Die letzte vorzeigbare Partie spielte ich dann in Runde 6:

Tammo Lewin (2041) – WGM Carmen Voicu Jagodzinsky (2263)

Zuletzt war 9…h6 10.Lh4 geschehen.

10…0-0?!

Hier erlaubte sich die Großmeisterin mit der Rochade einen dicken positionellen Schnitzer, an dem sie die ganze Partie zu leiden hatte. Schwarz hätte natürlich b7-b5 spielen müssen, um Gegenspiel zu erhalten. Nachspiellink.
Die sympathische Carmen spielte insgesamt ein grauenhaftes Turnier, war allerdings auch dadurch gehandicapt, dass sie sich während der Partien mitunter nicht nur um ihr eigenes, sondern auch um eine ganze Horde anderer Kinder aus ihrem Schachverein kümmern musste. Die beendeten ihre Partien im C-Turnier zum Entsetzen der Meisterin oft schon nach einer halben Stunde.

Sie war aber nicht die einzige Titelträgerin, die mit Problemen zu kämpfen hatte, auch der Großmeister Eckhard Schmittdiel (5.) und der Internationale Meister Karl-Heinz Podzielny (9.) gaben mehrere Punkte gegen Außenseiter ab.

In der 7. Runde setzte ich mit einem Bye-Remis aus und war auch in den letzten beiden Runden nicht richtig da, zumindest hatte ich in  noch das Glück mit einem Remis davon zu kommen:

Tammo Lewin (2041) – Daniel Savchenko (1942)

Zuletzt war mit 26.Txc1 ein gegnerischer Turm geschlagen worden.

Hier spielte Schwarz 26…Lxe4?, wonach Weiß ins Remis abwickeln konnte. Gewonnen hätte 26…g5, wonach die Drohung Dh3 nicht mehr vernünftig pariert werden kann. Wie Weiß den halben taktisch einfahren konnte, kann man hier nachspielen.

In der letzten Runde versuchte ich mich dann mit dem Schara-Hennig-Gambit, hätte eine gute Stellung erreichen können, kassierte aber letztlich eine verdiente Niederlage.

Robert Stein (2169) – Tammo Lewin (2041)

Hier spielte Weiß 24.De4. Schwarz hätte mit 24…Dxe4 und folgendem Tg8-d8 eine laut Engine ausgeglichene Stellung erreichen können, der in der Partie gespielte Abtausch auf 24…fxe3, gefolgt von 25…Dd6, erwies sich dagegen als wenig gelungen. Nachspiellink.

Damit landete ich auf dem 38. Platz. Turniersieger wurde Daniel Hausrath, gefolgt vom punktgleichen Misa Pap (beide 7/9) und meinem Erstrundengegner Matthias Dann, den eine Niederlage in der letzten Runde zurückwarf, nachdem er lange Zeit geführt hatte.

Tammo Lewin