eine reelle Chance auf den Titel hat. Die Begegnung zwischen Julian zur Lage und Norbert Lange wird also keineswegs vorentscheidend sein. Zu den Titelaspiranten gehören Thorben Weist und Robert Gillenkirch, über die im folgenden Bericht viel zu erzählen sein wird.

Besser geht’s kaum noch

Eine Menge ist auch über die Partien zu erzählen. Sie haben eine unglaubliche Qualität. Jedenfalls gilt dies für die Partien, die ich bislang auf den Tisch bekommen habe. Das galt auch für den gestrigen Abend, an dem folgende Ergebnisse erzielt wurden:

  • Thöle – Szobries = ½ – ½
  • Thorben Weist – Rein = 1-0
  • Gillenkirch – Alexander Travica = 1-0

Zunächst eine kurze Vorbemerkung. Ab sofort werden unsere Partie in einem komplett neuen Replayer präsentiert. Die Software-Entwickler des Hauses ChessBase bieten eine modernisierte Version an und die sieht so aus (Foto):

 

Alle Partien eines Beitrags können nun per Auswahlmenü in einem Layout nachgespielt werden. Es gibt daher nur einen Nachspiellink. Natürlich kann ein Replayer auch in den Bericht eingebaut werden. Neben der chicen neuen Optik werden auch eine Reihe nützlicher Funktionen geboten, die sich einfach ausprobieren lassen. Klickt man beispielsweise unter dem Brettfenster auf das Icon, das wie ein Ventilator aussieht, öffnet sich eine Engine.

Nun aber zu zweiten Runde. Hier imponierte mir besonders Julians Schwächung der schwarzen Felder seines Gegners Stefan Röhrich. Das war eine Partie aus einem Guß und Julian gehört auch aus anderen Gründen sicher zu den Titelfavoriten.
Noch schöner war allerdings die Partie von Harald Szobries (Freibauer Lübbecke) gegen Thorben Weist. An sich müsste man die gesamte Partie vorstellen, aber dies ist bereits in unserer vereinseigenen Datenbank geschehen. Kurz gesagt: „Harry“ spielte eine unglaubliche Partie und Thorben stand mehrfach auf Verlust. Ich beschränke mich auf die heiße taktische Phase – aber auch das danach folgende Endspiel war unglaublich spannend. Nachspiellink.

 

Szobries – Weist, Th. nach 60.Lg8-h7

Hier spielt Harry 61.Kh6.

Stattdessen gewann 61. Lg4 d4 (61… Lg8 62. Kg6!) 62. exd4+ Kxd4 63. Kh6 Lg8 64. Kg7 Lc4  65. h6 und der Bauer läuft zur Dame. Es ging also darum, die Diagonale f5-h7 zu verteidigen, was Thorben nach 61.Kh6 natürlich gelang.
Das war nur ein Highlight von vielen. Ich empfehle allen die gesamte Partie nachzuspielen – es lohnt sich wirklich.

 


Runde 3: Thorben und der Octupus

In einer vorgezogenen Partie besiegte Stefan Röhrich unseren Abteilungsleiter Hartmut Weist. Hartmuts Performance verdient großes Lob. Er spielte gegen eine der Leib- und Magenvarianten von Stefan nicht nur 17 Züge Theorie, sondern auch die richtige Variante. Stefan versuchte mit einer Neuerung nachzubessern, aber es ließ sich nicht leugnen: Hartmut stand als Nachziehender deutlich besser. Doch dann kam die Selbstfesslung.. Nachspiellink.

Gillenkirch – A. Travica = 1-0

Robert (links) ist in formidabler Form. Am Wochenende holte er für die Vierte ein Remis gegen die Osnabrücker Schachlegende Karl Schlinkert.

In Runde 3 unserer VEM besiegte er Alexander Travica in einer spektakulären Partie. Zum Glück für die Kiebitze spielte Robert hier (Diagramm) 10.Sf6. Dagegen hätte 10.Lh6!+- alle Kiebitze um eine schöne Partie gebracht.  Später investierte Robert eine Qualität und belagerte dann mit einem aktiven Läuferpaar die schwarze Stellung. Das in der Post-Analyse diskutierte 22.Le5 erwies sich letztendlich als Kracher: Nachspiellink.


Weist, T. – Rein = 1-0

Nicht ganz so ruppig ging es in Weist – Rein zu. Joachim (links) verpasste in seinem Franzosen einen Schlüsselzug und wurde danach ziemlich erbarmungslos geknetet. Welche Rolle dabei der Octupus gespielt hat, kann man hier herausfinden. Diese Partie ist sowohl in theoretischer als auch in positioneller Hinsicht so lehrreich, dass es für mich die Partie des Abends (sorry Robert!) war. Nach der Post-Analyse war mir klar, dass Thorben es drauf hat, den Titel zu holen.


Thöle – Szobries = ½-½

In der Partie Thöle (links) – Szobries gab es ein leistungsgerechtes Remis.Beide haben sich dadurch in das Verfolgerfeld eingereiht.

Alle weiteren Ergebnisse gibt es auf unser Sonderseite. Ein Dankeschön an Turnierleiter Norbert Sobotta für die schnell angelieferte Zwischentabelle. Alle warten nun gespannt auf das Ergebnis des Top-Kampfes Lange – Zur Lage!

Fotos: © Thal 2017